Dirt Picture Contest - Ganz in der Nähe ist Jamba
Sollte es bei denen ganz gut laufen - also auch in China, Korea, Taiwain und Südamerika, alle Class ctions scheitern und die Politik weiterhin nur zuschauen - gäbe es für dieses Gelände vielleicht eine Zukunft. Dann würde man das hier als Erweiterungskomplex sanieren, und der Wowereit würde kommen und den Samwers die Hand schütteln.
Nur dauert das noch. Und ansonsten hat niemand daran Interesse. Früher hat man sowas schnell zu einem Loft umfunktioniert, aber die meisten ähnlichen, sanierten Objekte die Spree runter sind in etwa so begehrt und marktgerecht wie die hiesigen UMTS-Studien, Anthologien junger Berliner Bröckchenliteraten aka Betriebsschleimbatzen, korrupte Berlinbanker und Anwälte für Medienrecht - was diese Stadt halt so hervorbringt.
Immerhin bietet die Ruine den polnischen Punks Schutz und Unterkunft, und davor ist ihr Privatstrand. Mit bemerkenswert wenig Glassplittern - schliesslich wäre das nicht gut für die Hunde. Für sie ist das längst eine Art Heimat. Vielleicht empfinden sie sowas wie Glück und Zufriedenheit, wenn sie nach dem Autoscheibenwaschen über die Brücke kommen, und die leeren Fensterhöhlen und den brüchigen Schornstein sehen, im Wissen, dass der Kapitalismus bald überall so aussehen wird. Nur noch eine kleine Weltrevolution, dann ist es soweit.
Nur dauert das noch. Und ansonsten hat niemand daran Interesse. Früher hat man sowas schnell zu einem Loft umfunktioniert, aber die meisten ähnlichen, sanierten Objekte die Spree runter sind in etwa so begehrt und marktgerecht wie die hiesigen UMTS-Studien, Anthologien junger Berliner Bröckchenliteraten aka Betriebsschleimbatzen, korrupte Berlinbanker und Anwälte für Medienrecht - was diese Stadt halt so hervorbringt.
Immerhin bietet die Ruine den polnischen Punks Schutz und Unterkunft, und davor ist ihr Privatstrand. Mit bemerkenswert wenig Glassplittern - schliesslich wäre das nicht gut für die Hunde. Für sie ist das längst eine Art Heimat. Vielleicht empfinden sie sowas wie Glück und Zufriedenheit, wenn sie nach dem Autoscheibenwaschen über die Brücke kommen, und die leeren Fensterhöhlen und den brüchigen Schornstein sehen, im Wissen, dass der Kapitalismus bald überall so aussehen wird. Nur noch eine kleine Weltrevolution, dann ist es soweit.
donalphons, 15:54h
Freitag, 8. April 2005, 15:54, von donalphons |
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kay,
Freitag, 8. April 2005, 17:08
Das Spreeufer zw. Ostbahnhof und Oberbaumbrücke wird in den nächsten Jahren eh durchforstet (Anschütz-Arena, Eastside-Gallery etc.). Nur Geduld....
Verdi ist ja schon da. Die Miete am Potsdamer Platz war eindeutig zu hoch.
Verdi ist ja schon da. Die Miete am Potsdamer Platz war eindeutig zu hoch.
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donalphons,
Freitag, 8. April 2005, 20:26
Dazu bräuchte man erst mal Geld, einen Fond und Nachfrage.
Aber: Niemand gibt Berlin noch geld, die Fonds gelten längst als Abzocke (Jamba für Besserverdienende), und wer will schon nach Berlin?
Es gibt angeblich Investoren, die froh wären, wenn es ein paar Hausbesetzungen gäbe, um ein paar haftungsrisiken abschieben zu können.
Aber: Niemand gibt Berlin noch geld, die Fonds gelten längst als Abzocke (Jamba für Besserverdienende), und wer will schon nach Berlin?
Es gibt angeblich Investoren, die froh wären, wenn es ein paar Hausbesetzungen gäbe, um ein paar haftungsrisiken abschieben zu können.
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hiddensee,
Freitag, 8. April 2005, 17:15
Um Deinen optischen Ansprüchen zu genügen könnte man dort vielleicht sowas http://mcwinkel.wd-tietze.de/index.php?p=278
veranstalten. Dazu ein paar Eimer Farbe und es sieht "fast" wie in Ing. aus.
veranstalten. Dazu ein paar Eimer Farbe und es sieht "fast" wie in Ing. aus.
