Ich möchte vor weiteren Rettungen gerettet werden

Das geht nämlich so: Am Abend beschliesst ein inkompetenter Sauhaufen von sog. Regierungschefs der EU weitere Rettungsmassnahmen, ganz schnell, husch husch, die massive finanzielle Folgen und Belastungen für weitere Jahre haben werden. Durchgerechnet? Sicher nicht. Risikoanalyse? Das machen doch Politiker nie? Worst Case Szenarien? Nur nicht die Leute beunruhigen. Demokratie? Parlamente? Fucking egal! Ratifizierung bis 2012, wenn es denn bis dahin Bestand hat.

Am nächsten Morgen kommt eine Ratingagentur daher, und tritt die Iren ungeachtet irgendwelche Beschlüsse weiter in die Tonne. Weil jedem, der für ein Fünferl denken kann, klar ist, dass die nicht mehr aus dem Loch rauskommen. Keine alte Marktsau interessiert sich für das Geschwätz irgendwelcher Politiker. Das läuft seit zwei Jahren und hat nichts gebracht - warum sollte es jetzt was ändern? Und soweit, dass die EU den Banken an den Kragen geht und sie im Zweifelsfall auch abräumt, wird es nicht kommen. Die würden ihre Bürger in die Sklaverei verkaufen, solange sie den Bankstern weiter hintenrein kriechen dürfen.

Gleichzeitig ist aus der europäischen Familie ein banaler Familienstreit geworden, wo sich alle gegenseitig zum Hals raushängen. Da gibt es protototalitäre Vertuscher und halbkriminelle Bilanzfälscher, feige Winsler und Anderendashausanzünder, und das alles an der Spitze. Will man so eine Familie? Nein. Und deshalb plädiere ich erneut für einen gepflegten, letzten Familienkrach und Familienbruch mit einer Aufteilung, die was Anständiges aus der EU macht: Eine Rest-EU und eine Gross-Schweiz. In der FAZ.

Freitag, 17. Dezember 2010, 12:47, von donalphons | |comment

 
Werter Don, da das alles so hochgradig deprimierend ist, hoffe ich darauf, dass der Fahrtwind mir am Sonntag beim Rodeln im Vogelsberg die trüben Gedanken aus dem Kopf pustet. Ich werde nämlich erstmalig meine neue Rennmaschine testen!

... link  


... comment
 
Wieder mal - vielen Dank, Don Alphonso fuer diesen ehrlichen Artikel.
Ich habe gerade die Schlagzeilen gelesen, dass noch mehr Geld gedruckt wird. Ihr Artikel nails it.
Uebrigens ist mir aufgefallen, dass in den europaeischen Nachrichten wie es scheint, sehr viel gar nicht gebracht wird. Jedenfalls hatten die in den kanadischen Fruehstuecksnachrichten diese Woche extensiv von den Aufstaenden in Athen berichtet. Mit langen Videos. Normalerweise berichten die nie ueber so etwas, und schon gar nicht aus Europa. Es sei denn es ist was wie die Verlobung von Prince William. Diesmal aber hatten sie das als Aufmacher. Ich hab mir das angesehen (und war ganz schoen erschrocken) und dann spaeter, als ich eingeloggt war, mehr von den deutschen Nachrichten in Sachen Athen und Schuldenkrise erwartet.
Und? Gar nichts. Spaeter kam dann eine kleine Meldung mit Winz-Video.
Fuehrt zu der Frage: was verschweigen die sonst noch? Schoenes Wochenende.

... link  

 
Griechenland ist im Ar... Da wird ein EU und Euro-Land innerhalb kurzer Zeit zum Entwicklungsland, aber niemanden interessiert es, Hauptsache Deutschland sonnt sich in den geschönten Arbeitsmarktzahlen und die BL*D-Zeitung jubelt: "Deutsche Wirtschaft unschlagbar".

... link  


... comment
 
Ach, da geht noch viel mehr, das war doch bislang noch gar nichts. Die machen das schon, die Damen und Herren von der europäischen Politik. Die kennen sich ja aus und wissen, was sie tun. Und die Bankster nehmen dieweil gerne das Geld der, pardon, offenbar strunzdummen und anscheinend endlos geduldigen Bürger und lassen sich damit ihre selbtsgeschaffene Dreckschiete aus Gier und Irrsinn sanieren und als Dank erklären die dann postwendend die Staaten, die ihnen freiwillig-unfreiwillig grad eben noch als Trittbretter aus der vorgenannten Sch... "gedient" haben für dreiviertelsbankrotten Schrott. So macht Hybris erst richtig Spaß, und so geht Umverteilung im demokratischen Feudalismus. Irgendwie fürchte ich daß mir der Taittinger zum Jahreswechsel nicht wirklich schmecken wird, bei den Aussichten auf das, was da so "gemächlich" heranrollt ... aber vielleicht wird das ja alles schon vorher noch ganz spaßig und wir müssen gar nicht warten auf Sylvester bis es knallert ... üben wir also schon mal die Aussprache von "Chuchichäschtli" ;-)

... link  

 
bin froh wenn es nächstes Jahr noch für Rotkäppchen reicht...

... link  

 
@ graefrather: Also Rotkäppchen ist ein sehr guter Sekt, preiswert hin oder her. Natürlich ist das kein Schlumberger, der ja aus dem k.-u.-k.-Restgebiet stammt und auch kein Kessler, aber besser als der Großteil dessen, was in Deutschland an Prickelplüm und Kopfweh in Flaschen verbrochen wird. Was halt je in Deutschland mal gut Perlwein konnte ging ja geschlossen schon seit über zweihundert Jahren nach der Champagne und wurde dort was, deshalb blieb hier für uns heute anscheinend nur die dritte Wahl ... Krug, Deutz, Bohne, Boizel, Heidsieck, von Müller, Mumm, Bollinger, von Kessler, Roederer, Werler sind durch den Champagner alle weltberühmt geworden ... eigentlich doch auch ein Argument für die Idee mit Lotharingien, oder?

... link  


... comment
 
Es ist ja so deprimierend. Sie wissen es, wir wissen es und es ändert gar nichts. Ich fühle mich wie zu Zeiten des realitätsabstinenten Politbüros. Irgendwie später Breschnew oder so. Es ist so deprimierend.

... link  


... comment
 
Rütli 11
Wir wollen sein
Eine einig Brut von Völkern...

... link  


... comment