Berlin zieht an! Kaufen Sie jetzt!

Die Fakten: Wohlmeinend betrachtet, stagniert Berlin. Und es gibt in all dem Niedergang eine besonders unschöne Erkenntnis: In keiner deutschen Grossstadt ist die Beschäftigung von älteren Arbeitnehmern so niedrig wie hier. Gleichzeitig gibt es ein Überangebot von über hunderttausend unvermietbaren Wohnungen. Realistisch betrachtet bedeutet das, dass in Berlin genau die Gruppe, die einen einheimischen Immobilienmarkt durch den Kauf einer Wohnung im fortgeschrittenen Alter belebt, in diesem Alter grossenteils andere Sorgen hat. Zuzüge und Wegzüge halten sich die Waage. Die Steigerung des Bruttoinlandsprodukts von Berlin ist seit 2001 ungefähr bei Null in Zahlen 0 geblieben - und das mitten im Boom. Angesichts der leeren Kassen und der erheblich schlechten Ausbildung und Sozialproblematik wird sich das auch langfristig kaum ändern. Es wird nicht plötzlich mehr Berliner geben, die eine Wohnung kaufen. Nicht in den kommenden 10 Jahren.

Wenn es also irgendetwas in Berlin nicht geben kann, dann ist es ein anziehender Immobilienmarkt. Noch nicht mal im Bereich der Spekulation, die am Ende immer einen Käufer finden muss - und die Ergebnisse der letzten Spekulationswelle kann man überall an den Vermietungsplakaten erkennen. Wer sich eine Wohnung leisten kann, hat sich schon eine geleistet, und ver sich verspekulieren kann, hat sich schon verspekuliert. Trotzdem gibt es aber angeblich einen Boom. Von dem in den letzten Wochen aber häufig die Rede ist.



Und da treffen dann Redakteure der grösseren Berliner Zeitungen und Journalistenbüros auf Leute wie den Herrn, über dessen Umtriebe ich zur Zeit Leute informiere, die bein ihm investiert haben. Dieser Herr hat eine Menge Immobilienprojekte laufen, und obendrein ein paar Banken am Hals, die ihr Geld zurückwollen. Jetzt, während der Subprime-Krise, erheblich drängender. Und dann passiert - etwas vereinfacht gesagt Folgendes: Der Herr kauft über eine Beteiligungsgesellschaft von einem anderen Herrn ein paar Wohungen zu einem wirklich hohen Preis, und erzählt dann den Medien, dass er damit prima Geschäfte machen wird, so billig, wie das ist. Die Gattin des anderen Herrn wiederum kauft aus dem - de facto - Notverkauf eines abkratzenden Fonds unseres Herrn ein paar Wohnungen zu überzogenen Preisen, geht damit zu den Medien und erzählt, wie super der Immobilienmarkt in Berlin gerade ist, und man habe da gerade noch ein Schnäppchen machen können. Und beide sind an einer ausländischen Immobilienfirma beteiligt, die solche Wohnungen gleich nochmal übernimmt und den Medien erzählt, irgendwo auf der Welt würde man sich um diese Wohnungen als Kapitalanlage prügeln, nur die Deutschen sind so doof, die Chancen nicht zu erkennen.

Und alle wissen, dass die Banken Mitte nächstes Jahres die Geduld verlieren werden, weil sie ohnehin schon genug Ärger an der Backe haben. Mitte nächsten Jahres werden die Immobileinbesitzer Geld brauchen, viel Geld, sie werden auf Teufel komm raus verkaufen müssen, und ein Boom könnte sie retten. So ein Ringtausch ist da prima: Es beruhigt die Investoren, weil man eventuell ja doch noch gute Preise für den hingeklatschten Ramsch bekommt. Es ist ein Signal an die Banken, dass man sich sogar noch was aus eigener Kasse leisten kann. Und es soll den Idioten in Starnberg, New York, Stockholm, Moskau und Düsseldorf klarmachen, dass sie in Berlin jetzt noch ein Schnäppchen machen können. Die Medien hören so etwas gern. Endlich kommt ihre Stadt wieder. Manchmal schaltet so eine Gesellschaft auch eine Anzeige. So geht das, mit dem Immobilienboom der Hauptstadt.

