Verwaltungsgebäude in Wittenberg

Von aussen gesehen:



Viele Scheiben sind eingeschlagen, der Platz davor ist verwuchert. Nichts un niemand hält einen davon ab, sich hier umzusehen.



Soweit die Steine reichen und die nötige Durchschlagskraft besitzen, ist das Glas fast immer zertrümmert, wie hier im Treppenaufgang.



Hinten gibt es einen Durchgang, über den man - vorsichtig, wegen der Glassplitter -problemlos in das Gebäude einsteigen kann.



Innen sieht es aus, als ob hier ein Krieg stattgefunden hätte. Trümmer, Schmutz und Müll liegen knöchelhoch auf den Stufen.



Im Eingangsbereich sind noch einige der Briefkästen vor der Portiersloge in situ, aber viele andere wurden herausgebrochen, und liegen auf dem Boden dahinter.



In der Vorderfront war eine Art Showroom mit grossen Glasflächen. Hier ist alles zerstört, was sich irgendwie zerstören lässt.



Die Möbel im Showroom sind aus Vollholz und erstaunlich stabil. Es muss viel Kraft gekostet haben, sie aufzubrechen und zu verwüsten.



Fast unbeschadet ist an der hinteren Wand Kunst am Bau im Stil der 70er Jahre. Woanders wäre das vielleicht schon wieder ein Grund zur weiteren Plünderung.



In den langen Gängen sind alle Türen aufgerissen, als hätten die Arbeiter das Gebäude schnell und in Panik verlassen.



Wenn eine Tür doch mal verschlossen war, wurde sie aufgebrochen, und die Schränke dahinter durchwühlt. Die hier gefundenen Luftpost-Briefumschläge der DDR haben offensichtlich niemanden interessiert.



Eine Gastür erleichtert das Eintreten natürlich erheblich. Immerhin sind die Sanitäranlagen hier noch an der Wand. In anderen Räumen hat man sie herausgerissen.



Vorhänge und Möbel sind noch da, auch wenn die Scheiben fehlen, und in wenigen Jahren die Witterung alle Stoffe verschlissen haben wird.



Es gab wohl so etwas wie eine primitive EDV. Auf dem Boden ist manchmal kniehoch braunes Rollenpapier, wie man es vielleicht aus Katastrophenfilmen kennt.



Ein etwas besseres Büro mit Aussicht auf die Elbe. Morgen gibt es mehr davon.

Montag, 11. April 2005, 15:57, von donalphons | |comment

 
Hey, seh ich jetzt erst: That's klasse!
(Ich liebe ja Urban Exploration, wie Du vielleicht wissen könntest)

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Nach 9 Monaten Bearbeitungszeit ist für das gute Stück die "Denkmaleigenschaft" als Baudenkmal festgestellt worden. Den diesbezüglichen Brief maile ich an nebenstehende Adresse.
Nun muß sich wohl die Treuhandnachfolgegesellschaft keinen Kopf mehr über den Abriss des Gebäudes zerbrechen, eher um dessen Erhalt.

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Das freut mich. Ich hoffe, es bleibt erhalten und erstrahlt irgendwann wieder im alten Glanz.

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