Tage der Finsternis

Aufstehen um 7 Uhr. Draussen klingelt nämlich der Wecker in Form des schulischen Räumfahrzeuges, und da kann ich nicht zurückstehen: Ras aus dem Bett, runter, Schneeräumen.



Und weil es so hübsch kalt ist, steht zuerst der Tee auf dem Programm. Dazwischen Freischalten, Gähnen, Überlegen, was jetzt sinnvoll ist. So durchgefroren schlafe ich schlecht wieder ein, also ein Kompromiss, der alle glücklich macht: Tee, Buch, Bett.



Ich bin bei der Eiseskälte jeden Tag 10, 15, 20 Kilometer geradelt, aber das nun ist der Tag des Matsches. Da habe ich keine Lust mehr. Einmal am Tag das Haus verlassen, Dinge besorgen, nochmal Räumen: Das muss reichen. Ansonsten Nachdenken. Ich bin gar nicht so kreativ, Momenten der guten Ideen folgen Stunden des unkonzentrierten Leerlaufs. Und dabei muss ich doch was zustande bringen, das mehr ist als das Übliche.



Aufräumen soll da helfen, sagt eine Familienweisheit, also räume ich den Speicher auf und hänge Radlzeugs an ein Metallgerüst, wo es hingehört. Und obendrein so, dass es auch Gebrauchswert hat: Die nächste Tauphase kommt bestimmt, dann ist es zu nass für das Rennrad und zu glatt für das Bergrad, da muss ein Zwischending her, mit dem ich dann vielleicht auch ein paar Kilometer mehr in windgeschützten Wäldern fahren kann.



Aber heute bleibe ich dann doch lieber auf dem Teppich.

Mittwoch, 15. Februar 2012, 00:44, von donalphons | |comment

 
So ein einziges Foto bei uns aufgenommen und meine Copilotin würde zu meiner Tochter sagen "komm... hilf mir mal Papis Koffer packen"... :-)

Sehr schöner Teppich. Keshan?

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Wieso? Man gewöhnt sich schnell an die Freuden alter Dinge.

Damals, vor 100 Jahren, liefen diese Teppiche allgemein unter der Bezeichnung Sarouk. Den habe ich 2006 geplündert, weil ihn ein Erbe wegwerfen wollte. Das war das Heiligtum seiner Grössmutter, und es ist mein Lieblingsteppich.

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Ich meinte damit nur "Gerädertes" im Wohnzimmer, den ich nach intensivsten wöchentlichen Putzorgien mir gelegentlich scherzhaft als "Reinraum Klasse B" zu bezeichnen erlaube, in dem man auch Computer-Chips produzieren könnte. Findet sie allerdings nicht witzig.

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Ach so. Im Winter habe ich leider keine Alternative, als im Bad zu schrauben, weil Balkon... also eher nicht. Und im Speicher ist es auch zuu kalt. Dss ein Rad herumsteht, finde ich auch nicht so schlimm, man hat das heute öfters so. Was Aufräumen angeht: Nicht so arg mein Ding, aber ich bemühe mich.

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Finde fahrbare Untersätze in der Wohnung sehr schmückend. Würde gerne meine Triumph Sprint ins Wohnzimmer stellen. Geht aber aus oben schon genannten Gründen leider auch nicht.

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ein formschönes velo an der wand erspart auch den kampf mit den zahnärtzten um barocke Leinwände.
mit 3 Velos sind meine Wände dann auch ausreichend dekoriert.
Eine Wohnung ohne allwettertaugliche Schraub- und Bastelmöglichkeit würde ich jedoch als dringend sanierungsbedürftig ablehnen. Der dauernde Gedanke an den Verbleib von Staub und Öl würde mich doch zu sehr einschränken.

@ sternegucker. solange "sie" einem nicht auch noch in die Gestaltung der "man cave" neipfuscht sollte man ihr auch den Hygienefetisch im Repräsentationszimmer nicht all zu übel nehmen.

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...wieso stellen sich eigentlich so viele typen unserer generation unter die gnaden- und sinnlose befehlsgewalt ihrer tussen ?
macht man das so? ist das hip? oder ist das leben dann irgendwie schoener? steht das gar irgendwo in einem beziehungsknigge geschrieben? eine art ungeschriebenes gesetz, das nur ich nicht gelesen habe?
das zerstoert doch jede art von innovation, jede art von freundschaft. das bringt doch den tod mit 30 und wartet bis zum spaeteren begraebnis mit 70.

das ist alles so eine reihenendhausscheisse. hab ich noch nie verstanden....