Also. Kaufen Sie lieber im Sommer vom Zwangsvollstrecker, und nicht jetzt den überteuerten Scheiss, an den im Moment jeder Wohnungsbesitzer in Berlin glaubt.

Montag, 7. Januar 2008, 15:32, von donalphons | |comment

 
Kaufen, kaufen, kaufen.
Erstens kauft man in Berlin wenn möglich immer aus dem Zwang.

Zweitens lassen sich mit Wohnimmos in einigermassen guter Lage in Böörlin immer noch zweistellige Mietrenditen aufs EK machen. Wenn man es richtig macht.

Drittens braucht man die Deppen die überteuert kaufen so dass man morgen noch aus dem Zwang kaufen kann.


Die anderen sollen doch in Bremerhaven in Immos investieren. da ist es rot und billich, also kuchengut. Ein ethisch korrektes Investment, hemhem.

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Ich kenne da eine Dame, die mit dem Geld ihrer Eltern eine ehemalige Bundesimmobilie in allerbester, nur leicht feinstaiubverseuchter Lage gekauft und zu Luxuswohnungen mit Dachgarten und Pool und Halle und so weiter umgebaut hat, mit viel lehrem Raum und Gold und so. Die hat dann ihre Freundin in einem Club in einem gewissen Hotel an einem gewissen Tor angehauen, doch einen netten beitrag in einer Luxuswohnungszeitschrift darüber zu bringen.

Toplage, Topausstattung, Topkatastrophe, weil die Partner der Consultingfirmen dennoch ausblieben. Auf einen, der es richtig macht, kommen etliche, die es falsch machen. Der eine, der es richtig macht, ist das Vorzeigehampelmännchen Legionen unerfreulicher Geschäftemacher. Höhö.

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Kuchengut wie Görings Hermann
Im kuchenguten Bremerhaven sitzen gleich 3 rechtsextreme Listen im Sadtrat, Lebemann.

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What makes Sammy run?
@ Don

So ist es doch immer im Leben.

In der Veteranenstrasse gab es dagegen einen guten Shtick: man sanierte eine Immo per Luxus und vertickte sie real geteilt nur in den USA - meist an die Nachfahren derer die mal Hals über Kopf abreisten um denselben zu retten - zu ca. einem Doppelten des qm-Preises zu dem die Gustav-Cyliax Lofts abgingen.

Nur sind die neuen Besitzer zu geschmacklos um im Chelsea Farmers Club ( http://www.chelseafarmersclub.de )gegenüber einzukaufen.

Das Leben ist hart und dann stirbt man.

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@ che

Das ist Demokratie bei der Arbeit.

Mit mir an der Macht wird es so etwas nicht geben.

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Marktlücken
@ Che

Nach reiflicher Überlegung: es müsste dann doch in D eine lukrative Marktnische für "national befreites Wohnen" geben.

Einerseits will man sich ja nicht mit allem die Finger schmutzig machen. Andereseits riecht Geld schliesslich immer nach Rosen und wäre nicht Glatzen Schrottimmos um den Hals hängen gelebter Antifaschismus ... ?

Hmmmmm.

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Wenn sie nicht wieder rauskommen, meinethalben.

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Schon in Berlin? Oder ist das nur seelische Vorbereitung?

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Nein, ich muss hier noch die reguläre Arbeit abschliessen, und weil ich das Thema gerade von verschiedenen Seiten hörte, dachte ich, ich schreibe es auf.

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Tsss. Das wird ja dann eine miese Recherche. Für wen solltst Du den Markt plattschreiben?

Missversteh mich nicht: aktuell fände ich ein Abholzen des Preisnivaus dort gut - was Altbau Wohnimmos in guten Lagen betrifft, gern auch zum sanieren.

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Ich hatte ja vor ein paar Wochen schon kurz die Situation in der Nähe eines meiner Brötchengeber beschrieben: leerstehende Büroimmobilien (neu) neben leerstehenden Fabrikgebäuden (alt), mittendrin der Neubau von Lofts. Inzwischen steht da ein Schild für ein neues Bauprojekt: vier Stadthäuser (Reihenhäuser). Jedes dieser Häuser wird zwar nur vier Meter breit, aber dafür ziemlich tief. Kaufpreis für das billigste: 639.000 EUR. Zur "Jahrhundertflut" stand die Ecke übrigens über einen Meter unter Wasser...
Aber anscheinend gibt es Menschen, die sowohl bereit als auch in der Lage sind, entsprechende Beträge abzudrücken. So viel zur Lage am Immobilienmarkt...

