Die letzte Nacht vor der letzten Prüfung
Ich glaube, ich würde nicht heute in diesen Zeiten jung oder gar Student sein wollen.
G8, Praktika, keine Feier ohne Networking, Stress, maximal 9 Semester, immer auf der Suche nach Kontakten, schneller, höher, 10 mal im Ausland, Bewerbung, alles toll finden, nie zugeben, wie beschissen das alles ist, als Kettenhund des Kapitalismus enden - nicht schön.
G8, Praktika, keine Feier ohne Networking, Stress, maximal 9 Semester, immer auf der Suche nach Kontakten, schneller, höher, 10 mal im Ausland, Bewerbung, alles toll finden, nie zugeben, wie beschissen das alles ist, als Kettenhund des Kapitalismus enden - nicht schön.
donalphons, 00:23h
Donnerstag, 16. Dezember 2010, 00:23, von donalphons |
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donna laura,
Donnerstag, 16. Dezember 2010, 14:38
absolut korrekt. das leben als karrierezäpfchen muss ganz furchtbar sein. allein schon die nähere umgebung, so mitten drin in der $ch€i$$€.
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strappato,
Donnerstag, 16. Dezember 2010, 14:39
Wenn ich Bewerbungen von jungen Leuten lese, die nicht einmal 25 sind, dann klingt das nicht nach Spaß.
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holgi,
Donnerstag, 16. Dezember 2010, 15:09
Einige Unis entziehen sich dem Neoliberalala-Stuss (zumindest teilweise).
Mecklenburg-Vorpommern führt den Dipl-Ing wieder ein.
Vielleicht ist ja nur diese eine halbe Generation wirklich verloren...
Mecklenburg-Vorpommern führt den Dipl-Ing wieder ein.
Vielleicht ist ja nur diese eine halbe Generation wirklich verloren...
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arboretum,
Donnerstag, 16. Dezember 2010, 15:58
Der Turbo-Bachelor ist ja auch ziemlicher Blödsinn. In den angelsächsischen Ländern dauert der Bachelor meines Wissens vier Jahre. Was dazu führt, dass deutsche Bachelorabsolventen Probleme bekommen, wenn sie in den USA einen Master absolvieren wollen. Bislang rettete sie noch die Tatsache, dass sie 13 Jahre zu Schule gingen, das wurde dann irgendwie verrechnet. Gab dazu vor längerer Zeit mal einen Artikel im Tagesspiegel.
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schauerfeld,
Donnerstag, 16. Dezember 2010, 16:15
... wie die langwierige, schmerzhafte Therapie einer gefährlichen Krankheit?
Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr die Gespräche unter z.B. geisteswissenschaftl. Studenten denen auf einer Krebsstation ähneln ...
Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr die Gespräche unter z.B. geisteswissenschaftl. Studenten denen auf einer Krebsstation ähneln ...
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arboretum,
Donnerstag, 16. Dezember 2010, 15:55
Du hast noch das verbissene Sammeln von European Credit Points vergessen. ;-)
Die Studis wiederum vergessen meist wieder ganz schnell, was sie für diese unzähligen Prüfungen und Klausuren gelernt haben, um diese Credit Points zu bekommen.
Die Studis wiederum vergessen meist wieder ganz schnell, was sie für diese unzähligen Prüfungen und Klausuren gelernt haben, um diese Credit Points zu bekommen.
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arboretum,
Donnerstag, 16. Dezember 2010, 16:42
Nö, so schlecht war mein Abischnitt nicht, ich habe noch eine 1 vorm Komma und habe mich dann in meinen beiden Uniabschlüssen leicht gesteigert. Ich habe im Erststudium nur ewig gebraucht, bis ich mein Examen gemacht habe. Das in Angriff zu nehmen hat länger gedauert, als die ganzen Scheine zu sammeln. Aber so ein verschulter Bachelor-Studiengang würde mich total annerven.
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vert,
Freitag, 17. Dezember 2010, 12:44
ich möchte mal eine kleine lanze für das european credit point transfer system (ects) brechen:
der versuch, erbrachte leistungen im europäischen hochschulraum übertragbar zu machen, ist grundsätzlich hilfreich und gut. das weiß jedeR, der oder die mal versucht haben sollte, zur nächstgelegenen hochschule jenseits einer innerdeutschen landesgrenze zu wechseln und somit den acht milliarden regelungen und vereinbarungen der deutschen kultusministerkonferenz oder der willkür fremder prüfungsämter unterworfen zu sein.
ects ist nicht der grund für die unbarmherzige hatz, sondern die ambitionierten lehrpläne "im wettbewerb stehender hochschulen".