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Ah, ein Crosser
fehlte ja noch im Fuhrpark. Fürs Winterrad habe ich mir gestern aus ähnlichen Erwägungen einen Satz Profilreifen bestellt, nachdem die von einem lieben Bloggerkollegen gespendeten 30er-Stollenreifen auch bei mir nicht passen. Aber mit etwas Derberem als Slicks ist man in der Tat etwas flexibler, was die Auswahl des Terrains angeht.

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Ja, Reifen hätte ich auch bestellen können, aber die wären am Ende auch nicht billiger als dieses Rad gewesen. Und so bin ich auch Zeug losgeworden, für das ich dachte, nie Verwendung zu haben. Vielleicht gilt auch so ein Aufbau als Ersatz für die Runde, mehrmals in den Speicher, schrubben, schrauben, danach alles wieder aufräumen.

Mit dem Rennrad hat es mich in den letzten Wochen mehrmals fast hingelegt, und zum Rad gibt es eigentlich keine Alternative, weil die Kurzstrecken alle durch Stadt und Stau gehen. Da säuft die Barchetta 15 Liter auf 100 Kilometer. Da sind die Kosten allein durch as Benzin in einem Monat drin.

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Habe kein Rennrad und auch kein Auto, aber:
Das mit den Büchern auf Bild 2, da hätt ich auch früher drauf kommen können, anstatt aus Platzgründen ab und zu das eine oder andere wegzugeben oder -werfen.
Heute werd' ich die geliebten Dinger auch waagerecht bis Oberkante Regal stapeln und hoffe, ich bekomme dann mehr ins Regal. Momentan sieht's zwar "ordentlich" aus, aber da ist überall noch reichlich Luft nach oben. Diese Luft werd' ich rauslassen ...und damit sind wir thematisch doch wieder beim Fahrrad.

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Das Gequatsche
vom fehlenden Sommerreifen-Grip bei kalten Temperaturen habe ich immer für PR von Dunlop, Pirelli & Co. gehalten - aber bei den Rennrad-Slicks gibt es für mich keinen Zweifel mehr an dieser Theorie, nachdem ich neulich bei - 9 C° die eine Abfahrt ins Neandertal runterfuhr und auf völlig trockener Straße in der Kurve dem Gegenverkehr näher rutschte als mir lieb war. Irgendwie hab ichs grad noch abfangen können ohne mich hinzulegen. Dabei war ich schon deutlich langsamer unterwegs als im Sommer. Gut, dass ich kein Pulsmessgerät dran hatte, das hätte bestimmt getilt nach der Nummer.

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Bild 2 wirklt dramatischer, als es ist, da steht einfach ein Buchregal neben dem Bett. Die meisten Bücher sind aber in der Gästewohnung, und demnächst bringe ich einen ganzen Schwung an den Tegernsee (18 Meter neue Regalfläche, das sollte erst mal wieder eine Weile reichen).

Sagen wir mal so: Angesichts der Risiken ist Geld in angemessener Ausstattung nicht schlecht angelegt. Breitere Reifen haben da einfach ein paar Sicherheitsvorteile (niedriger Druck, höhere Auflagefläche, mehr Reibung).

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es gibt ja nicht umsonst auch für velos veschiedene gummimischungen. Die Crosserreifen fahre ich auch am alltagsrad und bin damit sehr zufrieden, auch wenn sie mindestens 5minuten auf 10km kosten. der Rollwiderstand steigt doch dramatisch gegenüber den 10mm schmaleren semislicks.

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@rollproll:
Ja, schon. Aber wie unterschiedlich der gleiche Reifen bei unterschiedlichen Temperaturen performt, das war mir in der Deutlichkeit bis dahin nicht so klar (auch wenns natürlich einleuchtet).

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ja immerhin ist nix schlimmes passiert. war heute mit slicks auf nem stück vereister straße unterwegs und habe erst auf dem rückweg über eben jedes stück realisiert wie glatt der mist war. so muss sich der reiter gefühlt haben, als er über den zugefrorenen Teich galoppiert ist ;)

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@ mark793
Welche Abfahrt ins Neandertal war das? Ich kenne fünf, drei davon mit Serpentinen und abgefahrenem Asphalt.

