Regen in Brescia

Mein Beitrag in der FAZ-Kolumne nächste Woche wird sich mit der Sonnenbrille beschäftigen, weil hier so schlechtes Wetter ist. Darum ja auch die Sonnenbrillen. Das gehört zusammen, und das gehört erklärt. Aber das Wetter war hier wirklich scheusslich. Dafür war es interessant, auf einem Sofa zu sitzen und einer alten Dame zuzuhören: Über die Lega Ladrone, die Lega der Räuber, wie die Lega Nord jetzt genannt wird. Über die Probleme ihres Sohnes, eine eigene Wohung zu finden. Über den Trend zurück in die Städte, der auch in Italien grassiert. Und mal wieder zu merken: Ich verstehe. Aber ich kann nicht antworten.

Meine Vermieterin hat da einen Plan: Nächstes Jahr habe ich drei Möglichkeiten; entweder sie kommuniziert mit mir nur noch auf italienisch, bis ich es kann. Das ist die Methode der alten Damen. Oder sie beschafft mir eine Sprachlehrerin. Das ist die Methode, die nie funktionieren wird. Oder sie verschafft mir einen Job in einer Buchkäsehandlung, wo ich dann 4 Wochen ins kalte Sprachwasser geworfen werde. Was gut klingt, denn von Käse und Büchern verstehe ich etwas, und die Kommunikation hat dann nur noch Sprachprobleme, und keine inhaltlichen Probleme mehr. Und wer Käse und Bücher kaufen kann, kannsie auch verkaufen.

Die vierte Möglichkeit hat mir mein Raddealer angeboten: Auch vier Wochen bei ihm in der Werkstatt, er braucht nämlich jemanden für deutsche Kunden. Irgendwie sowas wird es dann werden, und alle sind felsenfest überzeugt, dass ich danach Italienisch kann. Derweilen lerne ich Vokabeln, soweit ich sie eben brauche. Pioggio kannte ich natürlich schon, Ombrello lernte ich auch schon von den Strassenhändlern, aber dass in Castellucchio gleich vor den Toren von Mantua ein Hersteller von Regernschirmen ist, der tatsächlich dem Druck der Globalisierung standzuhalten scheint, war mir auch neu. Vielleicht sollte ich öfters radebrechend bei alten damen auf dem Sofa sitzen. So viele Themen. Sie regnen nur so herab. Und ich habe so wenig Zeit.

























Am Sonntag dann wieder Regen, falsch geschlafen und schlecht geträumt, daher früh hingelegt - für ein Stündchen, das länger dauerte - und zu spät für das Bloggen erwacht.

Sonntag, 15. April 2012, 01:39, von donalphons | |comment

 
Was würde ich für Regen geben, hier schneit's...

Mein Neid ist Ihnen also sicher. Bitte mehr.

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Soll ich Ihren Neid noch ein bisschen anheizen? Hier scheint nämlich schon den ganzen Tag die Sonne. ;-)

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Tolle Bilder
die Bilder, die Du gemacht hast sind echt toll. freue mich schon. Lieben Gruss, ein Spammer.

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"Und wer Käse und Bücher kaufen kann, kann sie auch verkaufen."
Diese Logik könnte vom Karl Valentin sein (und das ist natürlich ein dickes Lob)

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Es gibt da auch noch die fünfte Methode die Sprache zu lernen, wobei ich grade Ihnen, Don, nicht abnehme, dass sie Ihnen nicht bekannt ist, bzw. sie die Möglichkeiten nicht schon mal evaluiert haben...

Dolce Vita... bspw. die hübsche Tochter des Trüffelbauern aus der Po-Ebene...

wobei der Gentleman genießt und schweigt bekanntlich, schade, und die Gefahr, dass der FAZ-Server bei 1000 Seitenaufrufen und Fotouploads / Minute in die Knie geht, ist ja auch nicht ohne.

:-)

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*hust* das mit die frauen is so ne sache ... da endet man dann doch immer bei ner sprache die beide verstehen.

arbeit ist da wirklich der bessere weg, idealerweise im radladen mit mechanikern, die absolut kein wort englisch verstehen.

dann nach feierabend noch schön bierchen zischen

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Vokabel eins: "Nudo", Bruno Bruni, Limit 19.500 € am sexten Mai

es folgt:

Il Falo

Il Letto

Il Padrino

und: Psychocouch

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Irgendwie ist Po-Ebene eigentlich ein Widerspruch in sich

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die bilder und gar dieses schlafzimmer, haben etwas wirklich ernuechterndes.

man kann die ........ atmosphaere regelrecht fuehlen.

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