Internetblähungen

Es gibt Tage, da weiss man nicht, wo es einen mehr anekelt: Bei den Abschiebungsstimmungsmachern von Spiegel Online oder bei den ungeschminkten Neonazinetzwerken bei Myblog.de.

Freitag, 31. März 2006, 10:38, von donalphons | |comment

 
Trendberuf Mauerbauer ?
Warum die eigentlich noch nicht auf die naheliegende und im Osten erprobte Lösung gekommen sind einfach eine Mauer drum zu bauen kann ich nicht begreifen.

Schafft auch Arbeitsplätze, im Wahlkampf ein immer gern genommenes Argument.

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Reallifekotzen
Im Zweifelsfalle sind die echten Abschieber immer am Schlimmsten http://che2001.blogger.de/stories/418440/#comments,

und die deutsche Tradition von rassistischer Gewalt und Deportation hat nie aufgehört, ist noch immer gängige Behördenpraxis
http://che2001.blogger.de/stories/417680/comment.

Angesichts solcher Zustände -ich erinnere mich noch an eine Bremer Polizeiwache, wo der elektrische Viehstock zum Werkzeug zur Behandlung von Asylbewerbern gehörte - kann man natürlich politische Wolkenkuckucksheime errichten, die das Ganze bequem wegkleistern und lieber merkbefreit westliche Werte hochhalten

http://che2001.blogger.de/stories/417471/#comments

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Trendsportflüchtlingeklatschenschauen
Ich weiß noch, wie 1996 im Abschiebeknast Elwe in Kassel algerische Abschiebehäftlinge meuterten und nach "Befriedung" vom Knastpersonal ausgepeitscht bzw. durch eine Schlagstockgasse geschickt wurden. Während der Niederschlagung des Aufstands machten sich vor dem Knast Kasseler Prolls es sich mit Klapptischen und Bierkästen gemütlich und feuerten die Büttel an.

So ist Deutschland!

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Und der SPON mischt mit, weil das Berliner Büro bekanntermassen den Wowi und die PDS schon gleich gar nicht leiden kann, und weil die grosse Karikaturenwoche mit all den Brutalobildern von 0,00001% der Muslime die besten Quoten seit Unzeiten verschafft hat. Bild für Abiturienten. Zum Kotzen.

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Es kommt was nach
Nach Ostern kommt über Berliner Schulen was bei Frontal, wurde bereits aufgezeichnet.

Dort geht es zwar mehr um durch Verwaltungsanweisungen des Senates beförderte Verwahrlosung der Schulen an sich, aber das wird noch ein ganz gustiges Thema im Wahlkrampf.

Wobei es sich immer deutlicher zeigt - und dort noch einmal in aller Ekelhaftigkeit zeigen wird - das Bildung im allgemeinen und im besonderen für RosaRotSchwarzGelbGrün nur ein Hütchentrick für den blöden Wahlpöbel und seine weiter an den Weihnachtsmann glauben wollenden Transmissionsriemen in den Medien ist.

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Ich bin in den 70 er Jahren in eine Schulklasse mit 38 Kindern gegangen, wo die letzten Reihen auf dem Boden sitzen mussten, weil es nicht genug Stühle gab, abgesehen davon, dass einem den die lieben Mitschüler öfter mal untern Arsch wegzogen und aus dem Fenster warfen, bevorzugt aus höherem Stockwerk. Bei Schulhofprügeleien wurden auch mal Arme ausgekugelt, mir wurde im Unterricht eine Schusterahle in den Oberarm gerannt. Die Öffentlichkeit endete am Elternsprechtag, kein Medium fand so etwas interessant. Heute tun die Medien so, als sei das alles
1) dramatisch neu und nie dagewesen
2) ursächlich durch Migranten bedingt
3) Schuld der Politik einer bestimmten, bei Bedarf wechselnden Partei.

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Korrektur
Statt "zeigen wird - das Bildung",
setze "zeigen wird, - daß Bildung", allein schon aus dem Grund, weil es nicht das, sondern die Bildung heißt. Es gibt dann noch weitere Gründe, die l. sich erarbeiten darf.