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donalphons,
Freitag, 8. April 2005, 20:15
Hm, ich schau mal, ob ich irgendeinen verrottenden Möchtegern-Literaten finde, der für mich das Putzen für 1, 2 Euro macht, während ich mich um das Essen kümmere.
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tekki,
Freitag, 8. April 2005, 17:35
naja
die "polnischen punks" sind uebrigens eine der aeltesten wagenburgen berlins, der "schwarze kanal". und auch ab und zu ein wenig aktiv. mangels alternative ein link vom ekeligen indymedia
http://de.indymedia.org/2005/02/106557.shtml
http://de.indymedia.org/2005/02/106557.shtml
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donalphons,
Freitag, 8. April 2005, 20:23
Wenn man die Selbstbeschreibung liest:
"regelmäßig Veranstaltungen wie Varietés, Theater, Konzerte, Diashows und Filmvorführungen stattfinden. Diese Veranstaltungen werden regelmäßig von bis zu 300 Gästen besucht. Diese unbezahlte Kulturarbeit der Bewohner/Innen ist ein Beitrag zur unkommerziellen und bunten Kulturlandschaft in Berlin."
dann haben die sicher Formulierungshilfe von einem Marketinghansel bekommen. Fast schon traurig, wenn sich extreme Lebensformen so einen angepassten Anstrich verpassen...
"regelmäßig Veranstaltungen wie Varietés, Theater, Konzerte, Diashows und Filmvorführungen stattfinden. Diese Veranstaltungen werden regelmäßig von bis zu 300 Gästen besucht. Diese unbezahlte Kulturarbeit der Bewohner/Innen ist ein Beitrag zur unkommerziellen und bunten Kulturlandschaft in Berlin."
dann haben die sicher Formulierungshilfe von einem Marketinghansel bekommen. Fast schon traurig, wenn sich extreme Lebensformen so einen angepassten Anstrich verpassen...
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tekki,
Freitag, 8. April 2005, 21:02
hm... "markentinghansel" und "extreme lebensform" passen doch eigentlich ganz gut zusammen oder?
total unangepasst und alternativ halt ;)
total unangepasst und alternativ halt ;)
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donalphons,
Freitag, 8. April 2005, 21:09
Naja, heute ist das Extreme an dieser Lebensform eher die Frage, wie man denn überleben soll. Alles wird teurer, auch Grundnahrungsmittel wie Koks und Caipi, die Löhne sinken - wer weiss, ob die Marketingleute nicht auch bald unter den Scheibenwischern ankommen?
Da war heute übrigens ein wirklich netter: Hat mir mit dem Schwamm einen Smiley auf die Windschutzscheibe gemacht. Das ist wirklich man Customer Relationship Management. Während echtes Marketing im Büro hockt und mit seinen Anwälten beratschlagt, ob er meine Mails veröffentlichen darf, Sachen gibt´s :-)
Da war heute übrigens ein wirklich netter: Hat mir mit dem Schwamm einen Smiley auf die Windschutzscheibe gemacht. Das ist wirklich man Customer Relationship Management. Während echtes Marketing im Büro hockt und mit seinen Anwälten beratschlagt, ob er meine Mails veröffentlichen darf, Sachen gibt´s :-)
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catch22,
Freitag, 8. April 2005, 18:01
Früher war da wor der Schornstein steht auch ein angesagter In-Club (Modell: keine Lizenz) , wahlweise auch von einigen NE-Party Veranstaltern befüllt.
Später dann nur noch das eine oder andere Saufgelage mit freundlichen Polizisten, die einen dann noch nett zum abreisen auffordeten (wirklich wahr).
Jetzt also nur noch Dreck...aber wenigstens ein paar Punks.
Ich finde Städte in denen es keine Punks gibt immer ungesund - in Frankfurt hab ich bisher keinen einzigen gesehen...und hier wohn ich schon seit fast 3 Jahren.
Später dann nur noch das eine oder andere Saufgelage mit freundlichen Polizisten, die einen dann noch nett zum abreisen auffordeten (wirklich wahr).
Jetzt also nur noch Dreck...aber wenigstens ein paar Punks.
Ich finde Städte in denen es keine Punks gibt immer ungesund - in Frankfurt hab ich bisher keinen einzigen gesehen...und hier wohn ich schon seit fast 3 Jahren.
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donalphons,
Freitag, 8. April 2005, 20:16
Äh - also ich war vor ein paar Monaten dort, und hinter dem Hauptbahnhof waren einige von der Sorte.
