Montag hat Transparency Deutschland ein Riesenproblem

So wie es aussschaut, werden die Reaktionszeiten der Medien auf Blogberichte immer kürzer. Tsss. Das mit dem Spendeneinsammeln wird sicher nicht leichter dadurch. Wer füttert schon gern den Abmahnirrsinn. Und bei Google wird das Vorgehen von Transparency Deutschland gegen eine Bloggerin sicher auch bald seinen Niederschlag finden.

Nachdem nicht sicher ist, ob das orignale Posting weiterhin dort stehen wird, wo es seinen Ausgang nahm, erlaube ich mir, es hier allein schon als Material für meine journalistische Arbeit zu dokumentieren:

Transparency Deutschland
Gerade ist eine Freundin von mir, die einen dreieinhalbjährigen Sohn zu versorgen hat, unter gänzlich unakzeptablen Umständen nach der Probezeit entlassen worden. Sie hatte bei Transparency Deutschland gearbeitet, dem deutschen Chapter der Nichtregierungsorganisation Transparency International, die sich gegen Korruption in Unternehmen engagieren. Sie arbeitete dort 20 Stunden die Woche für 1000 Euro brutto, mit abgeschlossenem Studium, mehrjähriger Berufserfahrung etc. Überleben konnte sie nur, weil sie nebenher auch noch als freie Journalistin arbeitete.

Nachdem die Geschäftsführerin ihr sagte, dass sie hervorragende Arbeit leistet, fragte sie meine Freundin, ob sie nach der Probezeit von 20 auf 30 Stunden aufstocken könne. Das hätte natürlich bedeutet, dass meine Freundin ihre freie Arbeit aufgeben müsste und komplett vom dortigen Gehalt leben, also machte sie eine Gehaltsforderung, für 30 Stunden 1400 Euro netto zu bekommen. Wenn das nicht ginge, bot meine Freundin an, könne sie weiter bei den 20 Stunden mit 1000 Euro brutto bleiben. Als nächstes tagte der Geschäftsvorstand und daraufhin teilte die Geschäftsführerin meiner Freundin kurzum mit, dass sie zum Ende der Probezeit entlassen würde. Ohne ein Angebot, ohne eine Verhandlung, ja ohne auch nur ein weiteres Gespräch.

Über ihre Nachfolgerin sprach die Geschäftsführerin dann auch gleich noch: es handelt sich um eine Frau, die sich auf eine andere Stelle dort beworben hatte und offenbar im Vorstellungsgespräch gesagt hatte, auf das Geld sei sie nicht angewiesen. So schnell und einfach geht das. Da werden keine für alle lebbaren Lösungen angestrebt, da wird einfach ausgewechselt. In einer Arbeitsmarktsituation, in der so viele wirklich auf die Arbeit und das Geld angewiesen sind, heuert man sich gut qualifizierte Menschen für einen Hungerlohn an und tauscht sie dann auch noch aus, sobald man jemanden findet, der das Geld gar nicht gebraucht, auch wenn man mit der Arbei sehr zufrieden war. Meine Freundin sitzt nun da mit ihrem Kind und der freien Arbeit, die ihr alleine kein Überleben sichert. Das kommt einem heutzutage alles schon "normal" vor? Aber eben doch nicht bei einer NGO, die sich Moral und Ethik auf die Fahnen geschrieben hat und zu deren Grundprinzipien Integrität gehört. Das ist die wirkliche Enttäuschung.

[29. Januar 2006: Vor mehr als zwei Wochen schrieb meine Freundin einen Brief an den Vorstand, der bis heute unerwidert blieb.

Sonntag, 26. März 2006, 03:40, von donalphons | |comment

 
Integrity award for moni for courageous blogging
Just fill out the form:

http://ww1.transparency.org/integrityawards/dndl/nomination_form2006.pdf

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Btw. die Spenden scheinen munter zu sprudeln, lt. Wikipedia hat TI eine durchaus pekuniäre Einnahmesituation:

Das Gros des Geldes kommt von

* dem Ministerium für Entwicklungshilfe (in Deutschland Ressort von Heidemarie Wieczorek-Zeul),
* EU-Gelder,

* Stiftungsgelder wie von der Bertelsmann-Stiftung,

* Rockefeller-Stiftung,

* von der McArthur-Foundation,

* die GTZ - Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (welche übrigens mithin zu den Unterstützern der ersten Stunde gehört!)

