Warum Verisgn bzw. Jamba Six Apart und Livejournal kaufen wird

Klingt unglaubwürdig? Was bitte sollen die Rattendesigner und Quengeltonerfinder mit einer Blogfirma anfangen? Noch dazu mit einer Firma, deren Struktur durch das Zusammengehen zweier so unterschiedlicher Firmen wie dem Prenium-Class-Hoster Six Apart, Teenies Liebling Livejournal und dem französischem Ublog alles andere als harmonisch ist? Internet-Blog und Handy-Multimedia? Wo doch, wie im ersten Teil ausgeführt, die Lage für Six Apart nicht rosig ist?

Zugegeben, auf den ersten Blick spricht ganz wenig dafür. Blogs enthalten Texte von Nutzern, Jamba verdient Geld durch die von ihnen vertriebenen Multimedia-Anhalte. Blogger sind im Internet, und wer blogt, telefoniert in diesem Moment nicht. Zum Bloggen taugt das Handy wegen der miserablen Tastatur kaum, und dabei braucht man weder Töne noch Logos. Und ganz allgemein traut man als Philantrop den aufgeklärten Bloggern eher nicht zu, hirnlose Konsumdeppen zu sein, die sich an fickenden Krokodilen oder ähnlichem aufgeilen können - jaha, denkste, schon mal bei 20six und myblog quergelesen?

Und das ist der Punkt,

an dem Jamba ins Spiel kommt. Überraschenderweise genau dort, wo man die Nervtöter nicht erwarten würde: Bei den vielen Millionen Blogs in den USA, die von Teenagern betrieben werden, und die nur eine Handvoll Leser haben. Diese, übernehmen wir mal die US-Bezeichnung, C-List-Blogger gelten allgemein als unbedeutend. Sie haben keine Reichweite, keinen Einfluss, und ausserhalb ihres engsten Umfelds auch keinerlei Bedeutung. Es ist ganz hartes Brot, aus diesen winzigen Zirkeln und Grüppchen ein Geschäftsmodell zu entwickeln, denn eigentlich sind das nur ein paar Teenager, die zusammenstehen und quatschen. Für Blog und Business stehen bislang eher die "Nanopublisher" Gawker und Weblogs, Inc. mit ihren wenigen, grossen Blogs für Nischenmärkte. Alles weitere an der Blogbar; nehmt Euch ein Bier, es wird etwas komplex, aber es lohnt sich, hoffe ich

Montag, 28. Februar 2005, 14:57, von donalphons | |comment

 
Die Reaktion des Amis
Oh, this is the Blog of Jamba fruit juice? And they sell mobile ring tones? The founder of the Blog is a German family called The Somewheres? What a stupid soap story! I don´t believe anything!

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Ich habe ja eigentlich von der Szene keine Ahnung. Ich gebe es im Gegensatz zu anderen auch zu. Aber:

Sixapart&Co erscheint mir ein ziemliches Sammelsurium ohne Strategie. Und Jamba? Es ist frappierend, dass trotz der Verisign-Übernahme immer noch Jamba in der öffentlichen Diskussion eng mit den somewheres verbunden ist. Wer da von wem abhängig ist oder welche Verträge existieren bleibt offen, nur muss jetzt eine Rakete starten. Im Internet sind die Sterne verblasst, das einzige lohnende Ziel scheinen blogs zu sein, die als Versprechen im Himmel funkeln. Und die somewheres sind und bleiben Internet-Unternehmer. Andere Bereiche sind technologisch/inhaltlich anspruchsvoller und nicht mit der Publicity verbunden, die so eitle Dampfplauderer brauchen.

Mit sixapart würden die somewheres, mit oder ohne direkter Jamba/verisign-Beteiligung, mit einem Schlag wieder die Speerspitze eines neuen Hypes sein. Sehr verführerisch, wenn man in Davos das nächste Mal auch mit Präsidenten und Wirtschaftsführern plaudern will.

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Verisign lässt Jamba jede menge Freiheiten, um als wachstumsstory attraktiv zu bleiben. Wie es nun mal so ist, wenn das Headquarter an der Spree bleibt. Verisgn will Jamba nicht vereinnahmen, aber wenn die in den USA nicht richtig einschlagen, werden sie das Amerikageschäft zu sich rüberziehen - das sieht dann auch für die Politik besser aus, die Leader bei Deutschen immer noch mit the Fuhrer übersetzen.

Die Samwers sind da aber nur noch mit halber Kraft dabei; das neue Ding heisst ojom.com, mobile Gaming, bald auch location based und multiplayer, was man so hört.

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