: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 14. Februar 2012

Das Ende der Bürger

Ich habe bei der FAZ etwas über die Frage geschrieben, was passiert, wenn die herkömmlichen Stützen wegfallen und nicht mehr nachwachsen. Nur mal an einem eher kleinen Beispiel, das bei uns gerade weithin besprochen wird.



Das übergreifende Problem ist, dass man für dieses Wegbrechen gar nicht erst sterben muss. Früher war es in Privatbanken so, dass es ein Tagesgeschäft gab, das in den Filialen weitgehend autonom geführt wurden. Die Zentrale wollte jeden Monat Ergebnisse sehen, mischte sich aber nicht besonders ein, auch, weil es technisch nicht möglich war. Heute liegt jeder Vorgang in der Zentrale vor, bevor der Filialleiter davon Kenntnis hat. Äusserlich mag es noch die gleiche Filiale sein, aber innerlich sind die Entscheidungen und Strategien nach oben abgewandert. Weil es technisch möglich wurde.



Nun könnte man in diesem und anderen Fällen natürlich denken, dass das Vorteile haben muss, es kann an Personal gespart werden, zentrale Teams haben mehr Spezialisten, die sich besser auskennen als der normale Mensch am Schalter, es kann schneller reagiert werden, und die Leute vor Ort werden entlastet. Deshalb müsste die Verwaltung von Geld besser sein, es müsste bessere Konditionen für die Kunden geben, und mehr Zufriedenheit in den Firmen. Ich denke, wir wissen alle, dass diese Strukturänderungen genau so nicht finktioniert haben. All diese neuen Befehls- und Entscheidungsebenen wollen zuerst und führend bei der Verteilung des Kuchens bedient werden. Und die anderen haben angesichts der allgemein üblichen zentralen Steuerung überall die selben Konditionen. Man kann vielleicht den Anbieter wechseln, aber die Konditionen werden von oben abgeglichen, vergleichen. und dann überall gleich schlecht gehalten.



Und das alles sind Entwicklungen, die sicnh dem üblichen Klassenkampf vollkommen entziehen. Darauf hat weder die Arbeiterklasse noch der Bürgerlichkeit einen Einfluss, und die neuen Entscheider, die das System in den letzten 20 Jahren grundlegend umgepflügt haben, werden dafür auch nicht zur Rechenschaft gezogen. Die staatlich gestützte Aarealbank in Frankfort zahlt 50.000 Euro an den Partymacher Schmidt, damit der den Ministerpräsidenten anschleppt? Ach ja, das passiert halt. Das macht man halt so. da sind irgendwelche Leute, die meinen, genau das tun zu können. Merkt ja keiner. Geld vom Steuerzahler, pah, Stehempfang gehört halt dazu. Das sind die Verwaltungskonzepte, wenn man sie lässt, und sie werden gelassen, weil es zu komplex ist, solche Entwicklungen aufzuzeigen.

Und in 10 Jahren wird man merken, dass man als Zivilgesellschaft gar nicht sterben muss, um auszusterben. Das System braucht die Illusion so einer Gesellschaft, damit der Laden läuft. Aber die Gesellschaft wird nicht mehr laufen, weil alles, was tatsächlich entschieden wird, ihr zugunsten der Verwalter entzogen sein wird. Sie wird eine Funktion sein, ein Teil des Geschäftsmodells, mehr nicht.

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Auf dem Weg zum B

Moody's hat wieder zugeschlagen. Während Obama noch mehr Geld - 800 Milliarden Dollar - verschleudern will, das er nicht hat und nicht bekommen wird, knöpft such die Ratingagentur Europa zu später Stunde vor.

Schön ist dieser Teil der Begründung, der eigentlich eine Frechheit ist:

- Europe's increasingly weak macroeconomic prospects, which threaten the implementation of domestic
austerity programmes and the structural reforms that are needed to promote competitiveness.


Zuerst werden jahrelang "Reformen" erpresst, die gnadenlos auf die normalen Leute durchschlagen, die weniger Geld zur Verfügung haben, weniger kaufen, was in den Nichtexportnationen schlimm ist, wo die Wirtschaft batürlich wackelt, und dann werden sie dafür weiter heruntergestuft. Weil das - oh Wunder - die Sparbemühungen gefährdert.

Da gibt es irgendwie kein Entkommen, ausser vielleicht die Enteignung der Menschen, oder besser gleich die Versklavung zugunsten der Bankster.

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