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thx .-)

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wobei es im milieu der rot-grün-arrivierten schon längst nicht mehr die frage ist, öffentliche oder private schule für meine kinder, sondern welche private schule für meine kinder.

nachschrift 31.03.06, 11:04
in berlin scheint das so zu sein. woher ich das weiss? ursula märz, die schulangst der eltern, in kursbuch 156 juni 2004

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@ auch-einer

Da gibt es eine Fautsregel: nur Schulen mit möglichst geringem Ausländeranteil. Und wenn schon Ausländer, dann Diplomatenkinder. Wegen der Netzwerke, für später. Das ist das Leben auf der rosarotgrünen Überholspur.

Zur Erinnerung: in Moskau gab es in der Innenstadt früher eine eigene Fahrspur nur für die Vlasti - reserviert für die Fahrzeuge mit dem "MOC" im Nummernschild. Es gibt doch noch erhaltenswerte sozialistische Errungenschaften. Im Ernst.

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Es wäre da noch um die Eigenheiten des Konsekutivsatzes gegangen. Daß das nicht jedermanns Sache ist, verstehe ich: Man schleimt sich halt so aus.

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Gab es auf manchen Moskauer Straßen nicht sogar eine Fahrspur ausschließlich für Gorbi?


btw., ich sehe mal wieder, wie atypisch Göttingen ist. Da ist es bei grün-alternativen Eltern chic, ihre Kinder auf die IGS zu schicken, Regelschule galt als igittebäh. Die -inzwischen geschlossenen - Asylbewerberwohnheime wurden mitten ins Villenviertel gestellt, und es wurde in Professorenhaushalten in, am Sonntag zu Flüchtlings zu gehen, um die abgelegten Spielzeuge der KInder und Mutters frischen Kuchen zu verteilen. Die Wohnlage hatte noch einen anderen Vorteil: Jeder rassistische Pöbler wurde mit der ganzen gedrechselten Sprachkunst, zu der Geschichts-Politikwissenschafts- und Theologieprofessoren fähig sind, auf den Lesebriefseiten des Tageblatts zusammengefaltet.

Andererseits gab es aber auch putzige Szenen, etwa folgende: Da warteten Frauen aus de´r islamischen Welt auf einen Deutsch-für-Ausländerinnen-Kurs. Die meisten waren rattenscharf gekleidete moderne prowestliche (was auch kommunistisch heißen kann, also prowestlich im Sinne europäisch geprägtes Zivilisationsmodell) Iranerinnen und Araberinnen, dazwischen zwei Frauen im geschlossenen schwarzen Ganzkörpertschador. Auf diese gingen mehrere der chicken Frauen wutentbrannt los, zogen sie an den Armen auseinander und prügelten auf sie ein. Da kam die Dozentin, ging energisch dazwischen und erzählte ganz multikulturbewegt etwas von Verständnis und traditionelle Muslimas akzeptieren. Die Nichttraditionellen antworteten nur" "Hisbollah! Die Frauen sind Hisbollaha! Die sind der Grund dafür, dass wir unser Land verlassen mussten!" Na, da war mit Seid-nett-zueinander und Müslifrieden nichts zu holen.

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Und in Düsseldorf...
Da liegt im todschicken (Betonung auf "tod") Medienhafen ein ehemaliges Hotelschiff namens "Siesta". Es hat vier Decks und Platz für ca. 400 Menschen. Seit 1995 dient es als Zwischenlager für Asylbewerber. In der Hochzeit der Asylantenhysterie gab es ab und an ein paar feindliche Medienberichte, aber nix Dolles. Seit circa vier, fünf Jahren stört es niemanden mehr. Die Bewohner verweilen meist nur fünf bis acht Tage, dann werden sie aufs Bundesland verteilt (wo sie dann möglicherweise in Abschiebeknäste verklappt werden).
Nun hat die Stadt Düsseldorf die "Siesta" in einer klandestinen Aktion für 300.000 Euro gekauft. Bisher waren 50.000 Euro Miete pro Monat an den Besitzer zu zahlen - die überwies allerdings die Landesregierung.

Jetzt fragt man sich, warum hat die Stadt (ja, es ist der Ort, wo ein despotischer OB schonmal Lesungen harmloser Krimiautoren verbieten lässt...) das Schiff gekauft? Die Antwort: Um diesen Schandfleck aus dem Medienhafen zu kriegen. Das schwimmende Asyl zu verlegen, wird durch den Kauf und die damit verbundene Verfügungsgewalt erst möglich.

