EKA.Cafe.Bar

Sie tanzen. Sie tanzen langsam, eng aneinandergeschmiegt, hingebungsvoll, und dazu singt die tiefe Frauenstimme auf französisch, mit dem Dialekt der Kolonien, von der Liebe und vom Schmerz. Sie könnten auch Franzosen sein; er hat das markante Gesicht der Provencalen, sie ist das Idealbild der Garconne. Sie tanzen sehr anmutig, und es ist für dich gut so, denn es ist ein sehr schöner Anblick, wenn das Personal in einem Cafe hingebungsvoll tanzt, und du hast Zeit, zumindest bis das Stück zu Ende ist, die Frauenstimme verklingt, denn solang dauert es, bis dein Darjeeling 2. Ernte ausreichend gezogen hat. Dann ist die Musik aus, sie trennen sich, lächeln sich an, und er bringt deinen Tee, nicht ohne auf die Vorzüge hinzuweisen, und es tut dir fast leid, du hättest gerne noch etwas gewartet und zugeschaut, und vielleicht würdest du auch selbst gern mit ihr tanzen.

Du hast also Zeit, weil du zu früh losgefahren bist, und sie pünktlich, aber nicht überpünktlich ist. Es ist gut so, denn du kannst dir den Platz frei raussuchen, und du nimmst natürlich die braunen Lounge Chairs ganz hinten, wo die EKA.Cafe.Bar besonders intim und entspannt ist. Es ist nicht so, dass die anderen Sitzecken quasi auf dem Präsentierteller liegen; tatsächlich ist der Raum verwinkelt, der Blick wird oft abgelenkt, von der Weltkarte an der Decke, von den lederbespannten Decken, die eine ganz andere Atmosphäre schaffen als die Lederwülste im Greenwich, wohin du ab und zu mit den angeblichen Top Dogs der digitalen Wirtschaft gehst. Es ist also kein Cafe zum Gesehen werden, aber ganz hinten, wo man in den tiefen Polstern versinkt, bleibt man unter sich. Die Musik ist hier eher leise, die Akustik ist gedämpft, und niemand ist gezwungen, dem anderen ins Ohr zu brüllen - wenn man sich hier körperlich nahe kommt, dann nur in voller Absicht.



Sie ist also noch nicht da, hastet durch den kalten Abend über die zerborstenen Gehwegplatten, und du solltest den Rest bei Restaur.antville lesen.

Freitag, 25. Februar 2005, 12:15, von donalphons | |comment

 
Das Land, aus dem die Xocolatl kommt
heißt Mexico, das Restaurant könnte aber auch in Barcelona sein (Barcelona Catalunya, nicht Barcelona Mexico). Die Gedanken und Gefühle des Restaurantbesuchers aber wandern in ein Land, das eher Shangri La heißen dürfte und nicht geographisch zu verorten ist.

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Allerdings ist vor allem Portugal mit einem Kakoa-Bohnen-Monopol reich geworden, besonders vorletztes Jahrhundert. Und das sieht man bis heute, wenn man in Lissabon ist. All der Art-Nouveau-Prunk basiert auf der kleinen braunen Frucht - und wohl auch dieses Cafe.

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....schön....

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wirklich, sehr angenehm dort. Es gäbe das Bild übrigens auch noch mit Schokolade, aber dann hätte ich über den zeitpunkt schreiben müssen, zu dem ich nicht mehr allein war, und das wäre indiskret gewesen.

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