Dirt Picture Contest -Mauerfront

Wie bissige Köter gehen sie einem an die Kniekehlen, von hinten und praktisch lautlos, und erst, wenn sie einen erwischen, geht das Gekreische los: Auf vielbesuchten Märkten werden gerade die sportlichen, niedrigen Kinderwägen schnell zur Waffe gegen Wehrlose. Vielleicht klappt´s ja nicht mehr mit dem Sex, irgendwo müssen die Aggressione raus, warum nicht mal einen Unbeteiligten umnieten. Damit der Kinderlose auch mal seinen Schmerzbeitrag zum Weiterbestehen der Gesellschaft leistet. Das Wort "Entschuldigung" lernen die Bälger jedenfalls in solchen Situationen nicht.



Aber was soll man schon von Leuten erwarten, die ihre Brut über diese Trümmerwüste schleifen. Früher waren hier die Blöcke zu Ende, jetzt endet hier die Ziviluisation, die es aussenrum in den hässlichen Blocks auch nicht gibt. Mittendrin in der Brache verrottet, wie sollte es anders sein, der typische kaputte Kühlschrank im Gestrüpp, gleich hinter dem sinnlosen Asphaltfleck. Das ist die Welt, in der sie leben. Im Sommer wächst das Gras, deckt den Unrat zu, sie gehen baden und vermehren sich. Im Winter kommt der Dreck zum Vorschein, es dauert Jahrzehnte, bis so ein Kühlschrank verrottet, Jahrhunderte, bis ihn hier jemand entsorgt, es ist hässlich, und so sind dann auch die Menschen. Nur falls sich jemand wundert, warum hier niemand freundlich ist.

Weiter vorne ist dann noch mehr Kaputtes zu sehen. Die gepiercten Betreiber des Marktes, ansonsten eher Discobetreiber von nebenan, braten Würste schwarz und tun sie in lapprige Brötchen. Mit Senf aus Tuben. Davor ist eine Horde Kinderwagenschieber. Die Inhalte brüllen. Ich mache, dass ich weg komme.

Sonntag, 13. März 2005, 22:28, von donalphons | |comment

 
Spielfeld
Dieses kleine Asphaltstück ist ein verstecktes Juwel. Ein Netz rübergespant, ergibt es ein schönes Spielfeld für Badminton. In Indien, Pakistan oder China brauchen die Leute jedenfalls nicht mehr. Vielleicht ist Berlin einfach zu europäisch.

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Dazu müsste man erst das Gestrüpp entfernen. Und dazu ist der Berliner zu faul; für sowas muss erst mal eine Initiative zum Abschöpfen von Fördergeldern entstehen.

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Das wird aber Jahre dauern, da die anderen Fördergeldabstauber (hat hier jemand Kultur gesagt?)
nur ungern eine weitere Sau an den Koben lassen.

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Wenn Fördergelder ...
... fließen, ist sowieso jegliche Initiative dahin.
Ich fürchte eher, der Platz bleibt deshalb so wüst, weil die Berliner zu genau wissen, dass er sehr bald nach der Reinigungsaktion wieder zugemüllt wäre.

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Mit dem richtigen Onkel bei einem der Zillionen Fördermittelvergeber ist das sicher kein Problem. Ich hatte vor ein paar Monaten einen hübschen Fall, wo man plötzlich auf die Idee kam, die Antragsfrist zu verkürzen - daraufhhin liefen einige höchst erfolgreiche Projekte zuum Thema Fremdenfeindlichkeit abrupt aus, und neue, unerfahrene Leute konnten ran.

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Der Fremdenfeindlichkeit
wird man wohl nicht mehr mit Projekten begegnen können und es ist sehr zu bezweifeln, ob das je der richtige Weg war. Die Staatsknete für Sozialpädagogen ist gut gemeint, aber schlecht angewendet. In den NPD-freundlichen Gebieten hat dieses Mittel gar nichts geholfen. Das einzige Mittel gegen Fremdenfeindlichkeit:
Keine Toleranz und von Anfang an alle Gesetze richtig konsequent anwenden, so dass es den Tätern richtig weh tut.

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Ich kenne einige sehr erfolgreiche Projekte. Auch mit Sozialarbeitern. Neustadt/Orla ist/war mal ein heisser Tip für gute Arbeit.

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Neustadt/Orla
ist in Thüringen, da hat man es offenbar besser geschafft. Hier in Sachsen hatten wir in der ansonsten wunderschönen Sächsischen Schweiz eine Skinheadgruppe, an denen *alle* versagt haben: Jugendarbeit, Schule, Polizei, Justiz. Und als man dort sah, dass alle versagen würden oder schon versagt hatten, wurde dann in dieser Gegend besonders stark NPD gewählt.