In Kürze wird die "Siesta" umgebettet. Und zwar an den äußersten, südlichen Zipfel des linksrheinischen Stadtgebiets, quasi halb in Neuss. Da sieht man das dann nicht so. Der Düsseldorfer OB (der auch schon mal ein Protestlager der Roma von der Stadtreinigung hat räumen lassen...) hat aber etwas übersehen: Die "Siesta" wird unterhalb des Stadtteils Heerdt liegen, genauer: Alt-Heerdt. Dort leben eher wohlhabende Menschen in schönen alten Häusern. Und die sind mit dem Asylantenschiff vor der Haustür ganz und gar nicht einverstanden.

Nein, nicht wegen der Belästigung! Sondern weil sie zu Recht sagen, dass man die Zwangsbewohner des Schiffs so von jedem Kontakt mit der Stadt ausschließt - die nächste ÖPNV-Haltestelle ist gut zwanzig Minuten Fußmarsch entfernt, der nächste Supermarkt ebenfalls. Die Mitglieder des Bürgervereins haben Proteste angekündigt.

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Hier bei uns auf dem Land hören sich diese Probleme an, wie aus einer anderen Welt - die man aus dem Fernseher kennt. In die Grundschulklasse meines Sohnes geht ein ausländisches Kind. Sonst eine relativ homogene kleinbürgerliche soziale Struktur ohne Auffälligkeiten. Ein Paradies für Lehrer. Trotzden versuchen die Lehrer verhaltensauffällige, sprachauffällige und andere Problemkinder zu identifizieren. Das Ministerium sagt, dass dies 20% sind, also müssen die hier bei uns auch zu finden sein..., man will ja auf der Lehrer-Fortbildung nicht abseits stehen, wenn die Kollegen aus den Problemregionen ihr Leid klagen.

Ich muss Che Recht geben: Vieles sind selbstdefinierte von den Medien erzeugte Probleme. Statt die Kraft und das Geld da einzusetzen, wo es nötig ist, wird Hysterie betrieben und damit sowohl den Kindern und Jugendlichen als auch der Institution Schule jegliches Selbstbewusstsein und Mut zu Veränderungen und zur Vorbereitung auf das Leben genommen. Die einzige Message, die rüberkommt ist: Euch braucht keiner, ihr wollt sowieso nicht, ihr seid eh zu dumm (PISA lässt grüssen).

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Opferverhöhnung bzw. die Unsitte, diejenigen zum Problem zu erklären, die ein Problem haben...! Das mag das einigende Band sein zwischen PI und der befreundeten Kotzbrockenschar und wiederum Spiegel auf seinem absonderlichen, kulturalistischen Trip, - dort gerne gewürzt von Broder, seinen redaktionsinternen Anbetern bzw. einer SpOn-typischen Dosis "Kampf der Kulturen"-Rassismus.

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Auch das ist Adorno zu Folge eines der Elemente des Antisemitismus, nicht mehr und nicht weniger.

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Antisemitismus als Voraussetzung zu Ressentiment? Hat das Adorno wirklich gesagt?

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80/81 besuchte ich eine Integrierte Gesamtschule, das 5. und 6. Schuljahr nannte sich da noch "Förderstufe". Welch Ironie, wenn man bedenkt, wie da schon soziale Weichen für die Zukunft gestellt wurden indem man schwächere Schüler in Klassen sammelte und die Anforderungen an deren Leistungen anpasste..."C-Kurs" hiess das glaub ich politisch korrekt.
Erpressungen durch Schüler waren da ganz normal, Pech gehabt eben. Kein Lehrer fuhr da mit dem Auto hin, und einmal im Monat gabs frei wegen einer Bombendrohung.

Rund um meine Heimatstadt existieren 4 recht große amerikanische Kasernen mitsamt Housing-Areas. Die Amerikaner sind fast alle weg, bewohnt wird ein großer Teil jetzt durch Asylbewerber. Wie praktisch, dass da alles eingezäunt ist. So kriegt kaum jemand mit, was dort passiert.

