Ein lindes Lüftchen am See

Es gibt etwas, das ich noch mehr als Pollen hasse:



Wenn elende Sparifankerl aus der New Economy, wo sie zurecht vor die Hunde gegangen sind, in der Politik plötzlich als Talente gehandelt werden. Typen wie dieser Lindner gehören sich auseinandergenommen, jede Mark ihrer Pleite nochmal untersucht und ihm die Sache mit den Avataren nochmal richtig reingerieben.



Weil: Wer zhu blöd für die Wirtschaft ist, und zwar mit einem Hypeschwachsinn wie Moomax - so nenne man ihn bitte, der "Moomax-Lindner" - der soll keinen warmen Sitz auf Steuerkosten bekommen, wenn er davor schon mal das Geld des Staates für seinen Blödsinn durchgeorgelt hat.



Avatare wollte Lindner programmieren und verkaufen. Customer Relationship Management. Irgendwas, was von der Ödnis der damaligen Webshops abgelenkt hat. Das ist er jetzt selbst geworden: Ein Hampelmann, eine künstliche Intelligenz vor dem liberalistischen Schrotthaufen, der die FDP geworden ist. Dass so einer im Reichshauptslum Berlin als Intellektueller gilt, überrascht nicht - da gilt ja auch der Döner als Mahlzeit und der Penner als Visionär. Und Spiegel Onschleim als Leitmedium.



Überhaupt sehe ich auch nicht, wo die FDP da meint, in NRW eine bürgerliche Mitte zu finden, die sie besetzen könnte. Die SPD ist da doch nur dem Namen nach sozialdemokratisch und ansonsten der gleiche eklige Filz, den wir in Bayern gerade langsam abschaffen. Nur mit dem Unterschied, dass sich die Verräterpartei dort immer noch so ungeniert wie eh und je aufführt, und sich noch nicht mal für den Wolfgang Clement entschuldigt hat. Bei dem sieht man übrigens, wie nah Gelb und Rot da sind: Davon hatte dieses Land genug.



Bezeichnenderweise sagt man zu diesem Burschen ja auch"Hoffnungsträger der Partei". Nicht für das Land oder die Leute, die vermutlich nur selten wissen, wer dieser Hayek da war, in dessen Gesellschaft Lindner sich rumtreibt: Dass so ein Pleitenmitwirker sich bei einem Berater der Thatcher delektiert, ist jetzt keine grosse Überraschung. Die kommt erst, falls sich genug finden, die den wählen. Wobei: Es ist zu hoffen, dass da auch nicht mehr als ein paar warme Stühle im Parlament rüberkommen.



Insgesamt aber: Das Sterben gehört dazu, und lieber noch 100 Jahre CSU als 10 Jahre FDP. Das ist keine Partei, sondern eine Krankheit der Demokratie, und wenn alle solche Lobbyorganisationen wählten: Gute Nacht Deutschland.



Also: Moomax hiess die Firma und die KfW hat ihr Geld verloren. Das ist jetzt 10 Jahre her, aber mal schauen, was im Internet von denen noch zu finden ist. Und dann: Einschenken. Jeder sollte wissen, was für ein Untergeher jetzt diese Partei vor dem Absaufen bewahren soll. Und bevor hier ein CDU-Freund anderer Meinung ist: Lindner versenken bedeutet auch: Die CDU vor deren eigenen New-Economy-Versagern schützen. Da rennen ja auch genug rum.



(Aber immer noch besser dort als am Tegernsee)

Samstag, 17. März 2012, 00:43, von donalphons | |comment

 
auf dassersich a deftg woatschn oabholen koammt, der blonde burschi!