* die KfW - Kreditanstalt für Wiederaufbau

* Spenden von kooperativen Firmen (welche ebenfalls in einer Liste auf der Homepage einzusehen sind und einen durchschnittlichen Beitrag von 10 000€ im Jahr geben),

* plus Spenden von Privatpersonen und Vereinsmitgliedern.

* plus Spenden von Privatpersonen und Vereinsmitgliedern.

Ein kleines Bonmont für TI Deutschland, sind außerdem Bußgelder, welche ihnen von diversen Staatsanwaltschaften zur Verfügung gestellt werden (!). Laut Quelle Homepage TI, verfügt TI z. Z.International über ein Budget über 6.000.000 US $ im Jahr!

Wir haben also ein kleineres aber dennoch mittelständisches Unternehmen vor uns.

(sorry, kam heute morgen nicht ganz mit)


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Überhaupt, all diese Bürgerschaftsbeteiligungsverbände, die so in Berlin hocken und versuchen, Volkes Stimme zu simulieren, sollte man mal genau anschaun. Bei vielen ist der einzige wahre Zweck, dass sich Vertreter aller Parteien und einiger Lobbyisten ein Vorstands-, Beirats- odern Gremiumbapperl auf ihre Website kleben können. Ein Ergebnis der Neue Mitte Bemühungen aller Parteien, mitunter auch zur Alimentierung ausgetauschter Parlamentsmitarbeiter oder heimatlicher Freundeskreise genutzt. Wichte Begriffe sind da "Netzwerk" und "chinchen". In der Bertelsmannstiftung erkennt man sie daran, dass sie die hinteren Stuhlreihen mit dem Rücken zu Unter den Linden besetzen und immer bleiben, weil sie keinen Flieger erwischen müssen.

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Die bieten sich als Lösung an, sind aber Teil des Problems.

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Als Lösung bieten sie sich nur nach draussen an, in Berlin weiss doch jeder, was oft deren Haupttätigkeit ist: Das Abhängen am Buffet, beim Versuch zu mauscheln und für das Folgejahr die Zuschüsse zuu sichern. Es ist jedenfalls nichts, was mit agressivem Vorgehen gegen Probleme zu tun hat. Die meisten hängen sich an populären Kleinscheiss ran und hauen auch noch ihre PM raus.

Und einmal im Jahr machen sie dann einen internationalen Kongress, wo sie bejammern, wie schlimm das doch alles ist, und dass sie mehr Geld brauchen zur Bekämpfung des Problems. Erfolgskontrolle existiert nicht, andere, die auf dem gleichen Feld agieren, werden weggebissen. Am Ende gibt es dann eine von Praktis gebaute Website und eine Broschüre in Hochglanzmappe, deren Gestaltung die Freundin des Geschäftsführers gemacht hat. Und wenn dann die Mittel zu schnell durchgebrannt sind oder der Vorstand was Blödes über den Minister gesagt hat, dann erwischen die finanziellen Folgen eben die untergeordneten Mitglieder des Stabes. Während die GFs oft eine Extravergütung für eingeworbene Sponsorengelder bekommen. Da kann man sich dann vorstellen, wie kritsch und aufrecht solche Läden sind.

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Das erinnert mich alles grausam an meine Zeit als MdB-Mitarbeiter.

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Auch werden gerne immer wieder hochqualifizierte 1€ Leute genommen. Ich kenne das Beispiel eines "Kulturfördervereins" in Frankfurt, sämtliche Frankfurter Großbanken und Galerien im Kuratorium, aber studierte Grafiker für lau (1€) abgreifen. Auf diese Weise entstehen keine Jobs, es werden Jobs vernichtet und die Tarifstandards unterminiert. Die öffentliche Nennung solcher Vereine als Menschenschinder und Ausbeuter könnte fatale Wirkung haben.

Ich werde mir sehr genau ansehen, wem ich Spendengelder zukommen lasse.

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Das Zitat der Tages
Hallo Spon,
das macht sich bestimmt auch gut, immer schön abdrucken:

, ..wird in Deutschland Whistleblowing oft noch immer als Nestbeschmutzerei oder Denunziantentum angesehen. In Deutschland droht entsprechend neben eindeutig illegalem Druck weiterhin eine juristisch abgesegnete arbeitsrechtliche Maßregelung wegen Verrats von Betriebsgeheimnissen, u.U. auch Strafverfolgung."

(Zitat Transparency International Deutschland e.V.
http://www.transparency.de/Whistleblowing.60.0.html)

Ich mach dann mal los, bevor Don mit dem Kronleuchter wirft. ;-)

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Ich schlage vor, diese Organisation in Zukunft als "Opacity International" zu bezeichnen.

