: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 26. März 2006

Irgendwie

bin ich heute froh um jeden, der bei der Wahl was inne Fresse bekommen hat, sei es Opposition, Wahlbeteiligung oder Abschied aus dem Parlament. Nur der Erfolg der PDS kotzt mich nach dem hier zum Ausdruck kommenden Rechtsverständnis einer DDR-Personalie mit besten Beziehungen zur PDS etwas an. Sehe ich das richtig, die FDP ist dabei, aus drei Regierungen zu verschwinden? Schick. Tanzt den Möllewelle.

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Montag hat Transparency Deutschland ein Riesenproblem

So wie es aussschaut, werden die Reaktionszeiten der Medien auf Blogberichte immer kürzer. Tsss. Das mit dem Spendeneinsammeln wird sicher nicht leichter dadurch. Wer füttert schon gern den Abmahnirrsinn. Und bei Google wird das Vorgehen von Transparency Deutschland gegen eine Bloggerin sicher auch bald seinen Niederschlag finden.

Nachdem nicht sicher ist, ob das orignale Posting weiterhin dort stehen wird, wo es seinen Ausgang nahm, erlaube ich mir, es hier allein schon als Material für meine journalistische Arbeit zu dokumentieren:

Transparency Deutschland
Gerade ist eine Freundin von mir, die einen dreieinhalbjährigen Sohn zu versorgen hat, unter gänzlich unakzeptablen Umständen nach der Probezeit entlassen worden. Sie hatte bei Transparency Deutschland gearbeitet, dem deutschen Chapter der Nichtregierungsorganisation Transparency International, die sich gegen Korruption in Unternehmen engagieren. Sie arbeitete dort 20 Stunden die Woche für 1000 Euro brutto, mit abgeschlossenem Studium, mehrjähriger Berufserfahrung etc. Überleben konnte sie nur, weil sie nebenher auch noch als freie Journalistin arbeitete.

Nachdem die Geschäftsführerin ihr sagte, dass sie hervorragende Arbeit leistet, fragte sie meine Freundin, ob sie nach der Probezeit von 20 auf 30 Stunden aufstocken könne. Das hätte natürlich bedeutet, dass meine Freundin ihre freie Arbeit aufgeben müsste und komplett vom dortigen Gehalt leben, also machte sie eine Gehaltsforderung, für 30 Stunden 1400 Euro netto zu bekommen. Wenn das nicht ginge, bot meine Freundin an, könne sie weiter bei den 20 Stunden mit 1000 Euro brutto bleiben. Als nächstes tagte der Geschäftsvorstand und daraufhin teilte die Geschäftsführerin meiner Freundin kurzum mit, dass sie zum Ende der Probezeit entlassen würde. Ohne ein Angebot, ohne eine Verhandlung, ja ohne auch nur ein weiteres Gespräch.

Über ihre Nachfolgerin sprach die Geschäftsführerin dann auch gleich noch: es handelt sich um eine Frau, die sich auf eine andere Stelle dort beworben hatte und offenbar im Vorstellungsgespräch gesagt hatte, auf das Geld sei sie nicht angewiesen. So schnell und einfach geht das. Da werden keine für alle lebbaren Lösungen angestrebt, da wird einfach ausgewechselt. In einer Arbeitsmarktsituation, in der so viele wirklich auf die Arbeit und das Geld angewiesen sind, heuert man sich gut qualifizierte Menschen für einen Hungerlohn an und tauscht sie dann auch noch aus, sobald man jemanden findet, der das Geld gar nicht gebraucht, auch wenn man mit der Arbei sehr zufrieden war. Meine Freundin sitzt nun da mit ihrem Kind und der freien Arbeit, die ihr alleine kein Überleben sichert. Das kommt einem heutzutage alles schon "normal" vor? Aber eben doch nicht bei einer NGO, die sich Moral und Ethik auf die Fahnen geschrieben hat und zu deren Grundprinzipien Integrität gehört. Das ist die wirkliche Enttäuschung.

[29. Januar 2006: Vor mehr als zwei Wochen schrieb meine Freundin einen Brief an den Vorstand, der bis heute unerwidert blieb.

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