: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 11. März 2006

Sehr zu empfehlen - Rülps

Aus der Serie "Des bekannten Lüsterlings Don Alphonso Porcamadonna wilde Abenteuer" die Folge:



"Das Publikum mag es sich selbst ausmalen, wie es vonstatten ging."

Da merkt man erst, wie klein so eine Barechetta ist. Ich brauche, glaube ich, bald einen neuen Stadtpalast.

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Auch ein insolventer Laden kann teuer sein

Wer glaubt, dass mit der Pleite alles ausgestanden ist, der irrt: Der Nachtclub Goya, wo meine zukünftigen Kronleuchter hängen, hat inzwischen 5 Millionen Schulden, eine mehr als letzte Woche - und jetzt sollen bitte auch nochmal die Aktionäre etwas zuschiessen. Vermutlich etwas mehr als 5 Millionen, nehme ich an. Dann kann es erst mal weitergehen mit einem teuren 20-jährigen Mietvertrag und ausbleibenden Gästen. Bis zur nächsten Insolvenz.

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Real Life 10.03.06 - Richtung Süden

Auch 20 Jahre später ist es immer noch ein erhebendes Gefühl, die abgefuckte Amüsiermeile der Leopoldstrasse mit ihren Tourinepps, den billigen Kleiderläden und den drittklassigen Pseudomedien hinter sich zu lassen, und hineinzuschiessen in die enge Kanüle der Ludwigsstrasse, vorbei am teuren Prunk der Staatsbauten, der sich langfristig amortisiert hat. Von Norden her muss man München betreten, nach Osten hin, auf der Prinzregentenstrasse muss man es verlassen, die alte Handelsstrasse von Nürnberg nach Salzburg und von dort aus weiter nach Venedig. Aber nicht mehr heute Nacht.



Heute Nacht endet die Fahrt an einem der überdimensionierten Schwabinger Schneehaufen, die immer noch auf den Strassen und Bürgersteigen aufgetürmt sind. Du steigst aus, hilfst ihr über den Matsch hinweg und beachtest kaum die arme Angebersau im Cayenne, die ein paar Meter weiter vergeblich versucht, die viel zu enge Parklücke zu verlassen.

Später erzählt sie, wie schwer es ist, über die Runden zu kommen, weil die Festen die Freien als kostenlose Themensucher betrachten; die Beiträge müssen fast schon vorformuliert eintrudeln, werden abgelehnt, und dann hört sie das Thema in ihren Worten, aber mit einer anderen Stimme drei Tage später im Radio. Aber was soll sie schon anderes machen. Auch wenn sie weniger verkauft, als sie gedacht hat, gibt es keine Alternativen mehr. Die Privaten sind samt und sonders PR-Abspieler geworden, und für Print kann sie sich nicht erwärmen, das war noch nie ihr Ding, und Kontakte hat sie auch keine.

Im Prinzip ist sie mit vielen anderen auf der schmalen Planke über den Haifischen, es geht seit Jahren immer nur in eine Richtung, und nachdem die letzte Strukturreform von den politisch bestimmten Intriganten versaut wurde, kommt jetzt eben die nächste Runde, statt schlechtem Hirnfick ein wenig schlechte Seichtheit, verdaulich für die, die es wollen, aber wer sowas will, geht lieber gleich zum Deutschlandfunk oder BBC World Service. Und die Studenten sind längst abgewandert zu M94,5 und FM4. Das Rennen haben sie verloren, und jetzt gibt es nur noch das Hauen und Stechen über dem Existenzminimum. 4 Beiträge im Monat, das ist gut. Feste Freie, das wäre schön, ist aber nicht zu schaffen, denn die Gebühren wandern in die Zukunftsformate der bewegten Bilder und in Werbekampagnen, in denen Trachtler in einer U-Bahn-Station tanzen. Sie wäre jedesmal am liebsten wieder ins Bett gegangen, wenn sie eines dieser Plakate gesehen hat, diese erbärmliche, dummdreiste Geldverschwendung dieser Zwangsstaatsbehörde zur Verbreitung genehmer Propaganda, sagst du dazu, aber das hilft ihr auch nicht weiter.

Es ist ja nicht so, dass es nicht einige geschafft haben. Bezeichnenderweise sind es überproportional viele Arschlöcher, die sich rechtzeitig aus der bröckelnden New Economy, aus den Mobile Content und New Media Publishing Sektoren abgesetzt haben und nun alles machen, vom Kriecher in den CSU-Gedärmen über den c-vitamisierten Medienkünstler bis zum vorgetäuschten Revoluzzer beim Jugendformat, das die Jugendlichen jenseits der Freunde der Macher längst nicht mehr erreicht. Immerhin ein Job, eine Tätigkeit, nach ihnen ist die Sintflut längst da, und es wird auch nicht besser, zumindest nicht im Radio, und Podcasten, merken sie gerade, geht auch nicht gut.

Du bringst sie heim, nachdem du an der Tanke nochmal einen Haufen Süssigkeiten gekauft hast, den sie gar nicht will und nur widerwilligst mitnimmt. Zu Hause findest du einen Brief von der GEZ, die wissen will, ob du noch immer keine Dummglotze besitzt, und deshalb mehr abdrücken willst, damit sich eine nach Zahnfäule stinkende Chefredakteursausgeburt noch einen unförmigen Sack für sein Fett kaufen kann, nachdem er sich vom Moderatorengehältern für kirchliche und private Stiftungen schon den farblich unpassenden Dritt-BMW geleistet hat. Im Radio läuft FM4.

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