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Adorno definiert Antisemitismus ja so, dass der Jude austauschbar ist und ebenso Vagabund Migrant oder sonstwas sein könnte. In diesem Zusammenhang ist Antisemitismus eine komplexe Vorurteilsstruktur und eigentlich eine Pathologie, sozusagen dass soziologische Äquivalent von Paranoia als individueller Geisteskrankheit. Das Erklären von Leuten, die als Randgruppen Verfolgung ausgesetzt sind zu Verfolgern oder Ausbeuter der Mehrheit, im Weiteren Sinne das Erklären von Tätern zu Opfern, ist hierbei eines der zentralen Elemente des Antisemitismus.

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Einer er wenigen Punkte, wo sich bei mir schnell größere Vorbehalte entwickeln, ist dort erreicht, wo Deutsche (da bin ich selber einer) über Antisemitismus theoretisieren. Der Versuch, den Begriff zu generalisieren, was noch nett gemeint sein mag, oder den Begriff im Verursacherbereich völkisch bzw. bevorzugt auf ein Volk anzuwenden, erzeugt bei mir gewisse Würgereflexe, auch deshalb, weil da entweder eine Instrumentalisierung stattfindet (z.B. der Versuch zur Dramatisierung und moralischen Aufwertung der eigenen Postion), die ich hier ganz besonders wenig schätze, oder eine Simplifizierung, die Wesentliches fortlässt.

Ich sehe gerade, dass es mir enorm schwer fällt, darüber zu schreiben. Vielleicht ist dieses Schwerfallen etwas Gutes. Nunja, vermutlich würden mir meine eigenen Worte, sofern ich nicht wüsste, dass sie von mir sind, mir nicht in den Kram passen. Vielleicht es das Überempfindlichkeit.

Trotzdem: Ich halte es für keine gute Idee, bei jeder Erscheinung von Ressentiment von Antisemitismus zu sprechen oder das Ressentiment unmittelbar darauf zurück zu führen. Mir missfällt die implizite Hysterie, die dieser Denkfigur zu eigen ist, und zwar ernorm. Mir missfällt Hysterie generell. Wer z.B. Texte von Adorno zur Popmusik gelesen hat, dem sollte eigentlich klar sein, dass der gute Mann jede Menge gut gemeinten, völligen Unfug geschrieben hat.

Was jetzt SpOn bzw. die präfaschistischen myblog-Blogger angeht: Unter allen Formen von Hysterie ist die Form der chauvinistischen Hysterie, die eindeutig widerwärtigste Form. Ich halte Formen von chauvinistischer Hysterie für etwas sehr Finsteres.

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Daß das, was Adorno notierte, stimmt, sieht man daran, daß die Glatzen auch gerne mal einen Querschnittsgelähmten aus dem Rollstuhl kippen, oder, wie neulich geschehen, einen westdeutschen Touristen auf die Intensivstation schicken. Begründung vor der Polizei: Haare zu lang. -

Adorno hat "gut gemeinten Unfug" geschrieben? Das hätte man gerne etwas detaillierter.

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Vorbehalte, wenn Deutsche über Antisemitismus räsonnieren. Hmm, einerseits ist das historisch bedingt natürlich wirklich eine knifflige Angelegenheit, andererseits definiere ich mich nicht über meine Staatsbürgerschaft und habe mit einem französischen Freak mehr gemein als einem deutschen Spießer. Ich schrieb auch, hierin sehr textimmanent der Diktion der Dialektik der Aufklärung folgend, von Elementen des Antisemitismus. Antisemitismus wird erst daraus, wenn alle Elemente beisammen sind. Und der Erkenntnisgehalt dieses Klassikers ist mir wichtiger als Zurückhaltung aus einer politicall correctness heraus.

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Nun gut
Also dieser Artikel auf SPON verdient verleicht etwas genauere Betrachtung.

Die Journalistin Güner Yasemin Balci wurde 1975 in Berlin geboren und wuchs in Neukölln auf, wo sie bis heute lebt. Sie hat Literatur- und Erziehungswissenschaften studiert und arbeitet unter anderem für das ZDF. In Neukölln engagiert sie sich für das Mädchenprojekt Madonna, das gegen Gewalt gegen Frauen in Migrantenfamilien ankämpft.

