Sehr zu empfehlen - Gang aufwerten
Eigentlich sollte heute der Wintergarten im ersten Stock gemacht werden. Aber bei dem Wetter ist nicht daran zu denken. Auch Verputzarbeiten sind gerade nicht sinnvoll. Und die Dame der besseren Gesellschaft, bei deren Geschäft die Küche bestellt wurde, ist gerade krank und kann nicht zum Abmessen, Tee trinken und versuchter Kuppelei ihrer Tochter (Kunstgeschichte, erst Übersetzerin, jetzt Chefstilberaterin des Küchenstudios) auflaufen. Auf die Strasse gehen bedeutet, sich der Gefahr von Dachlawinen auszusetzen. Und so nimmt man halt als unbezahlter Hausmeister eben einen Kronleuchter zur Hand, putzt ihn, richtet ihn her, läutet bei den netten Mietern vom zweiten Stock und bittet den 1,97 Meter grossen Herrn, sich dich mal hinzustellen, damit man schauen kann, ob der Korblüster passt, oder ein anderer Leuchter aufgemacht werden muss. Man fragt sogar, ob es ihnen passt, wenn man den Aufgang dergestalt iluminiert. Tut es.
Draussen ist die Welt gelähmt in Kälte und Schnee, mitunter treibt ein weisser Schauer die Spiesser in die Cafes, wo sie über den späten Beginn der Segelsaison schimpfen, und eine Elitesse holt sich hinten auf dem offenen Gang mit den Zigaretten eine veritable Grippe. Vielleicht traut sie sich nicht heim, weil die Klausuren nicht gut gelaufen sind. Aber hier, im Treppenhaus hinauf zu meiner kleinen, schlichten Kammer, fängt sich in den Kristallen das Licht, das den hier Aufsteigenden den Weg zu Tag und Nacht verschönern wird. Und damit schalten wir um zu den Lichtausknipsern von Vodafone und der Dunkelheit über Japan.
Draussen ist die Welt gelähmt in Kälte und Schnee, mitunter treibt ein weisser Schauer die Spiesser in die Cafes, wo sie über den späten Beginn der Segelsaison schimpfen, und eine Elitesse holt sich hinten auf dem offenen Gang mit den Zigaretten eine veritable Grippe. Vielleicht traut sie sich nicht heim, weil die Klausuren nicht gut gelaufen sind. Aber hier, im Treppenhaus hinauf zu meiner kleinen, schlichten Kammer, fängt sich in den Kristallen das Licht, das den hier Aufsteigenden den Weg zu Tag und Nacht verschönern wird. Und damit schalten wir um zu den Lichtausknipsern von Vodafone und der Dunkelheit über Japan.
donalphons, 15:57h
Montag, 6. März 2006, 15:57, von donalphons |
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che2001,
Montag, 6. März 2006, 16:28
Wie findest Du denn den Leuchter hier?
Zugegeben ein völlig anderer Stil!
http://che2001.blogger.de/stories/400105
Zugegeben ein völlig anderer Stil!
http://che2001.blogger.de/stories/400105
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donalphons,
Montag, 6. März 2006, 16:55
Ups. Naja. Vielleicht, wenn man sich eine Weile daran gewöhnt, und im passenden Ambiente - im Separee etwa, im Schlafzimmer oder im Verliess, da hat der sicher was.
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hockeystick,
Montag, 6. März 2006, 17:32
Der wohlerzogene Engländer rettet sich in solchen Situationen etwa so: Well - let me put it this way - it is kind of - well - I'd say - it's different .
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donalphons,
Dienstag, 7. März 2006, 13:31
Man sollte so fair sein und darauf hinweisen, dass gerade die 40er wieder stark im kommen sind. Im richtigen Ambiente kann so ein Leuchter schon gut kommen - wenn man in einer veilchenblauen Wohnung mit zartrosa Kühlschrank leben will. Es gibt nicht wenige, die das wollen. Gerade an der Ostküste der USA.
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andreaffm,
Dienstag, 7. März 2006, 14:21
wer auf sowas steht, fängt am besten mit diesem wunderbaren buch an, hier die deutsche Ausgabe.
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