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Woher du Teegernseher dein intimes Wissen über die NRW-Sozen beziehst, würde mich schon interessieren. Vor allem weil es Quatsch ist. Auch wenn ich persönlich entschiedener Gegner der Spezialdemokraten bin, muss ich sagen, dass die hiesige NRW von 2012 vom Clementismus und Steinbrückismus und dem davor liegenden Filz - zumindest personell - weit, weit entfernt ist.
Und auch wieder aus der Position eines Sozenhassers gesagt: Frau Kraft und Chinagirl Löhrmann haben ziemlich prima Minderheitsregierung gespielt im wichtigsten der deutschen Bunzländer. Hat man überhaupt nicht gemerkt. Und im Gegensatz zur Rüttgerista wurde nicht alles kaputtgespart, was den Inhabern und Anlegern missfiel. Mehr als man eigentlich erwarten kann.

Jetzt geht's darum, nicht nur diesen FDP aus dem Landtag zuhalten, sondern vor allem die gebündelte Schnöseleria, die unter dem Nickname "Piraten" an die politischen Fleischtöpfe drängt.
Wobei: Ich könnt ja auch rasch Mitglied werden, dann würd ich wohl auch Kandidat und möglicherweise Angeordneter, und - schwupps - wär meine Altersversorgung doch noch gesichert.

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Na mach halt! Ein Schnöselplatz weniger. Und Frau Kraft steckte doch selbst mit drin beim Medienstandortgewese in NRW.

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"Und Spiegel Onschleim als Leitmedium"

nanu, ich dachte, das wäre die blöd, so wie in der übrigen republik auch. schauen wir mal, wen die ins amt schreiben.

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Kann man den Schwan da nicht noch nachschwärzen (mit Fotoshop oder so)?

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Immerhin ist er noch leicht hellgrau.

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Hab gerade die Kommentare zu Deinem Moomax-Final gelesen. "Was ist denn dann was für Marketingleute? Ausser Caipis, vergessene Kondome, Barchettas und Nagellack (farblos bis hellrose?)" (donalphonso)

Kein Wunder, dass dem Wagen bei derart übler Nachrede ab und zu mal der Zahnriemen reißt.

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.....vor ca. 100 jahren hat mal einer eine beschreibung fuer solche typen kreiert. er nannte sie " der letzte mensch ".
das sind sie wirklich, in jederlei hinsicht....der letzte mensch....

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Dem Herrn Alphonso scheint vor 10 Jahren in der new economy in jeder Hinsicht mal wirklich übel mitgespielt worden zu sein; anders kann ich mir diese maßlosen Haßausbrüche nicht erklären... Hoffentlich reißt da nicht irgendwann mal mehr als bloß ein alter Zahnriemen...

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Nein, ich hjatte das gute Ende für mich. Trotzdem kann sich solche Abzocker mit me2-Ideen einfach nicht leiden. Reich wollten sie werden, die Verluste trägt der Staat. Bad Lindner, Sondermüll im Asse der Politiik.

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@ da: ich darf mich - auch als Nichtsozi, Nichtpiratin, Nichtgrüne und Nichtliberale (parteilich gesprochen) - rainersacht in dem Punkt anschliessen, daß die zwei Jahre Minderheitsregierung für mich eine positive Überraschung waren, vor allem, was die Gelassenheit und Ausgewogenheit von Frau Kraft angeht.

Da wurde eine Menge ohne verhärtete Fronten erreicht, und - mir besonders wichtig - das Bauertramplige der Vorgänger egal welcher Couleur wurde durch Liebenswürdigkeit und Stil ersetzt. Zickenkrieg gab's auch keinen, persönliche Profilneurosen habe ich keine bemerkt, wäre doch schade, wenn sich das ändern würde. Wie gesagt, persönliche Meinung.

Ich schlage vor, die Grenzen dieses Bundeslandes bis kurz vor den Watzmann zu erweitern, nur, um Sie ein wenig zu ärgern.

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Wenn es denn so war mit dem "besseren Ende", wie Sie oben ausführen, dann würde ich doch leichten Herzens ein wenig rheinische Gelassenheit empfehlen nach dem Motto:
"Mer muß och jönne könne..."

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