Ganz erstaunlich
Nebenan wird grossflächig abgerissen. Genauer gesagt, vom ehemaligen Bahnhof steht praktisch nichts mehr. Aus unverständlichen Gründen hat man sich aber dazu entschlossen, die Randbebauung zu erhalten und aus runtergekommenen Werkhallen leerstehende Edelbüros zu machen.
Nicht sehr konsequent. Aber jeden Abend gehen da drin die Lichter an, geheizt wird wohl auch, man täuscht das Leben vor, das in diesen originalen Lofts laut Business Plan sein sollte. Um die Ecke ist die Chaussestrasse; das hier hätte die verlängerte Werkbank der Berliner New Economy werden können. Werbeagenturen, Marketing, Kreative fast direkt an der Silicon Alley.
Davor ist jetzt seit Monaten immer noch eine ungepflegte Fläche mit Bauschutt und rostigen Stahlträgern; der Boden ist weich, sumpfig und uneben. Eine Brache mitten in der Stadt, sinnlos, düster und sicher nicht ganz billig. Es fehlt sogar das obligatorische "Zu vermieten"-Schild. Man hat wohl innerlich schon aufgegeben. Oder wartet. Auf das Frühjahr, den Aufschwung, die Investoren.
Es muss in dieser Stadt tausende von Männern und Frauen geben, die den ganzen Tag die Telefone in den verantwortlichen Immobilienfond-Büros anstarren, in der Erwartung, dass jemand anruft und die Hoffnungsruinen besichtigen will. Aber nichts passiert, und so werden sie da sitzen, bis das Geld alle ist. Spooky, irgendwie. Fast schon tot. Jedenfalls nicht wirklich lebendig. Wie so vieles in dieser Stadt, deren gröbste Scheusslichkeiten der Schnee notdürftig verdeckt.
Nicht sehr konsequent. Aber jeden Abend gehen da drin die Lichter an, geheizt wird wohl auch, man täuscht das Leben vor, das in diesen originalen Lofts laut Business Plan sein sollte. Um die Ecke ist die Chaussestrasse; das hier hätte die verlängerte Werkbank der Berliner New Economy werden können. Werbeagenturen, Marketing, Kreative fast direkt an der Silicon Alley.
Davor ist jetzt seit Monaten immer noch eine ungepflegte Fläche mit Bauschutt und rostigen Stahlträgern; der Boden ist weich, sumpfig und uneben. Eine Brache mitten in der Stadt, sinnlos, düster und sicher nicht ganz billig. Es fehlt sogar das obligatorische "Zu vermieten"-Schild. Man hat wohl innerlich schon aufgegeben. Oder wartet. Auf das Frühjahr, den Aufschwung, die Investoren.
Es muss in dieser Stadt tausende von Männern und Frauen geben, die den ganzen Tag die Telefone in den verantwortlichen Immobilienfond-Büros anstarren, in der Erwartung, dass jemand anruft und die Hoffnungsruinen besichtigen will. Aber nichts passiert, und so werden sie da sitzen, bis das Geld alle ist. Spooky, irgendwie. Fast schon tot. Jedenfalls nicht wirklich lebendig. Wie so vieles in dieser Stadt, deren gröbste Scheusslichkeiten der Schnee notdürftig verdeckt.
donalphons, 23:23h
Donnerstag, 24. Februar 2005, 23:23, von donalphons |
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