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Welche Medien wollen den gerade sowas herbeischreiben? Der Weddinger Landbote etwa? :D Ist irgendwie völlig an mir vorbeigegangen... Naja Berlin...

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Im Tagesspiegel finden sich in der Hinsicht einige warme Worte.

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Markus Hesselmann schrieb gestern eben dort in seinem Artikel Londoner Luftschlösser (über den da drohenden Immobiliencrash):

Kaufwütige britische Investoren schauen indes immer häufiger auf den Kontinent. Berlin gehört inzwischen zu ihren bevorzugten Zielgebieten. Auf speziellen „Berlin-Messen“ werden in britischen Großstädten Immobilien aus Prenzlauer Berg, Mitte, Schöneberg und anderen Bezirken angeboten. Ein Zeitungskommentator hat unlängst die Lage auf dem Immobilienmarkt in Berlin mit London in den Neunzigerjahren verglichen. In der deutschen Hauptstadt seien demnächst ähnliche Gewinnsprünge zu erwarten wie in der britischen in den vergangenen Jahren, hieß es da. Wenn das arme Berlin da mal nicht schwer überschätzt wird.
[Hervorhebung von mir.]

Nachtrag: www.tagesspiegel.de/wirtschaft/;art271,2450816

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Hab jetzt nach dem dort erwähnten Zeitungskommentar gesucht und nur was aus der LA Times gefunden (Eastern Germany attracts real estate buyers, kA wie man hier verlinkt, sollte zu finden sein). Das hört sich schon wieder anders an: Ganz Dunkeldeutschland besser als Berlin, und, naja, das sagt so einiges.
Allerdings habe ich im letzten Jahr recht gut mitbekommen, was einige sog. Heuschrecken so für Ärger mit ihren Riesenportfolios haben (allerdings auch viel bis überwiegend Schrott drin). Von daher würde ich mal sagen, bis auf wenige Ausnahmen: selber nutzen immer top, kaufen/halten kann ok sein, kaufen/verkaufen wird im Debakel enden. Wohl wie üblich buyer beware und ich mag Immobilien sowieso nicht.

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Sowas:

(http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Berliner-Wirtschaft-Immobilien;art132,2379164)

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Es ist immer die Frage, um welche Immobilien es sich handelt und "wo".
Die ausländischen Investoren investieren vor allem in Handelsimmobilen. Der Berlin-Boom geht am Wohnimmobilienmarkt weitestgehend vorbei - "Luxus-"Immobilien in nicht vermehrbaren Lagen mögen da eine Ausnahme sein.

Interessant wird es, wenn einige "Heuschrecken" mal "Bilanz" machen und feststellen, ob und wenn ja, wieviel sie tatsächlich Gewinn gemacht haben mit dem Erwerb von "Paketen".

Ansonsten gibt es eine ganz einfache Rechnung (die auch Berlin betrifft): wie hoch ist die Nachfrage und wie ist der Bestand ? Ich prognostiziere für (fast) alle west- und auch einige ostdeutsche Standorte eine bisher nicht gedeckte Nachfrage nach "guten" Wohnungen.... MietwohnungsNEUbau, ahoi !

Darüberhinaus: Man sollte das Reden von "Dunkeldeutschland" nicht zuuuu häufig verwenden. Wer nicht das Glück hat, in München oder inzuchtgeschädigten Provinzkäffern zu wohnen, lebt - im Durchschnitt - in schlechteren Lagen, in runtergekommeneren Häusern und zu höheren Preisen.

Die gut verdienenden Ostdeutschen, die Wessi-Land abseits von Neuschwanstein und Nobel-Hamburg erlebten, halten sich für privilegiert - was zumindest hinsichtlich ihrer großzügigen Altbauwohnungen durchaus richtig sein dürfte.