Abschieben ist natürlich nicht die Lösung und überhaupt eine platte Wahlkampf-Lüge weil seit wann können deutsche Staatsbürger abgeschoben werden? Aber statt nur die Asyl-Praxis zu bekämpfen oder Paralleln zu den 70er zu ziehen (gab es alles schon) verdient jedes Opfer unsere Solidariät und Hilfe (anstatt Tränen für die Täter zu vergiesen). Wenn dabei die schuldigen Halbswüchsigen eben auch mal die Stärke des Staates spüren müssen sehe ich dabei keine Nazi-Methodik. Ein Rechtsstaat hat nun mal Regeln und die gelten für jeden - Punkt.

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Die Frau riecht ja förmlich nach einer Tante Tom.

Neinnein.

Berlin wird das Problem lösen indem sie die Hauptschule abschaffen. Puff - weg isses.

Wie wenn man das "Problem" in einen tiefen Teich wirft - entweder es löst sich dann von selber auf oder es verschwindet für immer im Abgrund.

Schade um die Kids. Auffällig das keiner von denen redet, gelle ?

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Ad vocem Dr. Dean
Durch vornehmes Schweigen auf meine Anfrage bringt er nicht etwa eine argumentative Mangelerscheinung zum Ausdruck; es ist keinesfalls so, daß er sich zu weit aus dem Fenster hängte und eine Nachfrage nicht auf der Rechnung hatte. Dr. Dean, der auf Ches Blog selbstlobend bereits dem Gelehrten und Ökonom Karl Heinrich Marx mitsamt seinen "Nachfolgern" (wer wäre das?) als "überlegen" sich erklärte, ist nicht nur diesem Personenkreis, sondern allen überlegen. Da "alle" umfangslogisch auch "Adorno" beinhaltet, ist Dr. Dean auch Adorno überlegen.

Ad vocem Musik
Als Angehöriger des Unterlegenenkreises darf ich den Kern der Kritik der leider populären Musik erläutern:
Sie ist tonal, und damit fällt sie hinter den durch die Zweite Wiener Schule markierten Stand der musikalischen Entwicklung zurück. Doch der Rückschritt geht noch weiter, da man nicht einmal Scarlatti und Bach erreicht. Mehr noch: Etwas derart musikalisch Brunzverblödetes, beruhend auf Monotonie und Lautstärke, wie die "Pop-Musik" hatte es bis dahin noch nie gegeben.
Kompositionstechnisch besteht das Problem darin, daß die tonale Musik stets rettungslos in die Kadenz zurückläuft. Beethoven hatte das erkannt. Sein Genie besteht darin, innerhalb der Tonalität deren Grenzen maximal in Richtung des Atonalen zu verschieben; daher die Skandale zu seinen Lebzeiten: Krasse Nummern wie die 7. Sinfonie, die Klaviersonate Opus 111 oder das Streichquartett "Große Fuge" waren nicht publikumskompartibel.

Der Skandal wiederholte sich mit Arnold Schönberg. Er hatte entwickelt, wie der Rücksturz in die Kadenz verhindert wird: indem kein Tonabstand sich wiederholt. Das ist die "serielle Komposition", die für dumme Ohren so komisch klingt.
"Pop" wird immer das sein, was die auditiven Troglodyten fasziniert.

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Dass die Popmusik sich an der Musik/Klängen von Urvölkern orientiert, hat die Pop-Wissenschaft zu genüge gezeigt.

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Au weia,

das klingt, als ob Blinde von Farben reden.

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Daß die Deutschen zum Urvolk regredierten, hat die Faschismus-Forschung zur genüge gezeigt.

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Über drei Dinge spreche ich am liebsten: Whisky, Weiber und Musik.
Es ist nun so, daß ich in der zentralen musikalischen Frage mich detailliert eingelassen habe. Damit habe ich, wie wir sehen, quasireligiöse Empfindungen von strappato und oberlehrer verletzt. Ich wußte das nicht im vorhinein, doch im nachhinein sehe ich, wie gut es gelang.

