Die Kronleuchter kommen!

Ende März bin ich wahrscheinlich in der Berliner Region - möglicherweise gerade rechtzeitig, um mir, wie angekündigt, aus dem untergehenden Club Goya einen venezianischen Kronleuchter zu holen. Die Chancen stehen seit gestern recht gut, denn der Aufsichtsrat der AG (höhö) hat neben dem Gründer Glückstein einen zweiten Vorstand installiert: Ein Rechtsanwalt kann sich jetzt mit dem Millionenloch und fehlenden Gehältern der Mitarbeiter rumschlagen.

Hoffentlich gibt es schnell eine Entscheidung, denn ich muss wissen, mit welchem Auto ich komme - die Barchetta dürfte für so einen Millionenprojektleuchter zu klein sein.

Donnerstag, 2. März 2006, 03:26, von donalphons | |comment

 
Die Leuchter sehen in der Tat ganz nett aus...
...aber hier in Fürth gibt es tatsächlich noch eindrucksvollere Gründerzeit-Lüster: In der Hornschuch-Promenade hängt z.B. einer mit einem Lebendgewicht von ca. 1 Tonne (!), der muß 1x jährlich von einer Spezialfirma gereinigt und zu diesem Behufe vorsichtig heruntergelassen werden. Das kostet durchaus einiges an Unterhalt, aber eine gewisse Lebensart hat halt ihren Preis... ;-)

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Recht gewaltig ist auch der Lüster im Nürnberger Opernhaus. Ich kaufe dort grundsätzlich keine Parkett-Karten.

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Sicher ist sicher...
Kann aber auch in die Hose gehen: Mein Bruder hat seinen schweren Lüster im Wohnzimmer unten per großer Kontermutter im Schlafzimmer oben drüber gesichert, über die ich wiederum schonmal böse gestolpert bin. Fazit: Nicht nur die Schwerkraft macht einen großen Leuchter zum Damokles-Schwert! ;-)

Andererseits kann man sich auch an harmlosen Profan-Leuchten die Nerven ruinieren, siehe dazu diese Geschichte ...

Gruß aus der Sichtweite der Nürnberger Staatsoper!

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Eine Zwei-Minuten-Google-Recherche verortet übrigens die angeblich größten Kronleuchter der Welt wahlweise in einer Moschee in Muscat (Oman, 8 Tonnen) oder in einem Casino in Knokke (Belgien, 7 Tonnen). Verdammt schwer, jedenfalls.

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Schon das Exemplar in der Bayerischen Staatsoper würde mindestens 2 Stockwerke brauchen - so anspruchsvoll bin ich gar nicht. Ich will nur einen Leucher aus dem Goya. Die sind nicht gross, und ich ann später mal Besuchern diese irrwitige Geschichte des Clubs und des Leuchters erzählen. Das ist alles.

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na so ein Glück aber auch - den in Mascat geh ich mir am Samstag gleich angucken. Ich geh mal davon aus dass es sich dort um Bleikristall handelt...

Danke für den Tipp hockeystick!

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Gerne. Wir freuen uns auf das Bildchen!

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Na da drück ich die Daumen...

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Siehe auch ...
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/03.03.2006/2388904.asp

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin_berlin/531122.html

Heulsuse!

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Goya hat gerade Insolvenz angemeldet.
:-)

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Von wegen "wie angekündigt"
wie aus der verlinkten Quelle eindeutig hervorgeht, war die planmäßige Pleite erst satte 8 Monate später gewesen. Also ehrlich Don, die Treffsicherheit deines Finalizers war schonmal besser - vielleicht sollte ich dir mal meinen nur leicht angestaubten solarbetriebenen Inso-Rechner ausleihen? ;-)

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Konnte ja keiner wissen, dass da ein 4-Millionen-Loch war... das ist so ein wenig wie bei Comroad, man ahnte, aber war dann doch überrascht.

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jaja, so ist's meistens: die Wahrheit übertrifft selbst die schlimmsten Unterstellungen....

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Obwohl: Als die Pressesprecherin kurz vor der Eröffnung anderweitig neue Aufgaben übernahm, war der Sarg eigentlich schon sicher zugenagelt. Keine Anja-Tanja macht sowas, wenn der Laden gut zu laufen verspricht.

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hinterher weiß man immer, welches Indiz man hätte sehen können.

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Immerhin werden die Aktiensammler in 100 Jahren daran Gefallen finden.

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Privatisierung der Gerichtsbarkeit! Jetzt!
Es gab mal Zeiten -als der Staat seine hoheitlichen Aufgaben nicht meistbietend verpulverte-, da nannte man all das einfach Betrug. Heute gilt es nun mal als allzu kleinlich, einen Betrüger Betrüger zu nennen (und der präzise Sprachgebrauch wird auch großzügig mit Unterlassungserklärungen, Abmahnungen etc. bestraft).
Als Bildungsbürger fällt mir dazu natürlich "Saturn frisst seine Kinder" ein.

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Als ökonomischer Katastrophentourist delektiert mich sowas natürlich, denn jetzt kommen sicher die ganzen Klagen - hätte der Aufsichtsrat nicht schon viel früher vom Debakel wissen müssen? Wieso wurde noch geworben, als das Problem offensichtlich war? Die Gewinnwarnung ist doch schon ein Jahr überfällig.

Übrigens - das Insolvenzgeld zahlt immer noch der Staat.

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