Indonesien 1997
Ich würde gern mal einen Artikel über die Asienkrise von 1997 lesen, in dem die damaligen "Tigerstaaten" und ihre Wachstumsprobleme mit den Boomregionen des jetzigen "Zukunftsmarkts" China verglichen werden.
Bis 1997 wurde von den Medien und den üblichen Verdächtigen in Politik und Wirtschaft die Angst vor den aufsteigenden Wirtschaftsmächten Indonesien, Thailand und Korea gefördert. Dort zu investieren, galt so schick wie später in der New Economy, dort sei das grosse Wachstum der Zukunft, da müsse man hin - und wenn man nicht hierzulande abgehängt werden wollte, müsste man sich anpassen. Die Leistungsbilanz derTigerstaaten mit ihren Arbeitszeiten, ihrer Unterordnung und der Bescheidenheit der Mitarbeiter gegenüber einer kleinen, immens reichen Oberschicht wurde den Menschen in Deutschland als Vorbild verkauft.
Dass die Tigerstaaten so schnell wachsen konnten, lag einerseits an der Unterentwicklung. Südkorea erlebte noch in den 70er Jahren Hungersnöte unter den Armen. Zum anderen beeinflussten sich mehrere Faktoren gegenseitig: Immobilienpreise, Aktien, Währung, Preise, Konsum, Schulden, das alles stieg, getrieben von Geld aus dem Ausland, rapide an. Und dann führte eine Kleinigkeit, Spekulationen gegen die thailändische Währung, zum Platzen der Blase.
Die Parallelen zum derzeitigen Wachstum Chinas sind frappierend. Inklusive der politischen Probleme, denn was die Tigerstaaten jeweils an eigenen Rebellen in Thailand, Fehlen einer stabilen Mittelschicht in Korea und territorialen Kleinstkriegen in Indonesien hatten, hat China komplett selbst, neben einem Sozialgefälle im Land, das auf Dauer in keiner Gesellschaft gut gehen kann. China hat bestes Potential, uns wie schon die von uns finanzierten Tigerstaaten um die Ohren zu fliegen. Und dazu würe ich gerne mal was von kompetenter Seite lesen, bevor das nächsten WiPo-Geschmeiss in Shanghai potemkinsche Metropolen besichtigt.
Bis 1997 wurde von den Medien und den üblichen Verdächtigen in Politik und Wirtschaft die Angst vor den aufsteigenden Wirtschaftsmächten Indonesien, Thailand und Korea gefördert. Dort zu investieren, galt so schick wie später in der New Economy, dort sei das grosse Wachstum der Zukunft, da müsse man hin - und wenn man nicht hierzulande abgehängt werden wollte, müsste man sich anpassen. Die Leistungsbilanz derTigerstaaten mit ihren Arbeitszeiten, ihrer Unterordnung und der Bescheidenheit der Mitarbeiter gegenüber einer kleinen, immens reichen Oberschicht wurde den Menschen in Deutschland als Vorbild verkauft.
Dass die Tigerstaaten so schnell wachsen konnten, lag einerseits an der Unterentwicklung. Südkorea erlebte noch in den 70er Jahren Hungersnöte unter den Armen. Zum anderen beeinflussten sich mehrere Faktoren gegenseitig: Immobilienpreise, Aktien, Währung, Preise, Konsum, Schulden, das alles stieg, getrieben von Geld aus dem Ausland, rapide an. Und dann führte eine Kleinigkeit, Spekulationen gegen die thailändische Währung, zum Platzen der Blase.
Die Parallelen zum derzeitigen Wachstum Chinas sind frappierend. Inklusive der politischen Probleme, denn was die Tigerstaaten jeweils an eigenen Rebellen in Thailand, Fehlen einer stabilen Mittelschicht in Korea und territorialen Kleinstkriegen in Indonesien hatten, hat China komplett selbst, neben einem Sozialgefälle im Land, das auf Dauer in keiner Gesellschaft gut gehen kann. China hat bestes Potential, uns wie schon die von uns finanzierten Tigerstaaten um die Ohren zu fliegen. Und dazu würe ich gerne mal was von kompetenter Seite lesen, bevor das nächsten WiPo-Geschmeiss in Shanghai potemkinsche Metropolen besichtigt.
donalphons, 22:21h
Sonntag, 17. April 2005, 22:21, von donalphons |
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strappato,
Montag, 18. April 2005, 01:39
Ein Unterschied besteht dennoch: Der Kollaps der Tigerstaaten hat in Europa und Nordamerika Erwartungen zerstört. Ein Kollaps in China könnte eine veritabele Weltwirtschaftskrise auslösen.
Das könnte zum Ende der globalisierten freien Marktwirtschaft führen, so wie wir sie seit 100 Jahren und verstärkt seit 15 Jahren kennen.