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Ach noergler! Mal davon abgesehen, dass wir unsere ökonomische Diskussion bei Che fortsetzen sollten, und ich im Übrigen präziser zitiert werden möchte - die Auffassung, dass "atonale Musik" der übrigen Musik überlegen sei, ist, ähem: spießig, begrifflich falsch wie lebensfremd. Geht es bei Musik um Überlegenheit?

Mag man zur Bewunderung von 12-Ton-Kaskaden (diese, aber auch bestimmte Formen von Jazz schätzte Adorno) ein gehöriges Maß an kultureller Verfeinerung (inkl. belastbarer Geduld) benötigen, was rühmenswert ist, so betrifft dies ja nicht unbedingt den Gegenstand an sich.

Deine Hörgewohnheiten mögen dir, noergler, fremd bzw. minderwertig erscheinen lassen, was du als Musik wenig schätzt - und umgekehrt. Darum bist du dann in deinem Musikgeschmack, und sei er noch so verfeinert, in erheblichen Maß Produkt des Zufalls, und nicht etwa die Repräsentation eines rationalen Prinzips.

Ach ja, und was Adornos Musiktheorie aus dem weiten Reich der Beliebigkeit angeht: Er meinte mal, die Suche nach dem Wahrheitsgehalt von Musik sei das oberste Ziel des Musikhörens.

*lol*

Man könnte, wenn man mag, die Musiktheorie von Adorno für den Ausdruck bildungsbürgerlichen Ressentiments halten.

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Tja, Hauptsache,
man ist nicht publikumskompartibel ...

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Erst mal halten wir fest, daß meine Argumente nicht widerlegt sind. Ich hatte mich sehr detailliert-fachlich geäußert, und dagegen kommt nichts. Von Musik hast Du die Nullpeilung; jeder blamiert sich so gut er kann.
Adornos Musiktheorie sei 'beliebig'. Dafür müßten dann, Großkotz, seine Musikalischen Schriften, das Beethoven-Buch und seine Kompositionen von Dir widerlegt werden. Dann mach mal hin, und: munter voran!

Wie bei jedem Handwerk und jeder Kunst geht es selbstverständlich um Qualität und Überlegenheit.

Es geht aber nicht um "Hörgewohnheiten" und "Geschmack". Die serielle Komposition Schönbergs ist das rationale Prinzip. Das hatte ich doch gerade erklärt. Warum Pop-Spacken das dennoch nicht begreifen können, hatte Adorno analysiert. Eben drum pissen sie ihn an.
Weißt Du, Doc, es ist so: Das "bildungsbürgerliche Ressentiment", das im Unterschied zu Dir in der Sache zuhause ist, hatten wir schon zu DDR-Zeiten. Die SED-Hetze gegen die Frankfurter Schule bediente sich exakt Deiner Terminologie.

Was ich aber ernstlich verüble, ist die Denunziation des falschen Zitierens.

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... also die Musiker die ich kenne wuerden bei eurer Diskussion erstmal zur Bar gehen und ein paar Liter Wein und sonstige Spirituosen ordern .... anschliessend wuerde dann auf die auf die Ergebnisse eurer Diskussion uriniert.

es ist 2006 und ich muss dieses Schoenberg/Adorno Gequatsche lesen ... btw. was ist denn fuer euch Pop? ... Scooter? di Allbacco? Rogers/Hart? was denn bitte?

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Danke, Franz.

@noergler: Was für Argumente? Ich sehe nur einen Haufen unverstandenes Zeug, über das die Musikgeschichte bereits gnadenlos hinweggegangen ist.
Beispiel: Kompositionstechnisch besteht das Problem darin, daß die tonale Musik stets rettungslos in die Kadenz zurückläuft.

Das ist, mit Verlaub, Quatsch. "Tonale Musik" bedeutet die Anwesenheit eines tonalen Zentrums, nicht mehr. Tonale Zentren kriege ich ohne jegliche Kadenz. Ein Stück wie "Piano Phase" ist z.B. eindeutig tonal; Kadenzen findet man dort wohl kaum. Weitere Beispiele: modaler Jazz oder auch (aufschrei!) weite Bereiche des Techno.

Adorno widerlegen? Seine Ansichten zu Jazz sind - freundlich betrachtet - einfach nur uninformiert.

