: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 7. Dezember 2004

Dirt Picture Contest: Big Dirt in big Slum

Der notorische Stefan Niggemeier finalisiert als amtlicher FAZ-Sentinel eine ganze Reihe abgesetzte, gefeuerte, in die Tonne getretene, verlustreiche TV-Betriebsunfälle des Jahres 2004. Und das in einem hämischen Stil, der ihm über kurz oder lang vielleicht gewisse Aufmerksamkeiten aus dem Schleimpfuhl der deutschen Wirtschaftspresse verschafft. Bei "Mission: Traumhaus - Deutschlands verrückteste Baustelle" auf RTL2, einer Säge- und Hammer-Reality-Show, mutmasst Niggemeier, der Ort der Handlung, eine maroden Bauruine in der Choriner Strasse würde "wegen der Absetzung der Show wohl heute noch fröhlich vor sich hin" modern.

Nun, man kann ihm von hier aus Bescheid geben, dass es tatsächlich so ist:



Das Mega-Plakat von RTL2 ist weg, und so ragt der viertelsanierte Stumpf grau in den Berliner Nachthimmel, und träumt vielleicht von den Aprilnächten des Jahres 45, als er und die deutschen Medien schon mal eine fast unvergleichbare Krise durchmachten.

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Fleissarbeit am Wochenende

Das hätte er wohl gerne gehabt, der besagte Herr der Wirtschaftspresse mit seinen etwas obskuren Recherchemethoden - zumindest hat Frank Peters das hier noch in seinem Mail-Account entdeckt, und mich gebeten, es hier der Allgemeinheit zur Erbauung und Lehre, als Beispiel für ausgewogene Recherche zu übermitteln. Keinesfalls also sollte man sich jemanden beim Verfassen dieses Textes an der Tastatur vorstellen, bei dem schon der Geifer über die bald kommende Informationsflut aus den Mundwinkeln trieft:

Datum: Fri, 3 Dec 2004 16:29:57 +0100
Von: (Email desJournalisten)

Ach ja, was ich vorhin noch vergaß: Natürlich bin ich auch an Informationen von/über Dotcomtod-Geschädigten interessiert... Vielleicht ist es, wie gesagt, ja möglich, am Wochenende oder so zu telefonieren: Hier meine Mobil-Nr. 01xx/xxxxxxx

Gruß,
(Name des Journalisten)


Oder so. Falls sonst noch jemand von besagtem Herrn oder anderen Typen oder telefonisch belästigt wurde, immer nur her damit: donalphonso @ gmail. com.

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Media Final: ndl steht für Nix Deutsch Literatur

Ein neuer schwerer Schlag für die jüngere Berliner Literatur-Camorra: Das früher ostdeutsche Mitteilungsblatt ndl, in dem sich bis zum Mauerfall trefflich über Systemtheorie und literarische Umsetzung debattieren liess, verendet am mangelndem Interesse der Leserschaft. Man kann darüber diskutieren, wie gemein doch diese Berliner Republik ist, den vielen kreativen Berliner Stimmen und sicher klugen, innovativ hauptstädtischen Ideen nicht zu lauschen - man kann sich aber auch einfach am Niedergang erfreuen, und das live heute Abend, wenn es zum letzten Mal - am Kollwitz-Platz natürlich - um die alles entscheidende, immer gleiche Frage geht: Was soll der Zinnober?

Nichts mehr - eben. Von Beileidsbekundungen am Grabe bitten wir Abstand zu nehmen, die Kosten in Höhe von 120-DCT-Punkten übernimmt Dotcomtod.

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Von einem, der auszog

und dabei eine Schleimspur hinterliess, auf der er jetzt ausrutscht

auch bekannt als

Informationsbeschaffungsversuche, die ihr lieben Kinder und Journalistenschüler da draussen besser nicht zuhause nachmacht, sonst ergeht es Euch genauso wie dem unter etlichen Namen agierenden Typen, der sich jetzt hier mit seinen billigen Tricks veröffentlicht sieht. Manche werden vielleicht denken, dass diese halb drängende, halb devote Art gar trefflich zu vielem passt, was man sonst im Moment manchmal lesen kann - zumal es sich zeitlich mit diversen Aktivitäten seitens eines namentlich bekannten Blattes überschneidet.

Aber: Wie mir von Seiten des in der Sache Dotcomtod recherchierenden Redakteurs des Blattes ausdrücklich erklärt wurde, hat dieses Blatt mit diesen anonymen Anfragen an Sentinels von Dotcomtod definitiv nichts zu tun. Ich sehe keinen Grund, daran zu zweifeln, denn der Redakteur ist ein ehrenwerter Mann. Mein Ziel ist es daher, herauszufinden, welcher konkurrierende Nachrichtenjäger und -sammler sich hinter diesen Worten verbergen könnte:

Date: Tue, 30 Nov 2004
From: whothere <whothere @ gmx.de>
To: [...]

hallo x.

[...]doch nicht ganz alle spuren verwischt, hm? *g*

keine angst, bin nicht von der sa (staatsanwaltschaft). wieso? könnten die dich am wickel kriegen? cool bleiben.. hast ja schliesslich ja nur beste insiderwahrheiten verraten, oder? und gegen die wahrheit kann ja keiner ernsthaft was haben. mach weiter so.

mit kollegialem insidergruss,

peter


In der vorhergehenden Mail, die vom Sentinel nicht begeistert, sondern eher misstrauisch beantwortet wurde, versuchte "Peter". den Sentinel zum Singen zu bringen:

hab ihre adresse von einer website und freue mich über einen austausch über div. unternehmen und personen.

besten gruß

peter

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