Die rasende Schildkröte
Jeden Tag stecke ich den Kopf ein wenig weiter hinaus. Jeden Tag mache ich einen Schlenker, eine Steigung, ein Dorf, eine Abfahrt mehr. Manchmal pfeift mich der Wind zurück, aber diesmal lockte die Sonne.
Es könnte schlimmer sein, ich könnte Zeitungen ausfahren müssen.
Es könnte schlimmer sein, ich könnte Zeitungen ausfahren müssen.
donalphons, 00:36h
Mittwoch, 7. März 2012, 00:36, von donalphons |
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hansmeier555,
Mittwoch, 7. März 2012, 08:28
In Deutschland ein Heine und Eichendorff in Italien.
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Plätschern die Brünnlein immer noch in den Marmorgärten hinter den Felsenschlüften?
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Plätschern die Brünnlein immer noch in den Marmorgärten hinter den Felsenschlüften?
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betablogg,
Mittwoch, 7. März 2012, 09:16
...schlimmer ? "Irgendwas mit Medien" wär das doch auch, oder ?
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diktionaftis,
Mittwoch, 7. März 2012, 10:05
Heilandsack
Die Schwaben hauen's mal wieder raus.
So bekäme in den ländlichen Gebieten des Allgäu und von Oberschwaben der Ausdruck CrossMedia gleich ein ganz anderes "Timbre". :)
So bekäme in den ländlichen Gebieten des Allgäu und von Oberschwaben der Ausdruck CrossMedia gleich ein ganz anderes "Timbre". :)
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stimmviech,
Mittwoch, 7. März 2012, 10:08
Stimmviech war von 1998 bis Anfang 2004 Zeitungszusteller in Berlin. Aufgehört habe ich einmal aus gesundheitlichen Gründen, denn meine Hüftgelenke machten damals mit 43 die Belastungen durchs Treppensteigen nicht mehr mit. Es gibt Touren mit deutlich über 100 Etagen Altbau zu steigen, daß schaffen selbst fittere Leute als ich nur bis um die 50, dann müssen auch sie altersbedingt aufhören.
Hinzu kam aber auch die Lohnsenkung. In der großen Zeit der Zustellerei, so bis Mitte der 90er, konnte man da als Unglernter richtig Geld verdienen. Selbst ich hatte, mit zusätzlicher Werbeausträgerei für die Agentur, an manchen Monaten über 3000 Mark netto in der Hand. Dann wollte man Geld sparen, hat neue Zusteller nur noch als 400 Euro Kräfte eingestellt mit dazu noch befristeten Verträgen, die Stammzusteller mit großen Doppeltouren hat man aus diesen verdrängt. Denn gleichzeitig- die Zeitungen wollten möglichst aktuell sein- wurden die Startzeiten von früher 1 Uhr auf 4 Uhr verschoben, da kann man mit 2 Touren unmöglich bis 6 Uhr durch sein. Ich habe mich- war damals stark in Betriebsrat und Gewerkschaft engagiert- in die Ich- AG mit einer Selbstständigkeit verabschiedet, denn für Geld auf Hartz4- Niveau brauche ich nicht täglich um 3 Uhr aufstehen und mir die Gesundheit ruinieren. Mein Mitleid mit den Zeitungen, aber auch ausdrücklich mit den Redakteuren hält sich stark in Grenzen. Wie ich aus einigen Begegnungen lernen konnte, waren für diese Akademiker Zusteller so etwas in Richtung Untermensch.
Hinzu kam aber auch die Lohnsenkung. In der großen Zeit der Zustellerei, so bis Mitte der 90er, konnte man da als Unglernter richtig Geld verdienen. Selbst ich hatte, mit zusätzlicher Werbeausträgerei für die Agentur, an manchen Monaten über 3000 Mark netto in der Hand. Dann wollte man Geld sparen, hat neue Zusteller nur noch als 400 Euro Kräfte eingestellt mit dazu noch befristeten Verträgen, die Stammzusteller mit großen Doppeltouren hat man aus diesen verdrängt. Denn gleichzeitig- die Zeitungen wollten möglichst aktuell sein- wurden die Startzeiten von früher 1 Uhr auf 4 Uhr verschoben, da kann man mit 2 Touren unmöglich bis 6 Uhr durch sein. Ich habe mich- war damals stark in Betriebsrat und Gewerkschaft engagiert- in die Ich- AG mit einer Selbstständigkeit verabschiedet, denn für Geld auf Hartz4- Niveau brauche ich nicht täglich um 3 Uhr aufstehen und mir die Gesundheit ruinieren. Mein Mitleid mit den Zeitungen, aber auch ausdrücklich mit den Redakteuren hält sich stark in Grenzen. Wie ich aus einigen Begegnungen lernen konnte, waren für diese Akademiker Zusteller so etwas in Richtung Untermensch.
