Neureiche noch vor Neujahr

Einer der Gründe, warum ich mich mit viertklassigen Ölskizzen aus dem österreichischen Balkan und Schweizer Biedermeierportraits begnügen muss, ist der nicht gerade niedrige Preis bei jeder Art von Kunst aus der Zeit vor 1850. Das liegt zum einem an der Flucht in die Sachwerte - übrigens steht der Euro gerade bei 1,2510 Franken - zum anderen aber auch daran, dass durch Neukunden aus Russland und China die Märkte in Aufruhr sind. Kauften deren Oligarchen früher vor allem Zeug ihrer eigenen Geschichte wie Ikonen und Imari sowie Deppenverarsche Leipziger Schule, steigen sie inzwischen wohl auch in Märkte des alten Europas ein. Man muss sich also nicht wundern, wenn ich solche Leute mitsamt ihrem Betragen in der FAZ nicht gerade nachsichtig betrachte.

Mittwoch, 22. Dezember 2010, 13:58, von donalphons | |comment

 
Der Schlussatz des Beitrages zum Bankenkollaps im Oktober 2008 hat sich als eine ausgezeichnete Empfehlung entpuppt. 25 Prozent Rendite in 2 Jahren sind ein solider Inflationsausgleich. Danke dafür.

http://rebellmarkt.blogger.de/stories/1236916/

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Bitte gern geschehen, ich habe ja auch davon profitiert.

Übrigens, die drei Wirtschaftsnachrichten von der Website des Guardian, direkt untereinander, so wie sie da stehen:

UK growth estimates revised down
GDP grew less rapidly than first thought over the past nine months, official figures reveal
109 comments
o MPC minutes show increasing fear of inflation
o Government deficit reaches record £23bn

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Ich übersetze das mal:

Wir haben unsere Bilanzen gefälscht, unsere Gelddruckerei macht die Währung kaputt, und das alles bei einem Rekorddefizit.

Denn wirklich der Knaller wären die CHF-Gewinne erst, wenn man damals aus dem GBP gekommen wäre: Von 2,40 Franken für das Pfund runter auf 1,47.

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In der Schweiz warnen Politiker derzeit vor einem EUR, der bei 50 Rappen liegt...

... der führende Protagonist Leipziger Schule verkauft nach wie vor jedes Gemälde im sechsstelligen Bereich und hat kein Problem mit der Nachfrage.

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Naja, die Schweiz weiss ja, was dann zu tun ist: Zwangsabwerten und die Schuld den anderen geben.

Trotzdem ist der Franken grotesk überbewertet, was nur dadurch zu erklären ist, dass die Carry Trades auf Teufel komm raus den Franken brauchen. Solange Osteuropa noch in CHF verschuldet ist, wird es erst mal so bleiben.

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ist osteuropa denn noch so massiv in chf verschuldet ? zumindest ungarn hat doch einen großen teil der kredite in domestical umgewandelt. hatt der Hausherr da irgendwie studien zur Hand ? hab da etwas den faden verloren, wie sich die kreditstruktur dort NACH dem knall entwickelt hat.
Die Hürden für neue Forex-Credite sollten aber in allen betroffenen Ländern stark erhöht worden sein (inc den wienenser Balkanesen)

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Nicht nur Osteuropa, sondern auch Österreich. Extrem viele Ösis haben Frankenkredite, und nicht die kleinsten.

Das wird da noch lustig.

Ansonsten kann ich auch nicht jammern. Bei 1,55 in den Franken eingestiegen, und da geht noch was.

Zur Leipziger Schule fällt mir nichts ein.

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rollproll, am Ende muss jemand den Schweizern geben, was die Schweizer verliehen haben - und zwar in Franken. Im Hall von Ungarn bluten dort die Banken, in anderen Ländern immer nich die Kreditnehmer - und selbst bei den Ungarn ist es so, dass die Banken sich das Geld, das sie brauchen, teilweise auch bei den Ungarn holen, nur eben aus anderen Taxhen. Ansonsten ist es in Osteuropa auch nicht besser, man hört nur nichts mehr davon.

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Ja, ich weiss auch noch, wie mancher in München verächtlich schnaubte, als ich Franken angedacht habe. Und jetzt ist der Euro schon unter 1,25.

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@ avantgarde ...
ja das mit den ösis ist bekannt, hatte nicht umsonst auf den balkan verwiesen. Die Ösis bzw ihre banken sind sogar eine der wesentlichen treibkräfte hinter den forexcrediten gewesen. müsste noch irgendwo ein paper dazu liegen haben, wo hübsch nachgezeichnet wurde, wie es im öst./schw. Grenzgebiet angefangen hat und sich dann recht schnell Richtung osten ausbreitete. Mit vorliebe in die Länder, deren bankenladnschaft überwiegend von den ösis beherrscht wird.

@ don
argh ja das ist ein guter pkt , dass hatte ich ganz vergessen. von den frankenkrediten wurden nur die kleinanleger "erlöst"*. die banken müssen weiterhin in Franken bedienen.

zur Berichterstattung. gegenwärtig werden auch die Piigs durchs dorf getreieben, da interessiert sich keiner merh für die "neuen". viele meiner bekannten aus der Gegend (bunt gemischt, baltikum bis sw. meer) berichten mir auch, dass die probleme selbst dort aus dem öffentlichen Bewusstsein weitestgehend verschwunden sind bzw man gelernt hat damit zu leben.

*die neuen kredite in heimatwährung sind zwar frei von Wechselkursrisiken aber ungleich höher verzinst.

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