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Habt ihr m itbekommen, dass besagte Freundin von Moni auch einen freundlichen Brief bekommen hat? Ich hoffe wirklich, dass TD ab morgen die Quittung bekommt, die sie verdient haben, erbärmlicher Laden.

btw, kann mir vieleicht mal verraten, ob Gespräche über Gehälter in Deutschland tatsächlich eine Rechtverletzung darstellt? Bisher wußte ich nur, dass manche sowas explizit in ihren Verträgen stehen haben, ansonsten hatte ich das immer für eine merkwürdige typisch deutsche Sitte gehalten.

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Das hilft aber der Freundin nicht - ganz im Gegenteil. Sie wird wohl schwerlich in den Verbänden, Lobbygruppen oder Redaktionen rund um das politische Berlin noch einmal einen Job bekommen. Das geht schneller rum, als in bloggersdorf.

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Ich befürchte, dass du damit recht hast, leider. Allerdings zeigt sich hier doch sehr deutlich, wo wir in der Republik stehen. Neben den Klauseln im Vertrag, dass man über sein Gehalt Stillschweigen zu halten habe, wird hier quasi über die Existenznot angepasstes Verhalten und Kritiklosikeit gefordert. (Ich nehme mich da überhaupt nicht aus, der Verzicht auf ein Impressum in meinem Blog hat wohlüberlegte Gründe). Damit beschränkt sich die Meinungsfreiheit dann letzlich auf die Person, die es sich leisten kann oder sehe ich das falsch?

Aber in diesem speziellen Fall ist der Umgang mit Meinungsfreiheit in vielerlei Hinsicht absolut erbärmlich, nicht nur wenn man sich den Inhalt der von el loco geposteten Link zum Thema auf der Zunge zergehen lässt.

Ich habe auch schon aus anderer Ecke mitbekommen, dass es eine Tendenz zu geben scheint, die Angelegenheit unter dem Stichwirt "Vertraulichkeitsbruch" zu betrachten. Ich kann und will diese Ansicht nicht teilen, weil es eine unseelige Entwicklung ist, dass wir uns zukünftig die Definition von Meinungfreiheit von Lobbys, Verbänden und den kruden Vorstellungen einiger Arbeitgeber diktieren zu lassen.

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Der Ethikbeauftragte hat jetzt ein Gedicht
Die ganze Angelegenheit mit diesen selbstgerechten Honoratioren ist so dermaßen abstrus, dass ich gleich ein ganzes Gedicht auskackenbrüten musste. Es musste einfach raus und hier steht es.

Offenbar hat TD genügend Geld, aber von Tariflöhnen, einen fairen Umgang mit Beschäftigten, oder ein wenig Meinungsfreiheit möchte man dort lieber nichts wissen.

Naja, wo so viele neoliberal erweckte Weltbankspensionäre vorstandsaktiv sind...

Und die Spitze der Krone ist im Augenblick ein "Ethikbeauftragter", der die Standesregeln des Anwaltsberufs missachtet und seine Privilegien dazu nutzt, um zur Unterdrückung von Meinungsfreiheit einer Bloggerin ein empfindliches Übel anzudrohen, in Verbindung mit einer missbräuchlich kurzen Fristsetzung.

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Na, die Honorare für den Justiziar werden wahrscheinlich schon nach den üblichen Sätzen berechnet, nehme ich an.

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Sie hat das Orignalposting inzwischen entfernt, aber durch ein neues ersetzt, in dem sie den Vorgang nochmal schildert. (ohne den Namen zu nennen)
http://wasweissich.twoday.net/stories/1747362/

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Dumme Frage
Was ich nicht kapiere oder vielleicht überlesen habe. Warum wird jemand anders eingestellt, wenn man mit ihr zufrieden war. Arbeitet die andere für weniger Geld, das sie angeblich nicht braucht?

Ähnliches habe ich auch schon mitgekriegt im Öffentlichen Dienst. Allerdings war die Person als Querulantin bzw. als nicht teamfähig eingestuft. Was natürlich so nicht gestimmt hat. Nutzniesserin war jemand, der "Kontakte" hat. So läuft das manchmal in Probezeiten oder Zeitverträgen.

Spenden? Ich spende nirgends mehr. Lieber drücke ich einem Penner ein paar Euro in die Hand. Einzige Ausnahme der Adventskalender der SZ.

