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Mittwoch, 29. Februar 2012
Ziele, die man sich steckt
Ich bin ein sehr, sehr fauler und phlegmatischer Mensch. Ich glaube, das hat mit meiner Schulzeit zu tun, denn dieses frühe Aufstehen, in die Schule gehen und dort den Vormittag zu vergeuden, hat mir damals einfach den Stecker aus jeder Art von Ehrgeiz gezogen. Diese erste Hürde, diese Qual, und dazu noch diese Lehrer, das war alles kein Anreiz. Wenn ich nach Hause gekommen bin, habe ich mich sofort mit einem Buch nach oben verzogen. Das war ganz wunderbar. Ich habe gelesen und gelesen und vergessen und wurde sehr unwillig, was Lernen anging. Heute würden vermutlich Pädagogen angerannt kommen und schauen, ob ich vielleicht hochbegabt bin, wenn sich so rausfalle - ich bin es nicht. Ich bin einfach nur faul und extrem nachtaktiv.
Im Sommer nach dem Abitur war das anders, als ich aus Amerika zurück gekommen bin. Ich hatte einen Westküsten-Jetlag, und bin den bis zum Beginn des Studiums nicht mehr losgeworden. Damals wachte ich mit der Dämmerung auf, und bis dann vor dem Frühstück jeden Tag 70 Kilometer geradelt. Aber das brachten auch nur die Umstände mit sich; in Amerika hatte ich mehr oder weniger im Auto gelebt, wie man es eben dort damals so tat, und das Rad vermisst. Echten sportlichen Rennehrgeiz hatte ich nie, und wenn ich etwas konnte, dann konnte ich es halt. Was ich nicht konnte, habe ich einfach nicht gelernt.
Es geht allerdings, es ist mitunter unumgänglich, das Leben bringt es so mit sich, dass gewisse Dinge in gewissen Zeiten erledigt werden müssen. Das wiederum kann ich vergleichsweise gut. Eine gewisse Menge Beiträge schreiben, einen Gipfel vor Sonnenuntergang erreichen, Dinge mit grosser Beharrlichkeit tun, die andere Menschenzu verstehen nicht in der Lage sind. Ich bin nicht ehrgeizig, aber sehr stur und stoisch bei der Ausführung. Und so eine Sache, von der ich finde, dass sie machbar sein sollte, ist es, dieses Jahr mehr Kilometer auf dem Rad als im Auto zu fahren. Nichts gegen Autos, kein Gejammer wegen der Benzinpreise, ich will nur wissen, ob ich das wirklich schaffe. Das klingt zuerst gar nicht so schwer, aber bei den Strecken, die ich pro Jahr zurücklege, ist das schon eine Herausforderung.
Denn dieses Radeln hier, das ich eisern durch all die kalten Tage durchgehalten habe (habe ich erzählt, dass die Barchetta nach 4 Wochen anstandslos angesprungen ist? Italiener, nicht mal beim Unzuverlässig sein sind sie zuverlässig), dieser Bewegungsdrang wird die Tage eingebremst. Momentan sind die Pollen nur lästig, ein wenig so, als hätte ich immer leichten Gegenwind, weil die Lunge nicht ganz auber arbeitet und die Augen tränen. Aber das wird jetzt Tag für Tag schlimmer. Würde ich das in einer XY-Graphik aufzeichnen müssen, würde eine rasant abfallende Kurve irgendwann im späten Mai die Grenzlinie zum Asthma durchschlagen. Klein fängt es an, klein krieche ich dann durch die Strassen. Es sei denn
es gibt ein verregnetes Frühjahr, so wie die letzten Jahre eher nicht, oder ich fahre die 541 Kilometer nach Mantua. Gezwungenermassen mit dem Auto. Hin und zurück sind das 1100 Kilometer. 22 Tage lang 50 Kilometer strampeln. Das geht dann in Italien wieder, Mantua - Valeggio - Mantua oder jeden zweiten Tag Mantua-Sirmione - Mantua, aber es ist nicht wenig.
Vor allem, weil ich dort unten auch noch mehr zu tun haben werde. Zwei Ziele auf einmal, einmal mit dem Rad und dann noch etwas anderes. Da hätte der Schulbub aber grosse Augen gemacht, wäre ich in sein Zimmer gegangen und hätte ihm das, ihn beim Lesen störend, erzählt.
