Nach der Vorhölle

Wem das - wie offenbar vielen Lesern - zu harmonisch ist, der mag sich vielleicht hieran erfreuen: Verwaltungsbau eines Chemiekombinat in Wittenberg, oder was davon übrig ist.



Die ganze Serie gibt es morgen, oder so. Es wird noch besser. Noch höllischer. Da wohnen übrigens auch Leute daneben - nur arbeiten tun sie nicht. Weil Arbeit ist hier nicht. Aber immerhin kann man gegen den Frust Scheiben einschmeissen. Sehr viele Scheiben. Wenn ich wählen müsste, zwischen der Vorhölle meiner Herkunft und dem hier, zwischen dem, was in der privilegierten Provinz ist und was sich im Osten als gesamtdeutsche Zukunft abzeichnet, dann fällt mir die Entscheidung leicht.

Und bitte keine Illusionen - das ist nur ein Ruinengebäude von vielleicht 30 auf der Strecke von der A9 nach Wittenberg, die so aussehen - und von diesen 17 Kilometern muss man noch 7 Kilometer Biosphärenreservat wegrechnen. Bleiben 10 Kilometer für 30 Ruinen übrig.

Dienstag, 5. April 2005, 17:00, von donalphons | |comment

 
Die Laterne in der Vorhölle ist tatsächlich eine Spur eleganter.

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Gerade die Betonsockel sind nicht wirklich ansprechend.

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In der richtigen Hölle sind die Laternen durch Scheiterhaufen ersetzt?

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Übrigens, hier:

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ja das ist alles schon ganz gut, aber meine Lieben, die echten Verfallprofis sitzen im Westen - ich sag einfach mal:
Otzenrath, da koennen die ganzen Jammerlappen im Osten noch was lernen - einfach mal im laufenden Betrieb eine ganze Stadt abreissen - DAS hat Groesse ....

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Danach entsteht da hübsche Kulturlandschaft - Spass beiseite, oben an der Kante von Garzweiler II zu stehen, das ist schon mächtig. Allerdings habe ich Ausgrabungen am Rhein-Main-Donaukanal mitgemacht, da haben wir ganze Siedlungen und Gräberfelder praktisch im Akkord vor den Baggerschaufeln weggekratzt...

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Mir ging es ja mehr um die geistige Haltung, und da ist es schon ein Unterschied ob man jetzt als Bewohner einer jungsteinzeitlichen Siedlung diese soweit verkommen laesst das Studenten im ausgehenden 20. Jahrhundert da noch ein wenig lernen koennen oder ob man als RWE Power sich froehlich durch Wald, Flur, Vorgarten, Wohnzimmer und Kinderspielplatz knuspert, immer auf der Suche nach einem leckeren Happen Braunkohle.

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Nun, das untere Altmühltal sah vor 30 Jahren erheblich anders aus als die fette Wasserstrasse zwischen Hügeln, die es jetzt ist. Da kann so ein Ort wie Schellneck auch schon mal verschwinden. Da steckt die gleiche Mentaltität drin.

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Oh - das ist interessant, unglaublich was ich in diesem Blog schon alles ueber unser schoenes Heimatland gelernt habe.

Rekapitulieren wir kurz:
a) Die NPD - nicht die ganz, ganz, ganz andere DVU sitzt in Sachsen im Landtag.
b) Was dem Westfalen das Braunkohleloch ist dem Bayern die Wasserstrasse.

Und so schliessen sich L... aeh, aeh Lernkreise

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In der Tat, in meiner Kindheit kannte ich das Altmühltal als naturbelassene Flussaue, die so schön war, dass sie eigentlich natioalparkverdächtig war.

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Das Altmühltal in seinem hinteren Teil, etwa ab Eichstätt, ist immer noch atemberaubend. Fast schon kitschig, die Weiler mit ihren sanierten Jurahäusern, die Burgruinen, der Fluss und die Enten... seufz.

Ich muss gleich mal berlin bashen, dann fange ich mich wieder.

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Seht Ihr, und das ist der Unterschied - die Gegend um die Braunkohletagebaue, sei es Garzweiler I+II, sei es Hambach ist vorher wie hinterher so droege und nichtssagend wie das Altmuehltal nach - sagen wir mal "Totalextraktion" der es umgebenden Berge.

Schon mehr als deprimierend, die veroedeten Brachen, die Zuckerruebenfelder, die geduckten Weiler mit Ihren abgehalfterten Tankstellen und Frittenbuden. Die kleinen ehemaligen Bergmannsweiler mit ihren angestaubten, lustlos verklinkerten Sozialhuetten ....

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Im Altmühltal stehen noch Häuser aus der Jurazeit? Wohnen da Allosaurier drin?

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Oder sind das die wenigen Häuser, deren Erhalt beim Bau des Kanals gerichtlich durchgesetzt werden konnte?

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Präzise: Häuser aus Stein, der sich in der Jurazeit gebildet hat. Wobei, manche bauersfrau dieser Gegend hat durchais abschreckende Qualitäten. Wobei gerade Altmühltaler eigentlich ein sehr freundlicher Menschenschlag sind.

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