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slothro,
Mittwoch, 7. März 2012, 16:31
Genau
das sind die Geschichte, aus denen man lernt, wie sich einfache Entscheidungen auswirken, wie es klapp, klapp, klapp macht und der Redakteur sich plötzlich wundert, warum er zuerst den Fotographen und dann den Zusteller ersetzen soll und irgnwann, kurz vor dem Kollaps der Zeitung, er auf der Straße sitzt.
Ich hatte (wegen Kenntnis oder Ahnung der Arbeitsbedingungen) auch recht lange eine miserable Zustellung der FAZ geduldet, bis es mir zu bunt wurde mit der Ignoranz des (vermutlich outgesourcten) Aboservices. Ich habe ja letztlich keine echte Ahnung von diesen Abläufen, aber interessieren tät´s mich schon, wieviel Anteil sowas und ähnliches am Wegbrechen von Abonnenten zu tun hat.
Ich hatte (wegen Kenntnis oder Ahnung der Arbeitsbedingungen) auch recht lange eine miserable Zustellung der FAZ geduldet, bis es mir zu bunt wurde mit der Ignoranz des (vermutlich outgesourcten) Aboservices. Ich habe ja letztlich keine echte Ahnung von diesen Abläufen, aber interessieren tät´s mich schon, wieviel Anteil sowas und ähnliches am Wegbrechen von Abonnenten zu tun hat.
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egghat,
Mittwoch, 7. März 2012, 11:11
Die Zeitungsjournalisten sollen nicht so jammern
ich liefere meine Artikel auch selber aus ;-) Handgefaltetete Bits werden sorgsam auf die Leitung gelegt und kostenlos um die Welt geschuppst ;-)
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stimmviech,
Mittwoch, 7. März 2012, 12:11
So gegen 2020, vielleicht schon früher, hat sich die Zeitungszustellung sowieso erübrigt, denn bis dahin hat jeder ein Smartphone oder ein ipad.
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betablogg,
Mittwoch, 7. März 2012, 19:30
...meine sind nicht nur handgefaltet, sondern auf Bütten in Stahlstich gedruckt. Bits und Bytes werden wie früher die Briefmarken selbstverständlich nach wie vor selbst geleckt...
...soviel Zeit muß sein...
...soviel Zeit muß sein...
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sylter77,
Donnerstag, 8. März 2012, 03:56
Es gibt noch Zeitungen?
Also, an meiner Soylent Green-Ausgabestelle schon seit Jahren nicht mehr.
Also, an meiner Soylent Green-Ausgabestelle schon seit Jahren nicht mehr.
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bengel,
Donnerstag, 8. März 2012, 10:30
"Soylent Green" hach- das waren noch Zeiten. Als Proteinquelle unschlagbar. ;)
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kreuzbube,
Mittwoch, 7. März 2012, 13:29
Als kreuzbübchen habe ich mir Geld mit dem Austragen der Zeitung verdient. Sehr sehr früh aufgestanden, mit dem Rad losgesaust, mit dem Handkarren mit den Zeitungen weiter von Haus zu Haus und danach in die Schule. In Frühjahr und Sommer war das soo schlecht nicht.
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ka.os,
Mittwoch, 7. März 2012, 21:52
Das mit dem selbst Austragen der Zeitungen…
…ist doch perfekt! Da hat der Arbeitgeber endlich mal seine Führsorgepflicht wahrgenommen und an die Gesundheit seiner Mitarbeiter gedacht! Statt den ganzen Tag nur in der Redaktion rumzusiffen und womöglich auch noch zu rauchen, endlich mal ein Kontrastprogramm!
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