"Qualität und Überlegenheit" - was'n Bullshit. "Qualität" lasse ich ja vielleicht noch durchgehen - nämlich im Rahmen eng gesetzter Genregrenzen. "Überlegenheit" ist einfach nur dämlich. Da könnte ich dann nämlich mit der "Überlegenheit" der Popmusik argumentieren, weil diese ganz offenbar in der Lage ist, wesentlich mehr Menschen zu erreichen als die sogenannte "E-Musik" (heißt das bei Adorno nicht "obere Musik"?).

Na ja, was soll's - da ich irgendwo unterm zitterwolf kommentiert habe, wird Don das ja eh' wieder löschen.

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M. E. sollte Musik, ebenso jede andere kreative Form, keinesfalls der Überlegenheit wegen geschaffen werden. Qualität ja, auf jeden Fall, sie hält das notwendige Niveau aufrecht. Aber ansonsten sehe ich Überlegenheit hier fehl am Platz. Geht es nicht eher um Schönheit? Und die liegt im Auge des Betrachters. So haben also alle Formen von Musikalität ihren Platz. Wem Volksmusik nicht gefällt, der muss sie nicht hören, gleiches gilt für Jazz, Blackmetal und was Euch sonst noch so einfällt. Für überlegen halte ich - wenn überhaupt - nur die Musik an sich, nicht aber einzelne Stilrichtungen und Techniken.

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Ligeti rockt wirklich!
Ich habe diese pure-music-Debatte, wie sie in konkret noch bis 2002 geführt wurde, ja vefolgt und finde das theoretisch auch richtig, zumal ich als Dekonstruktivist der Auffassung, dass Bewusstsein und falsches Bewusstsein u.a. durch Hörgewohnheiten gebildet. wird. In der Praxis höre ich das, worauf ich Bock habe und was zum Weintrinken oder bloggen eine gute Kulisse gibt oder auch zum Frauen verführen. Das ist ganz unterschiedliche Musik, und ich habe auch Strawinski, public enemy und saxon auf einer Kassette. Solange es nicht gerade deutscher Schlager oder Volkstümliches ist, richtet sich meine Wahl danach, was mir gefällt. Ist das jetzt affirmativ und daher reaktionär?

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Es gibt auch Webseiten, da ekelt es (mich) gar nicht. Ein gutes Beispiel, das auf meiner täglichen Surf-Liste steht, sind die Perlentaucher (http://www.yadayada.de/3-perlentaucher.de.html). Erstklassige Inhalte - täglich.

Spiegel Online spare ich mir schon mindestens genau so lang wie die Print-Ausgabe. Die wenigen guten Beiträge können den restlichen Mist nicht aufwiegen. Das war mal anders. Jedenfalls habe ich es anders in Erinnerung. Vielleicht sind auch einfach meine Ansprüche gestiegen.

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So richtig neu scheint alles für den Herrn Schulsenator Böger nicht zu sein - ein Mann mit Visionen. Der "Bildungspakt" ist mein persönlicher Favorit, der "Pakt" mit allen und für alles an sich hat ja in D eine lange Historie.

http:// www.berlinonline.de/dossier/schulpolitik/2001/index.html

Sorry vorab, wenn ich damit ekle.

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SpeiGel Online hat völlig recht!
Diese Zustände sind doch unerträglich. Der Pflüger hat es - vielleicht mit Hilfe vom SpeiGel - richtig erkannt: Die Ausländerkinder sind schuld an der Situation. Sie wollen nicht lernen, sondern nur ihren angeborenen Gewaltexzessen fröhnen. Hat man je von solchen Gewalttaten bei Schulen gehört, in denen 80% deutsche Schüler waren? Nein!
Pflüger wäre der richtige Regierende für diese sodomistisch-gonorrhoe Stadt, um endlich mal aufzuräumen. Schon die PISA-Studie hat gezeigt: Unsere deutschen Kinder sind weltspitze - nur durch die dummen Ausländerkinder wurden vier so tief runtergezogen in der Ligatabelle! Die könne ja mit ihrem Berliner Dialekt noch nicht mal richtig deutsch.
Also, ick hätte ja vollstet Verständnis, wenn der Pflüger demnächst dazu uffruft, nicht mehr bei Ausländern einzukaufen - wer will schon von 'ner Schleiereule bedient werden? Die können einem ja noch nicht mal sagen, ob die Schweinenackensteaks im Angebot sind.
Vor 70 Jahren waren schließlich och die Juden an allem schuld. Steht schon in der Bibel, dass immer jemand die Schuld hat ...