konsekutive studiengänge (zudem eine alte forderung der politik der gewerkschaftlichen orientierung;-) könnten eine gute erfindung sein, wenn der masterzugang nicht zu einer weiteren selektion missbraucht würde.
das alles zusammen schafft tatsächlich gelegentlich unerträgliche zustände, die dazu führen, dass ein zumindest inhaltlich ehemals funktionierendes nationales hochschulsystem sehenden auges vor die wand gesetzt wird.
der versuch, erbrachte leistungen im europäischen hochschulraum übertragbar zu machen, ist grundsätzlich hilfreich und gut. das weiß jedeR, der oder die mal versucht haben sollte, zur nächstgelegenen hochschule jenseits einer innerdeutschen landesgrenze zu wechseln und somit den acht milliarden regelungen und vereinbarungen der deutschen kultusministerkonferenz oder der willkür fremder prüfungsämter unterworfen zu sein.
ects ist nicht der grund für die unbarmherzige hatz, sondern die ambitionierten lehrpläne "im wettbewerb stehender hochschulen".
konsekutive studiengänge (zudem eine alte forderung der politik der gewerkschaftlichen orientierung;-) könnten eine gute erfindung sein, wenn der masterzugang nicht zu einer weiteren selektion missbraucht würde.
das alles zusammen schafft tatsächlich gelegentlich unerträgliche zustände, die dazu führen, dass ein zumindest inhaltlich ehemals funktionierendes nationales hochschulsystem sehenden auges vor die wand gesetzt wird.
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rollproll,
Samstag, 18. Dezember 2010, 10:58
naja das mit den ECTS Pkten ist so eine Sache ... Jeder der schonmal im Ausland war, wird das Spiel mit der Anrechnung an der Heimatuni kennen. Dort ist man dann wieder ganz der Willkür von Bauftragten, Dekanen und P-Ämtern unterworfen. In meinem Falle war man dort recht großzügig und die Nichtbachtung irgendwelcher Creditssysteme hat sich nachträglich als recht vorteilhaft herausgestellt. Von anderen Unis munkelt man jedoch, dass man es dort nicht so leicht gemacht bekommt.
der Abschluss ändert sich - die Willkür bleibt.
der Abschluss ändert sich - die Willkür bleibt.
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hockeystick,
Donnerstag, 16. Dezember 2010, 19:26
Und zu allem Überfluss erwies sich die Elitessenyucca überraschend als nicht winterhart.
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miner,
Donnerstag, 16. Dezember 2010, 20:38
wenn wir schon bei Verschwörungstheorien sind...
...evtl. sind die ja schon so geklont, dass sie so ein Leben als Mistadobalina schön finden. Wunsch & Ideologiefrei. Mit 20 gestorben, mit 70 begraben.
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robertb,
Donnerstag, 16. Dezember 2010, 21:37
Zum Glück …
… studiere ich noch auf Diplom. Die Semesterzahl verrate ich nicht, aber die Zeit für Vorlesungen zu haben, deren Inhalte nur der eigenen Neugierde und keinem Modulhandbuch entspricht, ist schon Gold wert. Wann soll der Mensch denn seine Persönlichkeit entwickeln bei
G8, Praktika, keine Feier ohne Networking, Stress, maximal 9 Semester, immer auf der Suche nach Kontakten, schneller, höher, 10 mal im Ausland? Und ohne gepflegte Persönlichkeit wird es auch nichts mit guten Manieren und Stil, was disziplinierten Emporkömmlingen vielleicht (hoffentlich) die ein oder andere Tür zur besseren Gesellschaft öffnen. Akademische Laufbahnen werden zwar auch bescheiden bezahlt, aber die Ketten des Kapitalismus sind deutlich länger und die Arbeit freier.
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sable,
Freitag, 17. Dezember 2010, 01:59
nun, der don tut ja immerhin alles dafür, dass in uns der wunsch, die tür zur besseren gesellschaft jemals auch nur zu berühren, gar nicht erst erwächst ;-)
parties ohne networking sind allerdings ein luxus, den so mancher angehender mediziner, jurist oder ökonom mit anstrengung suchen muss - ethnologen, politikwissenschaftler etc haben es da etwas leichter. an die muss man sich im zweifel halten.
parties ohne networking sind allerdings ein luxus, den so mancher angehender mediziner, jurist oder ökonom mit anstrengung suchen muss - ethnologen, politikwissenschaftler etc haben es da etwas leichter. an die muss man sich im zweifel halten.