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der immobilienmarkt lebt ganz klassischerweise von überschätzung, missglückter spekulation, notverkäufen, manipulierter nachfrage usw. - das ist immer schon so gewesen und nicht nur aktuell in berlin der fall. man kann als simple grundregel festhalten: da, wo immobilien gerade (im vergleich mit anderen standorten) für weniger geld zu haben sind, wird es nachfrage geben, und zwar ganz egal, ob sie zu einem späteren zeitpunkt für mehr geld veräußerbar sind oder nicht. das hängt damit zusammen, dass die (heute zumeist ausländischen) anleger irgendwo ihr geld unterbringen müssen, um keine verluste aus steuern / neubewertung / fehlenden abschreibemöglichkeiten usw. zu machen. man nennt das den "anlagedruck". das ist das eine. die andere, zweite komponente (und hier kann man sich gerechtfertigerweise überlegen, ob das schädlich ist) ist der derzeitige geldmarkt und seine prinzipien bzw. seine finanzierungsinstrumente. beipielsweise gibt es fonds, aus deren swapgeschäften jeweils gewinne nur schon alleine dadurch entstehen, dass anleger wie oben beschrieben ihr geld _dort_ unterbringen und nicht woanders, auf einem sparkonto z.b. - und daran, also an diesen swapgeschäften, partizipieren eine reihe von unternehmen, die alle zu irgendeinem gegebenen zeitpunkt gewinne daraus ziehen (man hat natürlich mehrere swaps und koordiniert die miteinander, so dass für die ebenfalls auftretenden verluste kein klumpenrisiko entsteht). das alles ist reine mathematik, die durch den umstand, dass den gewinnen kaufmännisch gesehen entweder kein oder aber ein überschätzter materieller gegenwert entspricht, in erstaunen versetzt. ich prognostiziere: _daran_, also an dieser blase der unüberschaubaren verflechtungen und beteiligungen, und nicht an den überteuerten oder verspekulierten immobilien selbst, wird das system letztendlich scheitern.

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Ach Kinderlein,

(ausser derherold, der was davon versteht)

Ihr wisst wenig vom Fach und schon gar nichts z.B. von der langjährigen non-recourse Fianzierung von Immobilien-Grossinvestitionen durch Banken in diesem Bereich. Die glücklicherweise gerade zurückgeht bzw. austrocknet. Daher platzen schon seit letztem Jahr so einige geplante Transaktionen.

Besser ist das.

Die nächste geile Immoblase ist übrigens Polen. Aber das wisst ihr ja auch nicht. Bleibt beim polnischen Triathlon: zu Fuss zum Schwimmbad, mit dem Auto zurück.

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@ itha

Swap ?

Zinsswap,
Währungsswap,

Was jetzt und wie jetzt? Mir erschliesst sich die wunderbare Geldvermehrung per überflüssigem Swap für den es dann wohl nur Anbieter aber keine Nachfrager gibt nicht. Bitte um Info.

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gerne. gemeint war der zinsswap. eine ganz okaye einführung oder definition dazu gibt's bei wikipedia unter http://de.wikipedia.org/wiki/Zinsswap. im übrigen ist es, die risiken des finanzmarkts betreffend, weitestgehend egal, ob sich die aktuelle immobilienblase in polen, deutschland, asien oder sonstwo befindet.

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Das ist dann so, als ob Franciska von Kohlen und Reibach Kuno Zinsgraf bei Kasse heiratet?

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@ che

Ja genau.

itha macht Kapitalismuskritik in der Zeit abstürzender PISA-Werte: Zins-Swaps aus Sparkontenkohle machen böse Bonzen viel reich, hinten fallen die Marginalisierten runter.

Fällt das nur mir auf, oder sinkt das Niveau ganz allgemein auf bemittleidenswerte Ebenen?

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Ja vor allem der Name: Franziska von Kohlen und Reibach Zinsgräfin bei Kasse. Wenn deren Tochter nun noch Heinrich Spesenritter von Zins und Zinseszins heiratet...

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"Die ausländischen Investoren investieren vor allem in Handelsimmobilen."
Mag sein bzw. ist sogar wahrscheinlich, aber die mit denen ich zu tun hatte sitzen auf mehreren HDT "Wohneinheiten", ehemals kommunal etc./usw. man wird ungefähr wissen worum es sich handelt.
"Bilanz" machen die kontinuierlich, deswegen waren die ja auch schon gute 10-15 Monate "vor Subprime" deprimiert bis verzweifelt. Denen bleibt nur noch bis 2018 durchzuhalten (EK02), Wetten werden jederzeit angenommen. Die haben nämlich völlig bewusst Schrott gekauft um möglichst bald den greater fool zu finden, der wohl ausbleiben wird.