Ich habe es nochmal gelesen. Sie wollte etwas mehr Geld, wenn sie länger arbeitet. Allein diese Forderung hat dazu geführt, sie dann nicht zu den alten Konditonen weiter zu beschäftigen.

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Dem Bericht zufolge ist die Ersatzperson auf Geld nicht angewiesen.

Übrigens: Wenn man bei TI nur ein wenig abklopft, stellt man fest, dass da auch nicht alles prima läuft: Die Kostenreduktion beim Personal wurde schon 04/05 als Erfolg verkauft, die Mama hat wohl Probleme und hängt am deutschen Tropf, und mit einem Etat von unter 200.000 Euro zählt für die jede Spende, nehme ich mal an.

Jetzt würde mich aber mal der Briefkopf vom Anwaltsschreiben interessieren. Wenn der gute Mann als Anwalt von TI schreibt, hätte das schon so einen Geschmack...

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Trotzdem erklärt das nicht, warum man sie nicht weiter zu den gleichen Konditionen beschäftigt hat.

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Na, weil die andere jetzt 30 Stunden für 1000 oder sogar weniger Euro brutto dort arbeitet und somit den Job erledigt. Und den Rest machen die Praktikanten.

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So läuft das manchmal in Probezeiten oder Zeitverträgen.


Nicht nur dort. Mit ein wenig Biegen und Brechen und wilden neuen Positionsbezeichnungen und Titeln geht das auch ganz locker in unbefristeten Verträgen ... und um dann ein solches Schreiben vom Anwalt zu bekommen, muss man das ganze nicht mal im Blog veröffentlicht, sondern nur darüber gesprochen haben.

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Negativ gleich negativ?
Manueller Trackback: http://www.yadayada.de/54-Negativ-gleich-negativ.html

Einmal mehr denke ich darüber nach, ob negative Berichterstattung über ein Unternehmen aufwiegen kann, daß über ein Unternehmen, und sei es auch eben nur auf negative Art und Weise, überhaupt berichtet wird.

Will sagen: Natürlich meine ich, daß es Ausprägung der Meinungsfreiheit ist, über solche Geschäftsgebahren schreiben zu dürfen. Ich frage mich aber, ob man dem Unternehmen nicht sogar einen Gefallen damit tut, überhaupt darüber zu schreiben.

Auch wenn ich es gut nachvollziehen kann, ist es andererseits absolut keine brauchbare Lösung, den Drohungen eines solchen Unternehmens einfach nachzugeben und Berichte auf Aufforderung zu löschen.

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Schöner wäre es natürlich schon gewesen, den Text so, wie er war, stehen zu lassen. Das Problem dabei ist eben die Rechtslage, die mal so und mal so ausgelegt werden kann. Im Zweifelsfall kann es eben passieren, dass, wenn auch nur vorläufig, die mit Abmahnung etc. verbundenen Kosten aufgebracht werden müssen, selbst wenn die Verfasserin sie in einem späteren Rechtsstreit zurückbekommt. Das wäre mir persönlich auch etwas "zu heiß", wenngleich ich auch grässliche Bauchschmerzen dabei hätte, wenn ich den Text entfernen müsste.

Ich denke aber, ihre Lösung war intelligent und angemessen, ganz im Gegensatz zum Auslöser.

In Sachen Berichterstattung kann ich nur von mir ausgehen: natürlich ist das Interesse an der Organisation gestiegen. Aber nur im negativen Sinne. Gespendet habe ich schon vorher nicht und werde es jetzt sicher auch nicht tun. Von daher für die NGO also kein Verlust, aber auch kein Gewinn. Die negative Publicity allerdings ist nicht zu unterschätzen, denn sollte das Thema noch weiter verbreitet werden, wird es früher oder später auch diejenigen erreichen, die tatsächlich spenden. Und spätestens das sollte die Damen und Herren der Organisation dann schon interessieren.

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Man sollte vielleicht auch mal darüber schreiben, wie Tranparency Deutschland versucht, die Aktion Campact für sich zu vereinnahmen. Wobei da auch der Leggewie rumkrebst, es ist einfach nicht zu ertragen, diese ewigen links reden rechts handeln Netzwerke.

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Funke
Die Nominierung von Moni für den Integrity Award finde ich eine prima Idee. Ich habe einen englischsprachigen Beitrag zu der Geschichte mit Transparency geschrieben. Vielleicht springt der Funke ja über nach Übersee und auch da nominiert dann jemand Moni für den Integrity Award.

