: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 20. Februar 2005

Frage und Hinweis an die Leser

Seitdem Heise auf dieses Blog gelinkt hat, sind die Unique Visitors dieses Blogs um 200, 300 pro Tag nach oben gegangen, und die Zahl bleibt auch oben. Kann es sein, dass sich hier gerade viel altes DCT-Publikum befindet? Falls ja, stay tuned, Gerüchte besagen, dass es bald frohe Kunde gibt - für alle, ausser die New Economy und ihre Wurmfortsätze in Politik und Gesellschaft. Und solang könnt ihr auch gerne hier mitdiskutieren, my old pals...

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itfarts

Ein Veranstaltungskalender, der im November 2003 aufhört, eine Academy, die auch schon seit anderthalb jahren nicht mehr lehrt, und eine Partnerliste, deren Mitglieder eine gute Erklärung liefern, wo das ganze schöne Geld der Berlinförderung hinläuft - das nennt sich also itstats. Kann sein, dass manche der Partner immer noch volkswirtschaftliche Schädlingstum praktizieren, aber hier ist wenigstens mal was ordentlich tot.

Ich bin ja eigentlich dafür, dass solche Ruinen stehen bleiben; hätte man in Berlin schon 1945 so halten sollen - also bitte, wenigstens jetzt nicht abschalten. Als Mahnung an die Terrordiktatur, als man an die Jobmaschine Internet und den Spirit der Company glauben musste, wenn man essen wollte.

:::::::::: <- 20 Punkte.

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Am 9. März will Premiere an die Börse

Ich war dabei, als bei der Pleitekonferenz von Kirch in einem bemerkenswerten Durcheinander auch die Insolvenz von Premiere angekündigt wurde. Angeblich werde der Antrag gerade vorbereitet, sagten die Anwälte - aus Unterföhring kam aber ein Dementi. Danach war die Konfusion gross, aber Unterföhring behielt recht. Keine Pleite.

Drei Monate später traf ich mich dann mit einem Informanten zu einem vertraulichen Gespräch, weil jemand von DCT um ein paar harte Fakten zu Premiere angefragt hatte. Was der so erzählte, war wenig schmeichelhaft. Wäre ich bei einer der Banken, die den IPO begleiten, würde ich ganz genau hinschauen, wieviel der bilanzierten Forderungen tatsächlich realisiert wurden, und wieviel der besonders in strukturschwachen Regionen geworbenen Kunden wahrscheinlich mangels Masse eher nicht zahlen werden. Stichworte sind da Hamburg, Bremen, Ostdeutschland, sowie das 4-Millionen-Slum bei Marzahn. Premiere hat eine ausserordentlich ungesunde Sozialstruktur in der Kundenkartei, sickerte damals durch. Allerdings verdienen Banken nur beim IPO und nicht, wenn sie zu kritische Fragen stellen.

Überhaupt diese Hektik beim Börsengang. Schnell schnell, damit keiner genau hinschaut, keine kritischen Berichte kommen, keiner allzu präzise nachfragt. Vielleicht gibt es ja wieder genug Vollidioten aka Kleinaktionäre, die sich von ihren Kundenberatern Premiere als Altersvorsorge aufschwatzen lassen. Ich kenne noch ein paar Fälle, die Pro7Sat1-Aktien wärmstens empfohlen haben, weil das Kirch-Filmpaket in Zeiten des Internets chronisch unterbewertet sei. Das war zu einem Zeitpunkt, als die Deutsche Bank Kirch bereits geshitcanned hatte. Premiere-Aktien sind das Jamba-Abo für Erwachsene, wenn man so will.

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