Im Sommer nach dem Abitur war das anders, als ich aus Amerika zurück gekommen bin. Ich hatte einen Westküsten-Jetlag, und bin den bis zum Beginn des Studiums nicht mehr losgeworden. Damals wachte ich mit der Dämmerung auf, und bis dann vor dem Frühstück jeden Tag 70 Kilometer geradelt. Aber das brachten auch nur die Umstände mit sich; in Amerika hatte ich mehr oder weniger im Auto gelebt, wie man es eben dort damals so tat, und das Rad vermisst. Echten sportlichen Rennehrgeiz hatte ich nie, und wenn ich etwas konnte, dann konnte ich es halt. Was ich nicht konnte, habe ich einfach nicht gelernt.
Es geht allerdings, es ist mitunter unumgänglich, das Leben bringt es so mit sich, dass gewisse Dinge in gewissen Zeiten erledigt werden müssen. Das wiederum kann ich vergleichsweise gut. Eine gewisse Menge Beiträge schreiben, einen Gipfel vor Sonnenuntergang erreichen, Dinge mit grosser Beharrlichkeit tun, die andere Menschenzu verstehen nicht in der Lage sind. Ich bin nicht ehrgeizig, aber sehr stur und stoisch bei der Ausführung. Und so eine Sache, von der ich finde, dass sie machbar sein sollte, ist es, dieses Jahr mehr Kilometer auf dem Rad als im Auto zu fahren. Nichts gegen Autos, kein Gejammer wegen der Benzinpreise, ich will nur wissen, ob ich das wirklich schaffe. Das klingt zuerst gar nicht so schwer, aber bei den Strecken, die ich pro Jahr zurücklege, ist das schon eine Herausforderung.
Denn dieses Radeln hier, das ich eisern durch all die kalten Tage durchgehalten habe (habe ich erzählt, dass die Barchetta nach 4 Wochen anstandslos angesprungen ist? Italiener, nicht mal beim Unzuverlässig sein sind sie zuverlässig), dieser Bewegungsdrang wird die Tage eingebremst. Momentan sind die Pollen nur lästig, ein wenig so, als hätte ich immer leichten Gegenwind, weil die Lunge nicht ganz auber arbeitet und die Augen tränen. Aber das wird jetzt Tag für Tag schlimmer. Würde ich das in einer XY-Graphik aufzeichnen müssen, würde eine rasant abfallende Kurve irgendwann im späten Mai die Grenzlinie zum Asthma durchschlagen. Klein fängt es an, klein krieche ich dann durch die Strassen. Es sei denn
es gibt ein verregnetes Frühjahr, so wie die letzten Jahre eher nicht, oder ich fahre die 541 Kilometer nach Mantua. Gezwungenermassen mit dem Auto. Hin und zurück sind das 1100 Kilometer. 22 Tage lang 50 Kilometer strampeln. Das geht dann in Italien wieder, Mantua - Valeggio - Mantua oder jeden zweiten Tag Mantua-Sirmione - Mantua, aber es ist nicht wenig.
Vor allem, weil ich dort unten auch noch mehr zu tun haben werde. Zwei Ziele auf einmal, einmal mit dem Rad und dann noch etwas anderes. Da hätte der Schulbub aber grosse Augen gemacht, wäre ich in sein Zimmer gegangen und hätte ihm das, ihn beim Lesen störend, erzählt.
donalphons, 23:52h
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Alte Begriffe, mit neuer Bedeutung aufgeladen
"sozialverträgliches Frühableben"
Und nun zu etwas ganz anderem:
Ich wünsche Frau Klarsfeld, dass sie Bundespräsidentin wird, und dann das Pack in diesem Drecksamt jeden Tag einmal ordentlich kiesingert.
Und nun zu etwas ganz anderem:
Ich wünsche Frau Klarsfeld, dass sie Bundespräsidentin wird, und dann das Pack in diesem Drecksamt jeden Tag einmal ordentlich kiesingert.
donalphons, 20:20h
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Es muss nicht immer anspruchslos sein.
Es kann auch einmal sein, dass man nicht nur lesen, sondern auch zuhören sollte, denn nicht nur das Leben wurde hektischer und renditeabhängig, auch die Kunst blieb nicht verschont. In der FAZ.
donalphons, 14:26h
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