: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Expeditionen zum Auto

Manche gehen Extremklettern, manche spekulieren mit Bonds, manche stellen Experimente mit giftigen Fischen an, manche benutzen in Berlin öffentliche Verkehrsmittel - aber der Besitzer eines italienischen Roadsters kennt andere Abenteuer.



Fast eine Woche nach dem Zusammenbruch des Daches über dem Hof sind die Trümmer weitgehend entfernt. Die alte Konstruktion ist nicht mehr wünschenswert, statt dessen wird dort im Sommer ein kleiner Garten entstehen, was möglich ist, weil der früher an diesem Ort vermietete Stellplatz nun frei ist. Selten ein Schaden, wo nicht auch ein Nutzen dabei ist, pflegte meine Grossmutter zu sagen. Am Rande des Hofes ist eine solide Pergola entstanden, für Räder, ein Bankerl und vielleicht sogar einen Grill. Ich stelle es mir hübsch vor, wenn es im Haus so eine Art Atrium gibt, auf dem man sich an Sommerabenden...

Das ist eine schön warme Vorstellung, und die brauche ich auch, während ich durch Schnee und Nacht die Stadt verlasse. Hier kann man nirgendwo mehr parken, meine Barchetta musste aus dem Weg, und seit dem Tag des Unglücks stand sie draussen vor der Stadt in einem Wohngebiet. Erfahrene Besitzer wissen, was das bedeutet: Eingefrorene Türen, vereiste Fenster, steife Sitze - ganz zu schweigen von eisverklebten Türgriffen und entleerten Batterien italienischer Herkunft. Mit dabei habe ich eine Flasche voll mit zuerst heissem, nach 20 Minuten in der Kälte nur noch lauem Wasser. Am Auto angekommen, muss das Prozedere eingehalten werden: Est Wasser auf den Griff, dann probieren - die Tür ist natürlich zugefroren - Wasser auf die Dichtunge und in den hinteren Türrahmen - weitere Eisstellen erkennen - nochmal Wasser - Tür auf und erst man einen Draht um den Türgriff, damit er nicht wieder hineinfriert. Und das Schloss abtrocknen. Eingefrorene Schlösser sind bein der Barchetta eine echte Pest.

Dann anlassen.

(Katholiken würden an dieser Stelle beten)

Aber das Schicksal mag die Atheisten, und der Wagen springt beim zweiten Mal an.



Das Navigieren in die Einfahrt bei vereisten Fenstern und begrenzter Sicht ist auch kein Spass, aber das habe ich inzwischen im Gefühl. Alles gut gegangen. Alle Sorgen umsonst.

Wer sagt eigentlich was gegen italienische Autos? Pah! Auf jeden Fall besser als deutsche Hofüberdachungen!

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1. Regel im Umgang mit Rechtsorganen

Keine Verschwörungstheorien bitte! Vermute nie politischen Einfluss von Folterstaaten, wenn der Kampf um das Wegsperren von Regimekritikern nur wegen schlichter Profilierungsgeilheit durchgeknallter Juristen stattfinden kann!

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Der Gast, der nicht ganz passt

Ich habe bei Meedia einen Gastbeitrag über Wikileaks geschrieben. Und warum sich Assange vielleicht eher kein Beispiel an Leyendecker und Döpfner - beide stellvertretend für gewisse Denkschemata im Journalismus und dessen Verwertung - nehmen sollte.

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