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Es gibt auch in Thüringen immer noch brennpunkte, Erfurt zum Beispiel. Aber desto kompakter diese Szene ist, desto schwerer ist sie vom Mainstream zu lösen und anm rand zun zerbrechen. In Sachsen hat man zu lang die Mär vom Vorzeigeland gepflegt und nicht darauf geachtet, was da an den Rändern vor sich ging.

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Und in zwanzig bis dreissig Jahren ...
... sitzt die Mauerfrontheimerbrut dummbatzig vorm Rechner und weiss mit dem ganzen blog Kram nix anzufangen. Manche haben es mit viel Unterstuetzung von der BA bis zum MSCE geschafft (so es dann so etwas noch gibt) und duerfen jetzt alles was da so an alten Rechnern noch im RZ herumsteht administrieren - auch diese alte Linux Buechse die ganz hinten in der Ecke vor sich hin roehrt - "Was laeuft da drauf? Linux? Helma object publisher? Wassn das? Kenn ich nicht - weg damit! Datenbank auch gleich weg machen, ach alles - da kommt jetzt n windows 2025 Longesthorn druff und wir benutzen die Kiste fuer unser NaziTrashPornoMP5 Filesharing Network"

Und so geht er dahin Dein ganzer Kram. "Not with a bang, but with a whisper".

Wenn man das Schnoeselantentum retten will muss man selber kleine Schnoesel herstellen - sonst uebernehmen die Dummbatzbruetlinge am Ende noch wirklich das Ruder - und dann haette ich nicht nur um meine Kniekehlen Sorge.

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Eine Gegenrevolution?
Durch kleine Schnösel aus Eigenproduktion?
Interessante Idee. Ich habe allerdings die Befürchtung, dass die intelligenten Elternanwärter, die diese Gegenrevolution auslösen könnten, leider zuviel Hirnmasse besitzen und noch den Faktor Zukunft mit berücksichtigen. Und daher Abstand nähmen von diesem Unternehmen. Also nicht poppen bis der Arzt die Hebamme kommt.

Jede Lebensform hat ihre Zeit. Dann kommt entweder eine Naturkatastrophe oder das durch geänderte Umweltbedingungen begründete Aussterben. Gegen beides hat der Mensch Mittel und Wege gefunden. Aber die Natur hat noch nicht aufgegeben. Jetzt rottet sich die Menscheit eben durch die konsequente Vermehrung der Unterschichtsfernsehkonsumenten aus. Langsam, aber erfolgreich.

Ich bin sowieso der Meinung, dass die menschliche Intelligenz nur auf Grund eines genetischen Defekts entstanden ist.

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die herren, niemand redet von farbe. aber die graustufen könnten Sie schon mal anschalten. man kann auch mit kind noch locker sein. das geht. und wie das geht.

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@pathologe: Stanislaw Lem hat in einer der Ijon-Tichy-Geschichten geschrieben, wie es zur Entstehung der Menschheit kam. Ein paar völlig besoffene Aliens sind zum pissen auf der Erde notgelandet und haben dann auch noch ihr völlig verhauenes Essen ausgekotzt. Dies war die Grundlage des irdischen Lebens. Im kosmischen Gerichtshof Beteigeuze läuft eine Klage auf Alimente für die Menschheit, da es ein fúrchtbares Schicksal ist, als derartig misslungene Spezies zu existieren. Arme statt Lehnten! Augen ohne Stile! Linksgewundene DNA *würg*!

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Pisa-Test
Und um da gleich noch einen dranzuhängen, hier ein kleiner Pisa-Text: Dass Lutenblaag die Hauptstadt von Molwanien ist und wo Zamonien liegt wissen wir vielleicht noch, aber: Wo liegen die Langerhannschen Inseln? Wo findet sich Dondestan? Heißt die Hauptstadt von Tscherkistan
a) Kasbek Ude
b) Scheplikau
c) Schapkei-Grischkowsk?

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@jochenausberlin
lass etwas zeit vergehen und wie der Zufall so will siehst Du ebenjene in Freuden. o.k. Vielleicht fehlt Ihnen dann die Zeit zum blokken.

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Die Mauerfrontheimerbrut ist ja nur ein kleiner Teil einer Gesamtkatastrophe, vgl. http://langbartels.de/projects/pfosten.html

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Wenn man sich deprimieren lassen will,
geht man in die Gegenden, wo es wahrscheinlich schon für die Kinder dicke, fette Eisbeine und schwarz gegrillte Würstchen, Trashfernsehen und die Ansichten des Armutsalkoholismus gibt.

Aber das sind ja nun nicht die einzigen Gegenden, wo Kinder aufwachsen. Meine Kinder wachsen so nicht auf und Ihre Kinder würden wohl auch nicht dort aufwachsen.

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