: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 31. Dezember 2010

Vorbei

2010 war wie dieser Tage auf dem Berg, da man weiss: Darüber ist die Sonne und der blaue Himmel, es könnte alles ganz anders sein, aber es reicht nicht, man ist zu tief in den Wolken. Positiv gesagt, war 2010 lehrreich.



Und ohne verbittert klingen zu wollen - was ich auch nicht bin - wäre es sehr nett, wenn 2011 so werden könnte, wie der Tag heute auf dem Berg. Ein Platz an der Sonne, weit über den Wolken.



Alles Gute für 2011 und Danke für die Aufmerksamkeit.

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Neuer Spass mit 2011

Es gehört wenig zur Vorhersage, dass man 2011 alles tun wird, um ein Auseinanderbrechen des Euro zu verhindern. Die spannende Frage ist, ob es gelingen wird. Und wenn nicht, von welcher Seite der Bruch kommt.



Das Beispiel Irland war mehr als nur abschreckend: Staatsgarantien, Transparenz, Bad Bank, Sparprogramm, alles wurde versucht. Geholfen hat es nichts. Ausser natürlich insofern, als die Iren inzwischen von den anderen über Wasser gehalten werden, was ja auch irgendwie ein Erfolg ist, vorerst. Wenn nichts mehr passiert, wenn die Hauspreise wenigstens nicht weiter fallen und die Wirtschaft so lala läuft. Tendenziell, mit einem Absacken der wichtigsten irischen Märkte und dem Problem des grössten Handelspartners (diese bankrotte Nachbarinsel mit dem britischen Peso) sieht das nicht fein aus. Und man wird sehen, ob eine neue Regierung sich verpflichtet sieht, sich an die Vorgaben zu halten. Falls nicht: Was passiert dann? Würden die Europäer Irland fallen lassen?

Das gleiche Problem - erst den anderen an den rRungsring gehen und sich dann bequem ziehen lassen - gibt es auch bei etlichen anderen Ländern. Eigentlich ist es leichter, die sicheren Kandidaten zu benennen: Deutschland, die Niederlande, Luxemburg und dann fallen mir schon einige Gründe ein, warum ich dem Rest nicht weit trauen würde - recht weit vorne, vielleicht noch vor Italien sogar Österreich in meiner Misstrauensbestenliste.

Insofern glaube ich, dass die Krisenländer sich mittelfristig und eher verdeckt aus der Gemeinschaftswährung verabschieden werden. Meines Erachtens wäre es ohnehin sinnvoll, neben schlechteren Staatsschulden eben auch eine schlechtere Währung in der EU zu haben, die man bedenkenlos abwerten kann, im Sinne einer festgelegten Währungsschwankungsbreite zum Resteuro. Mit so einer Lösung könnte man vermutlich auch allzu grosse Verwerfungen abfedern.

Zumal man auch immer sehen muss, dass es anderen nicht besser geht. Ich sehe für 2011 eine Rückkehr der Krisenstimmung in den USA, denn man kann nicht unbegrenzt Schulden machen und Geld drucken und erwarten, dass es gut geht. Zwei von diesen drei Dingen mögen gehen, aber alle drei Dinge - unvorstellbar. Ich würde denken, dass wir 2011 weiterhin Krisenpingpong sehen werden, eine schlimme Sache auf einem Kontinent wird durch eine andere Krise auf einem anderen Kontinent abgelöst, und besser wird es dabei auch nicht. Wie eigentlich seit 2008 nichts besser geworden ist: Krise ist Normalität. Noch nicht mal die WestLB kann abgewickelt werden - das ist die bittere Realität.

2011 wird man all die scharfen Krisen also weiterschleppen und hoffen, dass nicht allzu viel hochgeht. Dazwischen werden wir ein paar politische Verwerfungen sehen, Spanien wird pleite gehen, und ich wäre gar nicht überrascht, wenn sich eine neue politische Bewegung in Deutschland formieren würde, sei es in einer Partei oder ausserhalb, die sich aufmacht, all dien Unzufriedenen mit dem System einzusammeln. Ich glaube, die Menschen werden 2011 vor allem die Schnauze voll haben von alternativlosen Entscheidungen. Zurecht. Eine Demokratie ohne Alternativen ist eher eine Oligarchie, und irgendwer muss dem Elend aus der Uckermark mal beibringen, dass man sie nicht kolonialisiert hat, damit siew grosskotzige Silvesteransprachen hält und einen Export hochjubelt, der uns über kurz oder lang ruinieren wird. Politik ist dazu da, Auswege zu finden. Wenn sie es nicht kann, soll sie bitte anderer Politik Platz machen.

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