: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 18. Dezember 2010

Vorglühnachherweinen

Momentan - die Strassen sind nicht besonders geräumt, und Unfälle häufig - bevorzuge ich klar den Fussmarsch oder, wenn es doch etwas weiter ist, ein altes Bergrad mit nicht zu hart aufgepumpten Reifen. Und wenn ich nicht hätte bremsen können, wären die Reifen schon weich gewesen.

Konnte ich aber. Trotzdem wüsste ich gerne, wer auf die Idee kam, zu rutschigem Wetter und glatten Strassen auch noch verbrämten Alkohol auszuschenken. Damit die Leute nicht nur nicht aufpassen, sondern auch hinfallen, wenn sie es dann merken.



Um fünf Uhr Nachmittags sturzbesoffen auf die Strasse rutschen. Das habe ich gern. Das geht auch nur, weil es so früh dunkel wird, und ausserdem als "gemütlich" akzeptiert" wird.

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Lügner in Ämtern und Redaktionen

Ich bin nicht ganz desinteressiert an Hugo Chavez, über den ich beruflich viel gelesen habe, als er noch ein Ex-Golpista war, ein ehemaliger Staatsstreicher. Einfach, weil die Geschichte spannend ist. Und eine der spannendsten Dinge der Cablegate-Depeschen von Wikileaks ist meines Erachtens die Art, mit der sich das State Department einerseits an der Isolation von Chavez und andererseits an seinem Niedergang abarbeitet. Davon liest man ja auch recht viel in den Medien, Venezuela steht angeblich am Rand des Bankrotts, die Leute hungern, es ist alles so schrecklich... nachgerade lustig sind die Berichte von 2006 aus Spanien bzw. vom State Department, in denen nach Besuchen vorhergesagt wird, in 24 Monaten würde das System zusammenbrechen. 24 Monate später waren die USA in der Wirtschaftskrise, in der sie immer noch sind.

Natürlich weiss ich auch nicht, wie es in Venezuala aussieht, wenn man die Propaganda mal beiseite lässt - die Spanier haben ja zugegeben, dass sie die Medien mit falschen Informationen versorgt haben, und man darf davon ausgehen, dass vieles davon auch unsere Berichte beeinflusst.

Keinesfalls kleiner sind meine Bedenken heute geworden: Da gibt es nämlich eine Depesche, die behauptet, die Kubaner hätten den Film "Sicko" von Michael Moore nicht gezeigt, weil sie Angst gehabt hätten, die Kubaner könnten neidisch auf die tollen US-Krankenhäuser werden. Das wurde prompt auch von Medien aufgegriffen und freiwillig und ohne Recherche übernommen. Das Problem: Es stimmt nicht. Sicko lief in Kuba mit grossem Erfolg in Kinos und im Fernsehen.

Extrem peinlich für die Versager im State Department. Saupeinlich für die Medien. Und schlimm für uns alle, die wir uns fragen müssen: Auf was für einer Wissensbasis machen die USA Politik? Also, jetzt nicht nur im Grossen bei den Massenvernichtungswaffen. Auch im Kleinen. Und was wollen sie, dass wir davon glauben.

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