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robertb,
Freitag, 17. Dezember 2010, 12:24
Eine Frage des Stils
Don hat bei den »Stützen der Gesellschaft« zwar einmal über einen elitären Club geschrieben, den sich Freunde ausgedacht hätten, aber andererseits klingen die höheren Töchter durchaus verlockend, oder etwa nicht? Wie dem auch sei, ich denke mit ein wenig Stil ist schon viel gewonnen.
Parties mit Networking sind nach meinem Verständnis keine Parties – es sei denn, das Networking bezieht sich auf das präferierte Geschlecht ;-)
Parties mit Networking sind nach meinem Verständnis keine Parties – es sei denn, das Networking bezieht sich auf das präferierte Geschlecht ;-)
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donna laura,
Freitag, 17. Dezember 2010, 12:39
networking würde ich ebenso verstehen wollen, bester robertb:
man spechtet auf ein hübsches fischlein, das man ins eigens dafür ausgelegte netz gehen lassen möchte...
man spechtet auf ein hübsches fischlein, das man ins eigens dafür ausgelegte netz gehen lassen möchte...
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jolly rogers,
Freitag, 17. Dezember 2010, 01:27
grausam
wie illusionslos die jungs und mädels heute in ihr studium gehen müssen....
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karan,
Freitag, 17. Dezember 2010, 13:15
Ich habe sowohl einen Bachelor- als auch einen Master-Abschluss. Allerdings sind die beide aus England (und aus einer Zeit, zu der man dort noch problemlos studieren konnte, ohne sich für's Leben zu verschulden). Das, was heute hierzulande unter diesen beiden Titeln läuft, hat nichts mit dem zu tun, was im anglo-amerikanischen System ursprünglich damit gemeint war.
Daß es den Dipl.-Ing. in Mecklenburg wieder geben soll, ist schon mal ermutigend. Mich verläßt allerdings jegliche Zuversicht beim Blick auf die Geisteswissenschaften, die zum Luxuszeitvertreib einer privilegierten Schicht zu verkommen drohen und dann nicht mehr Zündstoff sind, sondern Dekoration. Schlimm.
Daß es den Dipl.-Ing. in Mecklenburg wieder geben soll, ist schon mal ermutigend. Mich verläßt allerdings jegliche Zuversicht beim Blick auf die Geisteswissenschaften, die zum Luxuszeitvertreib einer privilegierten Schicht zu verkommen drohen und dann nicht mehr Zündstoff sind, sondern Dekoration. Schlimm.
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deafeningsilence,
Samstag, 18. Dezember 2010, 14:19
Studium 2.0
Eigentlich ist das Studentenleben, im Zeitalter des Bachelors, gar nicht so beschissen. Warum ich das so sehe? Ganz einfach - ich habe keinen Standard-Karriere-Plan (wie 90 Prozent meiner Kommilitonen). Denn die haben wirklich diesen Stress - schneller, höher, weiter. Mit 25 den Master in der Tasche, Führungsposition im Familienunternehmen, und zack, Firma gegen die Wand gefahren. Und warum? Ja, eine gute Frage. Transferleistungen - FAIL!
Natürlich hätte ich auch lieber einen Dipl. vor meiner "Fähigkeit" stehen, aber deswegen verkrieche ich mich jetzt nicht und heule den alten Zeiten nach. Wenn man danach gehen würde, war damals (fast) alles besser.
Viel schlimmer ist eigentlich die Tatsache, das heute fast gar nichts mehr ohne Nepotismus funktioniert. Xing, Facebook, Studi, wer gruschelt wen und warum, meine Motivation rennt nackig über die Wiese mit einem Cocktail in der Hand usw.! Ich warte jetzt nur noch darauf, dass man sich bei diversen Social-Networks hochleveln kann und natürlich Fähigkeitspunkte erhält. Studium 2.0 - peinlich oder progressiv?!
Natürlich hätte ich auch lieber einen Dipl. vor meiner "Fähigkeit" stehen, aber deswegen verkrieche ich mich jetzt nicht und heule den alten Zeiten nach. Wenn man danach gehen würde, war damals (fast) alles besser.
Viel schlimmer ist eigentlich die Tatsache, das heute fast gar nichts mehr ohne Nepotismus funktioniert. Xing, Facebook, Studi, wer gruschelt wen und warum, meine Motivation rennt nackig über die Wiese mit einem Cocktail in der Hand usw.! Ich warte jetzt nur noch darauf, dass man sich bei diversen Social-Networks hochleveln kann und natürlich Fähigkeitspunkte erhält. Studium 2.0 - peinlich oder progressiv?!
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