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sonrisa,
Freitag, 8. April 2005, 21:17
Die Taunusanlage, der Hauptbahnhof, interessant *gg*. Also es gibt ja nach wie vor die klassischen Treffs (die Au oder das Café Exzess), da findet man auch noch ein paar unangepasste Jugendliche mit exaltierten und farbigen Frisuren, mindestens mal zu den Konzerten.
Edit: Hier suchen und finden: http://au.frankfurt.org
Edit: Hier suchen und finden: http://au.frankfurt.org
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che2001,
Samstag, 9. April 2005, 01:17
OK, Du hast es so gewollt
Damals in Frankfurt:
http://environ.de/us/che/?postid=176
http://environ.de/us/che/?postid=176
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asleif,
Samstag, 12. November 2005, 06:01
gesunde städte...
moin, catch22!
(coole platte übrigens, dein name... ;)
Ich finde Städte in denen es keine Punks gibt immer ungesund
das sehe ich absolut genau so, vollkommen richtig. ich finde punks zwar manchmal auch etwas nervtötend , aber im grossen und ganzen bringe ich ihnen eher sympathie entgegen, als schlipsträgern... (ausnahmen bestätigen wie immer auf allen seiten die regel)
na, jedenfalls ist die existenz sogenanter subkulturen und randgruppen bzw. der umgang mit dieser ein indikator für den zustand einer gesellschaft. eine gesellschaft muß notwendigerweise heterogen sein - je bunter, je besser - sonst wird sie (kulturell, politisch...) inzestuös, kränkelt und stirbt.
hm, gut, etwas verkürzt. memo an mich selbst: einen artikel darüber schreiben, daß für bestimmte belange die ewigkeiten vor den blogs populären foren und bulletin boards aujs der internet-steinzeit wesentlich geeiigneter sind...
gruß,
asleif
(coole platte übrigens, dein name... ;)
Ich finde Städte in denen es keine Punks gibt immer ungesund
das sehe ich absolut genau so, vollkommen richtig. ich finde punks zwar manchmal auch etwas nervtötend , aber im grossen und ganzen bringe ich ihnen eher sympathie entgegen, als schlipsträgern... (ausnahmen bestätigen wie immer auf allen seiten die regel)
na, jedenfalls ist die existenz sogenanter subkulturen und randgruppen bzw. der umgang mit dieser ein indikator für den zustand einer gesellschaft. eine gesellschaft muß notwendigerweise heterogen sein - je bunter, je besser - sonst wird sie (kulturell, politisch...) inzestuös, kränkelt und stirbt.
hm, gut, etwas verkürzt. memo an mich selbst: einen artikel darüber schreiben, daß für bestimmte belange die ewigkeiten vor den blogs populären foren und bulletin boards aujs der internet-steinzeit wesentlich geeiigneter sind...
gruß,
asleif
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joesixpack,
Samstag, 9. April 2005, 00:44
@jamba
> und die Politik weiterhin nur zuschauen ...
es ist noch schlimmer. auf ww.projektzukunft.berlin.de wird in den publizierten studien jamba als innovatives, arbeitsplatz schaffendes new media und mobile communications unternehmen geradzu gelobt.
es ist noch schlimmer. auf ww.projektzukunft.berlin.de wird in den publizierten studien jamba als innovatives, arbeitsplatz schaffendes new media und mobile communications unternehmen geradzu gelobt.
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donalphons,
Samstag, 9. April 2005, 01:06
In der Not frisst das Standortmarketing auch noch Dialeranbieter für Astrologie von den Bahamas. Solang sich diese Stadt noch solchen Contentverursacher leisten kann, geht es ihr noch nicht schlecht genug.
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donalphons,
Samstag, 9. April 2005, 22:23
Gerade kam wegen diesem Posting eine Drohmail rein - jemand hält die allgemeine Formulierung "Dialeranbieter für Astrologie von den Bahamas" für das "Verbreiten von Falschinformationen". Kein Witz.
Wenn meine Schwester nicht Anwältin wäre, und ich nicht wüsste, dass es wahrscheinlich sogar Portale für gekochte Kakerlaken gäbe, würde ich mit vielleicht sogar kurzfristig Sorgen machen.
Wenn meine Schwester nicht Anwältin wäre, und ich nicht wüsste, dass es wahrscheinlich sogar Portale für gekochte Kakerlaken gäbe, würde ich mit vielleicht sogar kurzfristig Sorgen machen.
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donalphons,
Samstag, 9. April 2005, 22:52
Vielleicht liegt es ja am schlechten Gewissen, wenn jemand sowas krampfhaft auf sich bezieht. Wobei, Gewissen in der New Economy, ich weiss nicht...
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