Das könnte zum Ende der globalisierten freien Marktwirtschaft führen, so wie wir sie seit 100 Jahren und verstärkt seit 15 Jahren kennen.
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che2001,
Montag, 18. April 2005, 10:17
Les petites distinctions
Erinnerns wir uns an 1997: Militante Streiks in Südkorea, mit Dachlatten und Stahlruten bewaffnete, behelmte Arbeiter hauen auf die Bullen ein, Mollies werden geworfen, Hintergrund: Die Verteidigung des Standortes Südkorea gegen die die Billiglohn-Konkurrenz der Tigerstaaten. Im Übrigen gebe ich strappato recht.
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strappato,
Montag, 18. April 2005, 10:56
Wäre fast schon Hollywood-reif: Der Boxeraufstand markiert den Beginn des vom gnadenlosen und menschenverachtenden Kapitalismus geprägten Jahrhunderts - in China wird es möglicherweise auch sein Ende finden.
Im übrigen weist die Lage im China am Ende des 19. Jahrhunderts Parallelen zu vielen heutigen Volkswirtschaften auf: Der Markt wird mit billigen Importen überschwemmt. Arbeitslosigkeit, Verelendung, eine unfähige Machtkaste, usw. Zusammen mit den Gründen für die Asienkrise 1997 - Abhängigkeit vom Kapitalmarkt, Exportabhängigkeit der Wirtschaft, nicht marktgerechte Bewertung der Währungen, Einfluss von Hedgefonds und anderen Spekulanten, die auch heute auf viele Volkswirtschaften zutreffen, ist das eine ziemlich explosive Mischung.
Bewahrt die alte preußische Tüchtigkeit, zeigt Euch als Christen im freudigen Ertragen von Leiden, möge Ehre und Ruhm Euren Taten, Fahnen und Waffen folgen, gebt an Manneszucht und Disziplin aller Welt ein Beispiel, Ihr wisst wohl, Ihr sollt fechten gegen einen verschlagenen, tapferen, gut bewaffneten, grausamen Feind. Kommt Ihr an ihn, so wisst, Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht.
Im übrigen weist die Lage im China am Ende des 19. Jahrhunderts Parallelen zu vielen heutigen Volkswirtschaften auf: Der Markt wird mit billigen Importen überschwemmt. Arbeitslosigkeit, Verelendung, eine unfähige Machtkaste, usw. Zusammen mit den Gründen für die Asienkrise 1997 - Abhängigkeit vom Kapitalmarkt, Exportabhängigkeit der Wirtschaft, nicht marktgerechte Bewertung der Währungen, Einfluss von Hedgefonds und anderen Spekulanten, die auch heute auf viele Volkswirtschaften zutreffen, ist das eine ziemlich explosive Mischung.
Bewahrt die alte preußische Tüchtigkeit, zeigt Euch als Christen im freudigen Ertragen von Leiden, möge Ehre und Ruhm Euren Taten, Fahnen und Waffen folgen, gebt an Manneszucht und Disziplin aller Welt ein Beispiel, Ihr wisst wohl, Ihr sollt fechten gegen einen verschlagenen, tapferen, gut bewaffneten, grausamen Feind. Kommt Ihr an ihn, so wisst, Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht.
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che2001,
Montag, 18. April 2005, 12:02
Ergänzung
Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in der Überlieferung gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutschland in China in einer solchen Weise bekannt werden, daß niemals wieder ein Chinese es wagt, etwa einen Deutschen auch nur scheel anzusehen.
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jens-olaf,
Donnerstag, 23. November 2006, 22:47
Asien
Don, ich versuche deine vielen Posts über Korea, Asien und China zu verstehen. Es fehlt also eine stabile Mittelschicht in Korea. Ist das wirklich so? Unsere Maßstäbe reichen hier nicht. Wer Jahrgang 60 ist, etwas älter als du, wurde möglicherweise mit Süßstoff und Wasser als Baby ruhiggestellt, weil die Mutter keine Muttermilch hatte. Diese Leute wohnen jetzt in Hochhaus-Appartments, seit den 80ern. Das alles ist neu! Wenn du Mittelschicht sagst, denken doch alle hier an unsere Verhältnisse. Aber bitte, ich hoffe zu wissen was du meinst. Nur diesen Menschen mit Untergangsstimmung zu kommen, wird den Verhältnissen dort nicht gerecht.
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donalphons,
Donnerstag, 23. November 2006, 23:15
Ich bin manchen Koreanern näher, als Du glauben wirst. das sind wunderbare Menschen. Aber darüber kann und wede ich nicht schreiben, einfach weil sie etwas zu wunderbar sind.
Bleiben nur die Haifische, die Übersetzerinnen anbrüllen.
Bleiben nur die Haifische, die Übersetzerinnen anbrüllen.
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