In der Stadt geht mir nichts über meinen Bullhorn-Lenker an Sir Walter. Alles optimal im Griff, inklusive der Bremsen (wenn man nicht gerade die idiotisch-minimalistische Hipster-Variante fährt), und da die ganze Chose nicht so breit baut, kommt man im Zweifelsfall auch besser zwischen Autos durch als mit dem Flatbar.

Zu dem angeblichen Mangel an Griffpositionen im Vergleich zum klassischen Rennbügel muss ich noch anmerken, dass ich meine wenigen Ritte über 100 km am Stück allesamt mit diesem Rad absolviert habe und mir auf dem Winterrad auch schon auf wesentlich kürzeren Strecken die Hände eingeschlafen sind.

Hat der Lenker entsprechende Wandstärke für die Bohrungen (was bei meinem Exemplar nicht der Fall ist), wären Lenkerendschalthebel auch eine interessante Option gewesen. Zeitfahr-Bremshebel, warum nicht, machen jedenfalls einen schlanken Fuß, respektive eine schlanke Hand. Hier war es halt so, dass ich die alten Weinmann-Bremsen schon vor einiger Zeit gegen neuere von Promax getauscht hatte, die noch zu den alten Abständen passen, den Rest habe ich dann mit einer Kiste 600er-Geraffel (STIs, Kurbel, Tretlager, Kette, Kassette) aus der Ebucht machen lassen.

Was das Fahren im Stadtverkehr angeht, das hatte früher durchaus seinen eigenen Reiz. Aus Spaß an der Freud habe ich eilige Briefsendungen (damals schickte man Texte und Tabellen zum Teil noch auf Diskette in die Redaktion) immer zur Hauptpost am Bahnhof gefahren. Aber heute fahre ich auch lieber die kleinen Nebenwege. Und manchmal, wenn ich ins Bergische will, aber keine Lust habe, durch ganz Düdorf zu eiern, nehme ich inzwischen die S-Bahn nach Erkrath.