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Sonntag, 20. Februar 2005
Myblog 20 sucks mit Jamba
(SCNR) aber was sehen da meine Äuglein? Jamba, die inzwischen als Klingeltonverkäufer mit penetranter Werbung und durch seltsame Geschäftspraktiken mit Minderjährigen ins Gerede gekommen sind, beschreiten neue Wege beim Jugendmarketing! Und wer ist ihr neuer Werbepartner? Der inzwischen zu 20six gehörende Bloghoster Myblog.de, auch bekannt als Zulieferer für News Frankfurt… hier ein schnell geschossener Screenshot eines neu eröffneten Myblog-Blogs: mehr an der Blogbar und ich will 20 DCT-Punkte.
donalphons, 00:25h
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Die Skalpe meiner Feinde - 15 Jahre treue Gefolgschaft.
Leonard Monheim. Ist im Spiegel der mittelgrossen Silberschale eingraviert, die ich heute gekauft habe. Irgendwann in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts also hat besagter Leonard Monheim diese Schale erworben, die nicht billig, aber auch nicht allzu teuer gewesen sein dürfte, er hat die Schrift anbringen lassen und sie der Person geschenkt, die 15 Jahre in seiner Gefolgschaft war und sich dabei offensichtlich gut verhalten hat.
15 Jahre. Das ist eine lange Zeit. Wenn jemand 15 Jahre gut für eine Sache, eine Person arbeitet, sollte auch so etwas wie persönliche Nähe entstehen. Und es sollte vielleicht als etwas anderes wahrgenommen werden, als treue Gefolgschaft. Die vorraussetzt, dass der andere nicht nur der Führer ist, sondern auch die Folgen des Standesdenken als Wert definiert, sonst wäre es nicht in Silber verewigt. Selbst im Boden des Fressnapfes eines Hundes wäre so eine Inschrift nach 15 Jahren etwas seltsam unpersönlich. Der Wert ist Treue und Folgsamkeit, kein eigenes Denken, keine konstruktive Kritik, kein freier Wille, kein Ratschlag. Maul halten, mitmachen, keine blöden Fragen stellen, nach 15 Jahren gibt es dafür eine Silberschale, in der steht, dass man dem System ordentlich angepasst war. Toll.
15 Jahre, und dann vielleicht noch lange Zeit weiteres Vegetieren im Dienst der Sache. Die Erben finden das nach dem Tod nicht besonders wichtig, vielleicht sogar peinlich, und überlassen die Schale lieber dem Wohnungsentrümpler. Der sieht das auch als Problemfall an und ist schnell bereit, mit dem Preis runterzugehen. Am Ende sind wir knapp über dem Materialwert, für die feine Arbeit und die dumme Inschrift gibt es gerade mal 10 Euro über dem, was es nach dem Einschmelzen wert wäre. Das also ist der aktuelle Marktwert von 15 Jahren treuer Gefolgschaft.
Leonard Monheim und der Beschenkte wären sicher nicht froh, wenn sie wüssten, dass die Schale mir jetzt als Brotkorb dient, und die beizeiten, beim Frühstück danach, unachtsam und ohne jede Beachtung der Inschrift leergefressen werden wird, von einer jungen Frau, vielleicht fleischige Elitesse, vielleicht dünne Buchhändlerin, die in diesem Moment alles andere als treu ist, und ganz sicher nicht dem folgt, was Gesellschaft, ihr Freund und die Peer Group von ihr erwartet. 15 gottverdammte Jahre sind nichts gegen so eine Nacht davor, und dem Frühstück mit den Spolien der versunkenen Spiessergrossreiche danach.
Alle Skalpe
15 Jahre. Das ist eine lange Zeit. Wenn jemand 15 Jahre gut für eine Sache, eine Person arbeitet, sollte auch so etwas wie persönliche Nähe entstehen. Und es sollte vielleicht als etwas anderes wahrgenommen werden, als treue Gefolgschaft. Die vorraussetzt, dass der andere nicht nur der Führer ist, sondern auch die Folgen des Standesdenken als Wert definiert, sonst wäre es nicht in Silber verewigt. Selbst im Boden des Fressnapfes eines Hundes wäre so eine Inschrift nach 15 Jahren etwas seltsam unpersönlich. Der Wert ist Treue und Folgsamkeit, kein eigenes Denken, keine konstruktive Kritik, kein freier Wille, kein Ratschlag. Maul halten, mitmachen, keine blöden Fragen stellen, nach 15 Jahren gibt es dafür eine Silberschale, in der steht, dass man dem System ordentlich angepasst war. Toll.
15 Jahre, und dann vielleicht noch lange Zeit weiteres Vegetieren im Dienst der Sache. Die Erben finden das nach dem Tod nicht besonders wichtig, vielleicht sogar peinlich, und überlassen die Schale lieber dem Wohnungsentrümpler. Der sieht das auch als Problemfall an und ist schnell bereit, mit dem Preis runterzugehen. Am Ende sind wir knapp über dem Materialwert, für die feine Arbeit und die dumme Inschrift gibt es gerade mal 10 Euro über dem, was es nach dem Einschmelzen wert wäre. Das also ist der aktuelle Marktwert von 15 Jahren treuer Gefolgschaft.
Leonard Monheim und der Beschenkte wären sicher nicht froh, wenn sie wüssten, dass die Schale mir jetzt als Brotkorb dient, und die beizeiten, beim Frühstück danach, unachtsam und ohne jede Beachtung der Inschrift leergefressen werden wird, von einer jungen Frau, vielleicht fleischige Elitesse, vielleicht dünne Buchhändlerin, die in diesem Moment alles andere als treu ist, und ganz sicher nicht dem folgt, was Gesellschaft, ihr Freund und die Peer Group von ihr erwartet. 15 gottverdammte Jahre sind nichts gegen so eine Nacht davor, und dem Frühstück mit den Spolien der versunkenen Spiessergrossreiche danach.
Alle Skalpe
donalphons, 17:06h
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