Ob der westdeutsche Durchschnitt wie von derherold definiert wirklich schlechter ist als der ostdeutsche wage ich mal zu bezweifeln, wobei ich das auch nicht unbedingt beurteilen kann. Mir fehlt in der Betrachtung allerdings sowas wie "Lebensqualität" bzw. immer noch besser Gesamtschule in Bottrop-City als gar keine Schule in irgendeinem aussterbenden Ostkaff. Naja wie gesagt kann ich nicht wirklich beurteilen, ist mir auch egal, wenn die gut verdienenden Ostdeutschen zufrieden sind, schön für sie (und mal ehrlich, wer interessiert sich für die 99,72% nicht-gut verdienenden Ostdeutschen).

"Ihr wisst wenig vom Fach und schon gar nichts z.B. von der langjährigen non-recourse Fianzierung von Immobilien-Grossinvestitionen durch Banken in diesem Bereich."
Alter Mann, da wäre ich mir nicht so sicher. Wobei es cash-flow basierte non-recourse Finanzierungen ohne jegliche covenants gibt die zigtausend mal interessanter sind als ausgerechnet die von real estate und Du daher in diesem speziellen Punkt u.U. ein wee bit mehr weisst als ich.

"itha macht Kapitalismuskritik in der Zeit abstürzender PISA-Werte: Zins-Swaps aus Sparkontenkohle machen böse Bonzen viel reich, hinten fallen die Marginalisierten runter."
Also ich hab auch nicht verstanden was er meint, es gibt aber zig Transaktion bei deren Enstehung/inception beide parties gleichzeitig profit verbuchen. Was natürlich nicht so bleibt, aber Buch-Gewinn heute = Cash-Ausschüttung morgen und Scheiss auf nächstes Jahr. Kannst ja mal ein wenig googlen und wenn Du nicht mehr weiterkommst eine kluge Frage stellen. :P

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... aber die mit denen ich zu tun hatte sitzen auf mehreren HDT "Wohneinheiten"..."Bilanz" machen die kontinuierlich, ...Die haben nämlich völlig bewusst Schrott gekauft ...

Der letzte Satz macht zwar keinen Sinn aber egal. Wenn sie nicht "besonders freudig" erworben, müßten ihre Mietrenditen bei 4-6% liegen und Kalamitäten einzig und allein aus der Risikohaftigkeit von Finanzinstrumenten liegen - aber nicht im Investitionsgegenstand.

Aber ich empfehle, meien E-Mail weiterzureichen, da nn zeige ich den "Zitternden" via Bewirtschaftung und Privatisierung wieder Licht im Tunnel ... ;).

Ob der westdeutsche Durchschnitt wie von derherold definiert wirklich schlechter ist als der ostdeutsche wage ich mal zu bezweifeln..."Lebensqualität" ... in Bottrop-City ...99,72% nicht-gut verdienenden Ostdeutschen

Das ist nicht Polemik, sondern albern.... insbesondere, wenn man weiß, daß die Beschäftigtenquote in Sachsen/Thüringen höher ist als nördlich des Weißwurstäquators. Bottrop liegt einwohnermäßig auf der Höhe von jena, Zwickau und Jena und dürfte von dort nur unter Androhung von Waffengewalt Einwohner bekommen ...daß die Lebensverhältnisse zuweilen besser sind, kann sich jeder Westdeutsche ansehen ... auch auf dem Papier... wenn er sich die Investitionen in seiner Stadt in Wohnungsmodernisierung, Infrastruktur, Schuleinrichtungen, Kindergartensanierungen ansieht.

Es wohnt nicht jeder in Bayern oder BW. Apropos BW: Als ich zuletzt in Stuttgart-Ost(?) war, sah es dort aus wie in Merseburg 1991...aber dem Durchschnitts-Wessi bleibt der Trost, daß es seinen "oberen 10%" besser als "denen drüben" geht. ;)

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@ nm: ja, so hatte ich es gemeint. danke.