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Freimut Duve ist bei denen im Beirat ganz oben. Wäre interessant zu hören, was der zu so einem Fall so sagt. Und ist auch über die Pressestelle von TD anzufragen.

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Ach Gottchen, die Nichtigkeit der Woche
Ich kenne eine ganze Reihe von verwöhnten Miststücken aus reichem Hause, aus den Elbvororten und rund um die Alster, also den gegenstücken zu Stadtpalastbewohnerinnen, die sich in NGOs herumdrücken - und zwar for free.

Weil sie für den Dienst an der PR-Front der Frau von * zu faul oder zu unfähig sind, keine Lust auf das Kunstgeschichte-Studium haben, der üblichen Warteschleife zum Weggeihratet werden, und sie das irgendwie so richtig wichtig und klasse finden.

Merket auf: auch diese verzogenen Blagen haben ein Recht Auf Arbeit ! Gerechtigkeit für die Kaschmir-Kompanie und die Prada-Trooperetten muß auch sein, ganz im Sinne des großkoalitionären Wohlfühldeutschland.

Und daher lasst sie doch umsonst arbeiten wenn sie wollen, und das NGO sich entlasten.

Ansonsten hängen die den ganzen Tag nur herum, das kann doch auch nicht gut sein.

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Und wie, Herr Lebemann, hätten Sie's denn gern statt dessen? Halten Sie das ehrenamtliche Engagement grundsätzlich für verwerflich und finden nur bezahlte Tätigkeiten gut? Oder dürfen sich nur Leute engagieren, die von Hause aus kein Geld haben? Haben Sie etwas gegen die Vereinbarkeit von Luxus und Idealismus?

Oder wäre es vielleicht einfach denkbar, dass sie das ehrenamtliche Engagement von Kindern aus zufällig gutem Hause ohne nähere Kenntnis der Umstände mit ein paar Schlagworten zu diffamieren beabsichtigen, und offenbar keine der Frauen kennen, die in meinem persönlichen Umkreis nach einem erfolgreichen Studium in Jura oder VWL der Gesellschaft etwas zurückgeben möchten und mit viel Engagement und Kompetenz für Ziele arbeiten, an die sie glauben. Dass es eine Sache des Anstands wäre, dass eine NGO, die es sich leisten kann, sich diese Bereitschaft nicht zunutze macht, um kostenminimierend andere Beschäftigte "herauszukegeln", versteht sich von selbst.

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Nein nein,

liebe Frau Modeste, Sie geruhen mich falsch zu verstehen :-)

Ich bin absolut dafür das jedes verzogene Gör bei einem NGO unterkriechen kann, und noch mehr, ich finde man sollte das fördern. Wirklich.

So wird ein Teil der sonst sinnfrei ins Powershopping laufenden Energie auf gesellschaftlich sinnvolle Weise umgesetzt, und die haben noch ein erhöhtes Selbstwertgefühl davongetragen.

Bitte nicht ins ideologische Kästchendenken verfallen - aber gestatten Sie mir trotzdem herzhaft über das Platoon Pradarette zu lachen, das vormittags Negerkinder rettet und sich nebenbei die Nägel macht, und nachmittags mit der Verbissenheit eines Landsers im Kessel von Stalingrad, Seven, Seven for all Mankind und True Religion und anderes für Beträge shoppt, von denen ein mittleres Dorf in der Sahel-Zone bequem die nächsten 12 Monate recht gut leben könnte.

Zitat einer lieben Freundin aus dem Platoon P.: "Brillianten sind Stimmungsaufheller" (unter 1ct, erste Güte, geht bei ihr übrigens nichts). Was ihrer NGO-Arbeit nicht im Wege steht, die macht sie sehr, sehr gut.

Es ist dieser - unfreiwillg humorige - Kontrast, der mich zum Lachen bringt. Truth is Stranger Than Fiction. That's all. Und übrigens, der Anstand, der ist vielleicht noch nicht tot, aber er riecht schon sehr streng.



Und übrigens noch, verehrte Frau Modeste, bei der Vereinbarkeit von Luxus mit so ziemlich allem anderen, da sind Sie bei mir genau an der richtigen Adresse.

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Der Luxusrevolutionär erklärt: Lebemann verstehen lernen
Lebemann-Beiträge sind Ironie vom Feinsten, Zynismus like Titanic und gerade deshalb eigentlich von tiefer Humanität geprägt - es darf sie nur niemand affirmativ lesen.

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