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@karolakettenhemd
Die Metzkausener Straße runter in der ersten scharfen Kurve (also nicht an der Eisenbahnbrücke weiter unten). Zwischen Museum und Hochdahl ist aber auch nicht ohne, das stimmt. Die Eidamshauser Straße zum Regionalbahnhof ist eigentlich nur im Herbst problematisch wegen der Blätter und der plattgefahrenen Kastanien.

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@ mark793
Üble Falle.

Abgefahrener Asphalt in Verbindung mit starkem Gefälle, ungenügender Überhöhung, Welle mittendrin, unübersichtlich und meistens auch noch Split. Und null Sturzraum bei sich zuziehender Wechsel-Kurve.

Kein Wunder, daß die Neandertaler ausgestorben sind.

Ein ABS wäre hier auch für Fahrräder sehr hilfreich. In den Seealpen vergleichsweise hat der Asphalt eine ganz andere Qualität.

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ABS, genau
- und ESP beim Antritt bergauf, das wärs. Wobei ich mit dem Terrain ja recht vertraut bin. Für mich als Linksrheiner ist Erkrath nämlich immer die Anlaufstelle, wenn ich paar Höhenmeter erstrampeln will. Aber hauptsächlich kenne ich das alles aus der Sommer-Perspektive, und das war mir nicht soo klar, wie anders sich das Material bei Minusgraden verhält.

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@ mark793

Das Problem der kältegeeigneten Gummimischungen wird viel zu stark unterschätzt, auch die Temperatur der Lauffläche durch Anpassung des Luftdrucks. Da gibt's einige Stellschrauben.

Von der Betriebstemperatur der Bremse ganz zu schweigen.

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Beim Auto war mir das auch immer bewusst,
aber welche Unterschiede das auch beim Rad macht, lerne ich erst jetzt allmählich, wo ich auch versuche, im Winter in Bewegung zu bleiben. Die Bremsklötze und deren jeweiliges Verhalten an der Felge sind ja auch nochmal ein weites Feld. Aber jetzt muss ich erst mal zum Radladen, die bestellten Reifen abholen...

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@"Das Problem der kältegeeigneten Gummimischungen wird viel zu stark unterschätzt" ------ nicht in Sibirien, wo man LKWs dadurch startfähig macht, indem man ein Holzfeuer unter dem Motorraum entfacht oder den Diesel, wenn die Zündung völlig weg ist, mit einer Sprengkapsel im Zylinder anschießt.

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@ che2001
in Sibirien läßt man Dieselmotoren laufen (bei beheiztem Tank und Kraftstoffleitungen, notfalls durch Holzglut), weil sie abgeschaltet bei -40 °C nie mehr anspringen würden, der Treibstoff hat dann die Konsistenz von Kerzenwachs. Das 'ansprengen' (das ich noch nie bewiesen sah, wie zündet man die?) soll wohl nur defekte Glühkerzen ersetzen. Aber nur eine Umdrehung ...

Man nimmt da lieber Benzinmotoren, die sind in der Kälte unproblematischer, auch hier bei uns. Leider sind bei denen in unseren Breiten billige Benzinpumpen erstaunlich anfällig, wenn sie bei unter -10°C aus einem fast leergefahrenen Tank eine semi-froid Kondenswasser-Benzin-Mischung transportieren sollen. Weicheier!

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Aaah, die Sofakissen. Wir bestellen anscheinend bei der gleichen Quelle, aus dem gleichen Stoff sind meine Übergardinen. Hab ich jetzt den guten Geschmack oder Sie? ;-)

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Mit Toile de Jouy liegt man seit über 200 Jahren nie verkehrt (in diesem Fall: Raumausstattung Mödling, Ingolstadt).

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Der Vossberg Versand hatte da lange Zeit mal sowas, aktuell aber anscheinend nicht mehr. Ohgott, jetzt oute ich mich wahrscheinlich als ein Kunde von einem ganz schlimmen Unternehmen, aber für jemanden wie mich, der ungern durch Raumausstattungsläden streift, sehr praktisch.

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In Hamburg bei Les Tissus Colbert. Leider sind die nicht in der Kattunbleiche im Hafen, sondern im Mittelweg in Pöseldorf, dafür gibts aber alles auch in 2,80m Breite.

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Gibt es auch in München.

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Ich beneide Dich um den Luxus des stundenlangen "unkonz. Leerlaufes".

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