@ derherold: der punkt ist, dass es auf dauer in diesem system nicht allen in etwa gleich gut gehen kann, ja. vielen dank für diesen sehr qualifizierten beitrag.

@ lebemann: es tut mir sehr leid, wenn ich das niveau trotz deiner beiträge nicht wirklich heben konnte. ich teile den konservatismus dieses blogs von don nur insofern, als ich die sachliche auseinandersetzung und einen gewissen höflichen stil im menschlichen umgang miteinander (trotz aller anonymität) sozusagen goutiere. auf der sachlichen ebene habe ich dem nur hinzuzufügen, dass, wer kurzfristige gewinnoptionen per swaps oder anderer derivatgschäfte bevorzugt, gleichzeitig die langfristigen auswirkungen derlei geschäfte übersieht oder übersehen muss - und darin liegt eben eine gefahr. die ist natürlich erst einmal volkswirtschaftlich, aber treffen wird sie durchaus auch den einzelnen geldanleger (auch wenn der vielleicht noch andere absicherungen hat). ein banken-crash trifft alle, den einen mehr, den anderen weniger - je nachdem, wie man sein risiko verteilt hat.

aber hey, von allen möglichkeiten, finanzielll unterzugehen, ist die bankversion nur eine. es gibt daneben auch noch zig andere historische möglichkeiten des privaten und kollektiven ruins. nur: mit berlin und den immobilien dort hat das alles nur sehr rudimentär zu tun. es ist nicht der immobilienmarkt berlins und auch nicht die dazu gehörigen medialen oder politischen helfershelfer, von denen eine gefahr ausgeht, sondern - größer - die geldwirtschaft an sich, die anscheinend global funktioniert, eigentlich aber immer noch vom dollar, also amerikanisch bestimmt ist. die ist auf dauer nicht gut, wenn sie so weitergeht. und der euro hat in dieser hinsicht leider nur weitere unsicherheiten beschert. wer interesse hat, kann hier meine einschätzung dazu lesen: http://revirement.de/feldpost/?p=592

das alles ist selbstredend nur eine extrem subjektive einschätzung einer ignoranten west-betriebswirtin, die seit jahren im bereich der immobilienfinanzierung arbeitet, und erhebt keinerlei anspruch auf absolute richtigkeit oder ähnliches.

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Wieso macht's keinen Sinn...? Die waren sich über die (fehlende) Qualität der Immobilien, z.B. massiven Investitionsbedarf (Instandhaltung und/oder Modernisierung), schlechte Mieterstruktur etc. völlig bewusst. Die sind ja nicht blöd, also nicht so blöd zumindest. Da muss man ja - selbst als völliger Laie, was die ja aber auch mitnichten sind - nur mal ein paar dieser Dinger besichtigen...
Das war aber egal weil fest damit gerechnet wurde alles innerhalb von maximal wenigen Jahren weiterzuverticken. Mit so gut wie risikolosen 4-6% wäre fast jeder privat auch völlig zufrieden (me too), ist aber eben weit entfernt von dem was mal geplant und, besonders schlecht, anderen versprochen wurde. Geplant wurde halt Geld mit dem Verkauf zu machen und das hat nicht funktioniert. Die waren halt die letzten Dummen, ähnlich wie ein paar dt. Banken die letzten Dummen bei CDOs et al. waren.
Für 4-6% lohnt sich ein derartiger Aufwand absolut nicht... Gibt noch mindestens ein weiteres Portfolio, noch im öffentlichen Besitz, dass seit mindestens zwei Jahren gepitcht wird. Wenn Du rd. 3 Milliarden (gefordert, lässt sich bestimmt nochmal drüber reden) aufbringen kannst, Bock auf Bewirtschaftung/Privatisierung hast und dir so ein paar müde Prozent reichen, dann greif zu. Man wird Dir auf Knien danken. :)

Zum Rest, wie gesagt, ich kann das nicht beurteilen und es ist mir ehrlich gesagt auch relativ egal. Als ordentlicher wiederangepasster Deutscher mache ich mich halt über alles was außerhalb meiner Region liegt lustig, Bayern und BW finde ich auch scheisse. :D (Wusstest Du das am Flughafen Stuttgart die Schilder auch in Türkisch beschriftet sind?)