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höhö,
da sind mir auf der Frankfurter Allee doch mal zwei haeuserpissende Glatzen entgegengekommen und boten mir in versaeuertem Berliner Dialekt sehr direkt koerperliche Unannehmlichkeiten an.
Meinem kurz entschlossenen Hinweis darauf, dass sie doch erstmal vernuenftig deutsch lernen sollten sind sie dann unverrichteter Dinge grummelnd weitergezogen.
ja irgendwas muss an der kruden These dran sein.

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Gaaaaanz wichtig: Glatzen immer darauf hinweisen sich bitte nicht mehr als Skinheads zu bezeichnen sondern nur noch als Hautkoepfe, wat mutt dat mutt.

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Da hatten schon vor 20 Jahren Nazis versucht, Skins dazu zu bewegen, statt Oi Möh zu schreien, weil Oi englisch sei und der "Inselaffe" (Faschosprache für Briten) ein deutsches ö nicht aussprechen könne. Dafür waren die Skins aber entweder nicht braun genug, oder selbst dafür zu doof.
Ah, muss kurz mal Wölfe jagen.

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Eins nach dem anderen...
Interessant ist vor allem, dass bei myblog.de praktisch fast jedne Tag ein neues Blog dieses neuen Nazi-Lagers an den Start geht. Es scheint sich in den entsprechenden Kreisen wohl rumgesprochen zu haben, dass Nico Wilfer / myblog.de Gesocks duldet. Wie wäre es da einmal mit einem investigativem Interview mit Wilfer, DonAlphonso?

MfG

Daniel

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"Sezession"
Nachdem ich den Blog der PI-ssnelken wochenlang nicht gelesen habe, fällt mir heute auf, dass die inzwischen in ihren Artikeln u.a. auf das rechtsextremistische Blatt "Sezession" verweisen. Für die befreundete "Liberale", Marburger Puppenkaspers und andere wird das vermutlich immer noch kein Warnzeichen sein.

@Daniel
Ich schätze Nico Wilfers nicht so ein, dass er sich damit bewusst eine Art Marktlücke erschließt. Zu beachten ist auch, dass der rechtsgerichtete Blogverbund (wie übrigens zu Teilen bereits geschehen) relativ problemlos zu ausländischen Bloghostern umziehen kann. Ich halte zwar von Nicos Politik wenig, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass er mit diesen Leuten sympathisiert.

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@ Dr. Dean:

Er muss ja nicht einmal mit diesem Gesindel sympathisieren, die Duldung ist meines Erachtens schon übel genug, vor allem, da sie weitere Exemplare solcher Leute anzieht. Weiterhin dürfte es recht instinktlos sein, sich als Geschäftsmann mit solchen offensichtlichen Rechtsextremen abzugeben, denn so macht man sich sehr schön Marke und Marktwert kaputt, es sei denn, man spekuliert auf Resonanz genau dieser Zielgruppe oder Zuwendungen fürs Kopfhinhalten.

Natürlich kann jeder jederzeit zu einem ausländischen Bloghoster umziehen, dann ist es aber mit den zahlreichen Verlinkungen erstmal vorbei und der Pagerank ist ebenso erstmal weg. So einfach ist es da also nicht, insbesondere wenn man Propaganda-Schleudern betreibt.

MfG

Daniel

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Myblog ist einfach die größte deutsche Blog Community. Wobei ich twoday und bloggere für die sympathischere und korrektere Umgebung halte!
:-)

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bloggere? Ist das was Schwedisches?

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@ netbitch:

Mit dem Unterschied, dass andere (Blog-)Hoster Rassisten an Bord schneller bzw. überhaupt entfernen, siehe Iblis und Euroislam - im Gegensatz zu myblog.de, wo man willig Trafficnutte um jeden Preis spielt. Wilfer scheint im Vergleich dazu solchen Subjekten gegenüber keine "Balls" zu haben...

MfG

Daniel

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