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@nm: ähm... ich glaub, kaufen macht nicht wirklich sinn, auch langfristig nicht. fusionen sind die einzige option derzeit.

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itha, darling, mach Dich nicht unglücklich. Du redest Dich um Kopf und Kragen. :)

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Wieso macht's keinen Sinn...? Die waren sich über die (fehlende) Qualität der Immobilien, z.B. massiven Investitionsbedarf (Instandhaltung und/oder Modernisierung), schlechte Mieterstruktur etc. völlig bewusst.

Indeed. Beim Verkauf des kommunalen Dresdner Wohnungsbestandes an die vielgescholtenen "Heuschrecken" war z.B. eine Bedingung, dass eine bestimmte Zahl dieser Wohnungen dann vom Käufer abgerissen wird.

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"Die waren sich über die (fehlende) Qualität der Immobilien, ... völlig bewusst. ...Mit so gut wie risikolosen 4-6% wäre fast jeder privat auch völlig zufrieden (me too), ist aber eben weit entfernt von dem was mal geplant und, besonders schlecht, anderen versprochen wurde."

Das ist neben nicht fehlende Qualität ... sondern einfach eine Discout-Strategie, die sich rechnen kann - weshalb man wohl(?) auch >6% Rendite anpeilt.

"Schrottimmobilien" sind Immobilien, die nicht "auskömmlich" vermietbar/-kaufbar sind. Eine "Weißer Hirsch"-ETW, die für 4.000 gekauft aber nur für 5,00 Euro mtl. und für max. 2.000 (jeweils pro m²) vermiet-, versteigerbar, ist de facto eine Schrottimmobilie. Selbst, wenn sie nägelnew ist.

Der tatsächliche/derzeitige Zustand spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle - sofern er sich im Kaufpreis umsetzt. Es gibt jede Menge westdt. Bauträger, die so (erfolgreich) kalkuliert haben: geringer Einkaufspreis = geringer Abgabe-/Mietpreis = sichere Verwertung.
Es gibt allerdings auch einige "Zwanghafte", die damit am Markt vorbei planten ... ;-)

Der Hinweis auf "Privatisierung" scheint zielführend: nicht das Investment an sich , sondern der Abverkauf, der sich (häufig) an zu hohen Preisen orientiert, macht nervös

Das ist aber nur ein Zeichen mangelnder Professionalität, die auch schon einheimische Umwandler auf einer großen Zahl sog. Restanten hat hängenbleiben lassen ...

...zunehmend sehe ich allerdings auch, daß die "Heuschrecken" das "Mietermarketing" nicht im Griff haben ... und "Kundenbindung" ein klitzekleinwenig vernachlässigen. :)

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Schon seit Garskis Tagen ist Kundenbindung nicht unbedingt die besondere Stärke speziell des Berliner Immobiliengeschäfts, und Erschließungsträger bzw. Flächenrevitalisierer wird man dort nicht selten, indem man z.B. der Gattin eines Senators ein neues Autochen schenkt. Es gibt schon gute Gründe, weswegen Mancher die Finger vom Berliner Geschäft lässt.

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In den Kreisen, die damit zu tun haben, sind die Probleme wohlbekannt. Das grosse Thema ist dort, wie sorgt man düfer, dass das alles nicht zu bekannt wird, und gleichzeitig Nachfrage entsteht. Aber zunm Glück gibt es ja Medien, die auch aus der Bankenkrise nichts dazu gelernt haben.

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Ja, das ist halt der moderne Qualitätsjournalismus, der Adornos Diktum, dass die Berichterstattung sich in nichts von der Propaganda unterscheide täglich verifizieren. Die haben ja auch über die New Economy exakt das geschrieben, was Anjatanjamirkomarco in ihren Kraftpunktpräsentationen behauptet haben.

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@derherold Ok, das ist alles richtig was Du sagt, Schrott ist aus dieser Perspektive das falsche Wort. Du hast da halt eine andere Herangehensweise als die. Kalkuliert waren deutliche Wertsteigerungen (rein nachfragebedingt) und schneller Verkauf von möglichst dem kompletten Paket. Der Exit war sozusagen Kern der Investition. Jetzt bleibt eben nur noch Bewirtschaftung und parallele Mieterprivatisierung über die nächsten 10 bis 15 Jahre (+ ordentlich EK02). Über konkrete Renditen würde ich lieber nichts sagen, aber geplant war gut das 3-5fache dessen was sich jetzt abzeichnet. Ob diese drastische Änderung ausschliesslich Zeichen mangelnder Professionalität ist bin ich mir nicht so sicher, da geht itha mit dem Wort "Anlagedruck" imho schon in die richtige Richtung (da auch das equity überwiegend other people's money war). Schliesslich war Deutschland mehr oder weniger das letzte Land in dem deartige Deals versucht wurden, nachdem der Rest der Welt leergekauft war. Obwohl Versagen natürlich Versagen ist, da sind die Gründe dann auch wieder egal.
Und mal ernsthaft, wenn Du Dich da auskennst, genug Zeit hast und Dir zutraust Dein Konzept in kleinerem Stil umzusetzten, dann kannst Du denen bestimmt das ein oder andere Objekt sehr günstig (für Dich) abkaufen. Fände ich hochgradig komisch.

Ob (deutsche) Medien augenblicklich in der Lage sind diesen Markt zu beeinflussen glaube ich nicht, dafür ist das nocht zu frisch. Mehr als dem ein oder anderen Besserverdiener die Altersvorsorge leicht einzuschränken wird da wohl erstmal nicht bei rumkommen. Aber das ist ja auch schön. :D

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Klar, kann man Gewinn mit "Verkauf" machen, die über "popeliger" Mietrendite liegt.

Aber nicht die Finanzierung, die ja vllt. "cutting edge" ausmachen kann, sondern die Preis- und (vor allem) Kundenfindung macht ja die notwendige "Professionalität" aus. Am Markt vorbei ist eben das Gegenteil ... ;-)

Ich war mal drei Jahre "der Intellektuelle" einer Firma, die sich rühmt, mittlerweile 35.000 Wohnungen im Rahmen von Wohnungsprivatsierung verkauft zu haben; Einzel(mieter-)privatisierung ist ein richtig hartes Brot, wenn man Gewinn machen will ... :-)

... schön wird es, wenn nur 30% der Mieter kaufen, die Strukki-Nummer nicht gehbar und dann der gesteigerte Verwaltunsgaufwand kommt.

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Mancher betrachtet es ja schon als Erfolg, Altimmobilien zum Einkaufspreis weiterzuverkaufen, um Liquidität zurückzugewinnen.

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Liquidität ist manchmal - besonders in Krisenzeiten - wichtiger als Rentabilität.

Allerdings haben viele Käufer Immobilien mit 100% (und mehr) finanziert, haben auch Steuervorteile nicht zur Tilgung/als Eigenkapital verwendet ... mit Liquidität ist da häufig nicht viel.

Auch bei vielen Immobilien gilt die alte Regel: Gewinn und Verluste entstehen erst beim Verkauf. Manchmal ist das "Ausharren" besser als der Verkauf. ;-)

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Ich dachte dabei weniger an private Käufer, sondern primär an große Immobiliengesellschaften, Bauträger usw. Und dieser Branche geht es insgesamt gar nicht gut. Schön für Dich, wenn Du nicht betroffen bist.

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Das sieht es häufig nicht besser aus. Die o.g. Investoren werden wohl den Immobilien bis "unters Dach" mit Krediten belastet haben, um via "leverage" hohe Eigen-/Beteiligungskapital-Renditen hinzuzaubern.

Der Einstandspreis der Immobilien heißt ja
+ Kaufnebenkosten
+ Zinsen für den kfr. Bankkredit
+ eigene (tatsächliche) Projekt-Ausgaben.

Wenn einiges davon in der Bilanz aktiviert wurde, bedeutet ein "Verkauf zum Einstandspreis" einen flotten Verlust, der bei jeder kreditgebenden Bank die "Exit"-Lampen aufleuchten läßt. Auch hier ist "Halten" zuweilen lebenverlängernd. ;-)

In der Tat ist es so, daß in weniger einnahmereichen Regionen Bauträger (u.ä.) nur noch selten in der Lage waren, Grundstücke "auf Halde" zu legen - ein gewisser (Kapital-)Auzehrungsprozeß ist nicht zu verkennen.

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